Alphabetisches Register der Personen im Selbstzeugnis des Hans Krafft | ||
---|---|---|
Name (standardisiert) | biographische Erläuterungen | Fundstellen |
Adalbert I. von Saarbrücken; Erzbischof | [ - 1137] Kanzler Heinrichs V. und Erzbischof von Mainz. | 179v, 179v, 179v |
Albert IV. von Gleichen; Graf | [ - 1286] Im 13. Jahrhundert waren die Grafen von Gleichen Schutzvögte von Erfurt. | 182r |
Alberti, Samuel; Pfarrer | [ - 18.11.1622] Bis 1621 Pfarrer an der Barfüßerkirche (vgl. JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 103). Er war wohnhaft in Viti oder Wiperti (vgl. Verrechtsbuch für das Jahr 1620, SAEF, Verrechtsbuch 21; der genaue Wohnort ist nicht zu ermitteln). | 2r, 218r |
Albrecht I von Habsburg; Kaiser | [1255 - 1308] Seit 1282 Herzog von Österreich und Steiermark, Kaiser von 1298 bis 1308. | 138v, 138v |
Albrecht II. ; Markgraf und Landgraf | [1240 - 1314] Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen (1265 − 1307). Durch die von seinem Vater Heinrich dem Erlauchten 1265 vollzogene Landesteilung erhielt er Thüringen und die sächsische Pfalz. Nach Auseinandersetzungen mit seinen Söhnen trat Albrecht gegen ein Jahrgeld Thüringen an seinen Sohn Friedrich ab und starb 1314 als einfacher Bürger in Erfurt. | 138v, 138v, 183r, 183r, 183r, 183r, 183r |
Alexander III. ; Papst | [um 1100/05 - 1181] Mit bürgerlichem Namen Orlando (Rolando) Bandinelli, Papst vom 7.9.1159 − 30.8.1181, einer der wichtigsten Päpste überhaupt, der fast zwanzig Jahre mit Friedrich I. Barbarossa und mit Heinrich II. von England um die weltliche Vormachtstellung des Papsttums im Kampf lag. Bei der Papstwahl 1159 hatte eine kaiserfeundliche Minderheit für Victor IV. gestimmt. Da Einstimmigkeit vereinbart worden war, erkannten sie die Wahl Alexanders III. nicht an. Am 5.10.1159 wurde Victor IV. zum Gegenpapst erhoben. 1160 wurde über Alexander III. die Reichsacht und der Kirchenbann verhängt, worauf Alexander III. Kaiser und Gegenpapst exkommunizierte. Durch die Niederlage des Kaisers bei Legnano am 29.5.1176 konnte Alexander III. sich letztlich durchsetzen. | 180r |
Allewelt, Johann; | [6.1.1625 - ] Patenkind Kraffts. | 236v |
Alouse, John ; Prediger | [ - ] Prediger in Gloucester. | 193r |
Amalie von Hanau-Münzenberg; Gräfin Ehename: Hessen-Kassel; Landgräfin (Regiment) | [29.1.1602 - 18.8.1651] Regierte 1637 − 1650. Ehefrau von Wilhelm V., Landgraf von Hessen-Kassel. | 87v, 202r |
Andreas, N; Holzförster | [ - ] Holzförster. | 206r |
Atzgerodt, David ; Lohgerber | [ - ] Nach JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 103, war David Atzgeroth ein Lohgerber. Er wohnte im Haus "Zum Christoffel", Schlösserstraße (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 20, Viti fol. 415). | 236r |
Atzgerodt, Maria Elisabeth; | [1622 - ] Tochter des Lohgerbers David Atzgerodt in Erfurt. So auch verzeichnet im Taufbuch der Barfüßerkirche, Bl. 11, dort unter dem Namen Atteroth bzw. Atzveroth. | 236r |
Balhöfer, Johann; Ratsmeister | [ - ] Bürger und Ratsmeister in Erfurt von 1650 bis 1654 und 1659 BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 25, Ratsmeister Consulum. Krafft hat sich möglicherweise im Jahr geirrt, denn ein weiteres Ratsmitglied mit demselben oder einem ähnlichem Namen ist in den einschlägigen Verzeichnissen nicht erwähnt. | 105r, 105r, 188r |
Balzar, N; Seifensieder | [ - 31.5.1648] Seifensieder in Erfurt. | 166r, 166r, 166r, 166r, 166r |
Bamberger, Marta; | [ - ] Sie könnte eine Tochter des Klempners Just Bambergers gewesen sein, wohnhaft in Mariae. | 2r |
Banér, Johan; Feldmarschall | [23.6.1596 - 20.5.1641] Schwedischer Feldmarschall. 1614 Offizier unter Gustav II. Adolf von Schweden, 1620 Beförderung zum Hauptmann, 1621 zum Obristen, 1623 zum Generalmajor, 1630 zum Generalleutnant, am 17.9.1631 Teilnahme an der Schlacht bei Breitenfeld, Herbst 1632 Übernahme des Oberbefehls in Süddeutschland, 1633 Beförderung zum schwedischen Feldmarschall und Übernahme des Oberbefehls über die in Schlesien stehenden Truppen. Nach der Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 Bruch mit Sachsen, Zurückdrängung seiner Armee nach Norden, am 4.10.1636 Sieg bei Wittstock über kaiserlich-sächsische Truppen unter Melchior von Hatzfeldt, Eroberung Erfurts und Belagerung Leipzigs, nach Verstärkung seines Heeres durch Truppenkontingente des verstorbenen Bernhards von Sachsen-Weimar 1640/1641 vergeblicher Vorstoß auf Regensburg, anschließend Rückzug nach Böhmen und Sachsen. | 154v, 198v, 199r, 199v, 199v, 199v, 201r, 202r, 202r, 202r, 202r, 202v |
Banér, Johan; Feldmarschall (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 198v, 199r, 199r, 199v, 200r, 201r, 201r, 201v, 202r, 202v |
Bannewehr, Barthel; Schalmacher | [ - ] Schalmacher zu Augusti, bewohnte das Haus "Zum wilden Manne", Schmidtstedter Straße (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 20, Viti fol. 392). | 2r |
Barberini, N ; Kardinal | [ - 18.6.1697] Kardinal. Möglicherweise handelt es sich um Gregorio Barbarigo 16.9.1625, Kardinal und Heiliger. | 190v |
Bartel, N; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 41r |
Barth, Joachim; Fleischhauer, Ratsherr | [ - ] Fleischhauer in Erfurt, im Rat 1626, Ratsmeister 1631, 1636, 1641. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 27. | 82v |
Barthmann, Michael; Magister, Dekan | [1624 - 8.8.1652] Gebürtig aus Rheinberg, 1633 nach Erfurt gekommen, hier lutherisch geworden, Magister und Dekan der Porta Coeli. | 106r, 200v |
Bechern, Peter; | [ - ] Er wohnte im Stadtviertel Gotthardi (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 35 fol. 18). | 27r |
Bechter, N; | [ - ] Schwiegervater des Barthel Seitz. | 38v |
Benno II., ; Bischof | [um 1020 - 1088] Bischof von Osnabrück (1068 − 1078). Er stieg aus einem Ministerialengeschlecht in das Reichsepiskopat auf und war ein enger Berater Heinrichs IV., der ihn 1068 zum Bischof von Osnabrück einsetzte. Um 1073 wurde er durch den Sachsenaufstand aus seinem Bistum vertrieben. Ab 1075 hielt Benno II. sich beständig in der Umgebung des Kaisers auf und gehörte zu den 1076 gebannten königlichen Räten. | 178r |
Bernhard von Sachsen-Weimar; Herzog, General | [16.8.1604 - 18.7.1639] Zunächst schwedischer, später französischer General. 1622 Teilnahme an den Treffen bei Wiesloch und Wimpfen, 1623 bei Stadtlohn. 1625 Eintritt in dänische, 1631 in schwedische Dienste, April 1632 Beförderung zum General. In der Schlacht bei Lützen übernahm er nach dem Tod Gustav Adolfs von Schweden den Oberbefehl über das schwedische Heer, als Donation erhielt er das Herzogtum Franken. 1635 Eintritt in französische Dienste, 1638 Sieg über die Kaiserlichen bei Rheinfelden, Dezember 1638 Einnahme von Breisach. Vgl. Engerisser / Hrnčiřík, Nördlingen 1634, S. 20 Anm. 14 . | 126r, 202r |
Bernhard von Sachsen-Weimar; Herzog, General (Armee) | (zur Person siehe oben) | 202r |
Berschen, Elisabeth; Ehename: Krafft | [ - 26.8.1626] 2. Ehefrau Kraffts. | 2v, 3v, 3v, 236r |
Blanknagel, Johann; Magister | [ - ] Magister und Neunprediger in Erfurt. | 219r |
Bodewitz, Hans jun. von; Ratsherr | [ - 1614] Wohnhaft "Zum Güldenen Kreuz" (Anger 19), "Zum Schwarzen Radmann"(SAEF, Verrechtsbuch 20 fol. 362), Waidhändler, Stadthauptmann, 1601 Kämmerer, 1606 und 1611 Vierherr Consulum, 1607, 1610, 1612, 1614 Vierherr Seniorum; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 48. | 105v |
Bohn, N von; Reichshofrat | [ - ] Kaiserlicher Reichshofrat. | 74v |
Boineburg , Johann Christian von; Freiherr, Oberhofmarschall Namensform: Boyneburg | [1622 - 1672] Kurmainzischer Geheimer Rat und Oberhofmarschall mit maßgeblichen Einfluss auf die Reichspolitik Johann Philipps von Schönborn. | 74v |
Bon, Günther von; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 12v |
Born, Veit; Bader | [ - ] Möglicherweise der Bader Veit Born, wohnhaft im Stadtviertel Laurentii (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 20 fol. 211). | 12v |
Bötticher, Gregorius; | [ - ] Bürger in Dittelstädt. | 146r |
Bötticher, Matthias; Ratsherr | [12.3.1600 - 4.5.1654] Immatrikuliert Universität Jena 1618, Universität Erfurt 1621, Dr. jur. utr., 1637 Stadtvogt, 1640 bis 1643 sowie 1645, 1647 und 1648 Ratsmeister Seniorum; Ratsherr 1639, 1644, 1646 sowie von 1649 bis 1654 Ratsmeister Consulum. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 59. | 188r |
Braun, N; Dekan | [ - ] Dekan in Erfurt. | 218r |
Brettin, Elias Balthasar von; Ratsherr | [1590 - 7.6.1676] Verrechtet 1620 das Haus "Zur großen und kleinen Rosenburg" (Johannesstr. 18b), Unterkämmerer 1629, Kämmerer 1630, 1635, Vierherr 1638, 1643, 1648, Obervierherr 1649 − 1654, 1659, 1663; Älterer Bürgermeister 1666, 1669, 1675. Er kaufte 1646 Gut Stotternheim. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 75; BEYER/BIEREYE, Geschichte der Stadt Erfurt S. 579ff. | 35r, 35r, 35r, 37r, 50r, 188r |
Brettin, Johann Balthasar jun. von; Ratsherr | [14.2.1588 - 25.7.1635] Schlossherr und Syndikus in Erfurt, 1624 Oberstadtvogt, Ratsmeister Consulum 1629, 1634, Stadtsyndikus bis 1635, 1630, 1633, 1635 Ratsmeister Seniorum, Kommissar in Konsistorial- und Kriegssachen, Scholarch der Universität; BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 107; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 78. | 119r |
Brochhausen, Jost (von); Ratsherr | [25.7.1618 - 5.7.1678] Schwiegersohn des Hiob Ludolf, wohnhaft "Zur Lauenburg" (Marstallstr. 3), 1636 als Schreiber und Buchhalter bei dem schwedischen Kriegskommissar Petter Brandt, 1640 schwedischer Kriegskassierer in Erfurt, 1655 − 1664 Stadtkapitän, Brückenherr 1664, Oberbaumeister 1666, 1669, 1672, 1667 Kammerrat und Landeinnehmer, Ratsmeister 1675, 1678, kurmainzischer Rat und Landeinnehmer. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 80; BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 111. | 37r |
Brommer, Catharina; Namensform: Bremmer | [ - ] Möglicherweise verwandt mit Hans Brömmer (Bremmer), Löber, im Rat 1621, 1626, 1631; Vierherr 1636, 1641, 1646; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 84. | 23r |
Brückner, Hieronymus II.; Dr. jur. utr., Ratsherr | [16.4.1582 - 17.5.1645] Sohn eines Leipziger Kaufmanns, Studium der Theologie und Rechtswissenschaft in Wittenberg, Leipzig, Marburg und Basel, 1604 Reise durch Frankreich und Spanien, 1606 Promotion zum Dr. jur. utr. an der Universität Basel, 1607 tätig als Konsulent am Reichskammergericht in Speyer. 1609 wurde er als Syndikus des Rats nach Erfurt geholt, 1616 Dienste als Rat in Weimar und später in Gotha, Oberster Ratsmeister zwischen 1616, 1618, 1620, 1622, 1624, 1626, 1631, 1636, 1641, 1642 (nach dem Tod Johann Wilhelm Försters) erneut Oberster Ratsmeister. Am 21.10. 1631 begrüßte er Gustav II. Adolf vor dem Gasthof „Zur Hohen Lilie“ und überreichte ihm die Stadtschlüssel. Er wohnte im Haus "Zum Junkerhof" am Junkersand 8/9. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 115; MOTSCHMANN, Erfordia literataZweyte Samlung Sect. II, S. 235 − 244. | 218r |
Büchner, Hans; Nadler und Bürstenbinder Namensform: Buchner | [ - 1.8.1611] Nadler und Bürstenbinder in Erfurt. | 41r, 163v |
Burckhaus, Hänschen Bartholomäus; Namensform: Barkhauß | [16.3.1623 - ] Sohn des Michel Burckhaus in Erfurt. | 236v |
Burckhaus, Michel; Namensform: Barkhauß | [ - ] Vater des Hänschen Bartholomäus. SAEF, Verrechtsbuch 22a fol. 5, nennt einen Hans Burckhaus, wohnhaft im Stadtviertel Maria. | 236v |
Burkard, Dietrich; Mönch Namensform: Burkhardi Namensform: Becker | [ - 1472] Zisterzienser-Mönch des Klosters Schulpforte. | 139v |
Cabuth, Martin ; Pfarrer | [1558 - 12.8.1624] Magister in Erfurt (1584), Schulkollege und Kantor zu St. Michael (1585) und 1597 Pfarrherr zu St. Thomas in Erfurt, aus Franken gebürtig; BAUER, Evangelische Theologen S. 103; BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 139. | 218r |
Caps, Georg ; Pfarrer | [ - ] Magister und Pfarrherr in Erfurt. | 218r |
Cargus, N; Hirte | [ - 2.1.1662] Hirte aus Schwerborn. | 30v, 30v, 30v |
Cargus, N; Pfannen- und Flaschenschmied | [ - ] Pfannen- und Flaschenschmied in Erfurt. | 41v, 42r |
Chlotar II. ; König der Franken Spitzname: der Junge | [584 - 629] König der Franken (seit 623 zusammen mit Dagobert I.), vereinigte nach dem Sieg über die merowingische Königin Brunichild und deren Hinrichtung 613 das gesamte Frankenreich. | 177r |
Christian IV. von Dänemark und Norwegen; König | [12.4.1577 - 18.2.1648] Regierte 1596 − 1648. Herzog von Schleswig und Holstein. 1625 eröffnete er als niedersächsischer Kreisobrist den niedersächsisch-dänischen Krieg, 1626 schwere Niederlage gegen Tilly bei Lutter am Barenberge, 1629 milder Frieden von Lübeck, die Führung der Protestanten ging jedoch auf Gustav II. Adolf von Schweden über, der Schwedens Aufstieg zur Großmacht und damit Dänemarks Niedergang forcierte. LOCKHART, Denmark. | 126r |
Christian, N; Prokurator | [ - ] Prokurator in Erfurt. | 100v |
Christina von Schweden; Prinzessin | [18.12.1626 - 19.4.1689] Tochter von Gustav II. Adolf, König von Schweden und Maria Eleonore, Markgräfin von Brandenburg. Regierte 1632 bis 1654. Christina war hochgebildet. Sie nahm den Philosophen René Descartes an ihrem Hof auf und ernannte 1634 den Völkerrechtler Hugo Grotius (1583 − 1645) zu ihrem Gesandten in Paris. Sie drang gegenüber ihren Beratern auf eine Beendigung des Krieges und nahm auch über ihren Gesandten Adler Salvius Einfluss auf den Gang der Friedensverhandlungen. 1654 dankte sie zu Gunsten ihres Vetters Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken ab, konvertierte zum katholischen Glauben und nahm ihren Aufenthalt in Rom. FINDEISEN, Christina von Schweden; HERMANNS, Christina | 64r |
Christina von Schweden; Prinzessin (Armee) | (zur Person siehe oben) | 155r |
Córdoba y Aguilar, Don González Hernandez de; principe de Maratea, Generalleutnant | [1585 - 1635] Spanischer Staats- und Kriegsrat, Generalleutnant. Seit 1621 Stellvertreter Spínolas in der Unteren Pfalz, mit Tilly zusammen im Kampf gegen die Truppen Christians von Braunschweig erfolgreich. | 49r |
Creut, Adam; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 188r |
Curt, N; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 35v |
Dagobert I. ; König der Franken Spitzname: der Gute | [um 608/610 - 638/639] Seit 623 Unterkönig in Austrasien, seit 1629 König der Franken, der Mächtigste der merowingischen Könige, der Paris zu seiner Residenz erhob. Gegen Thüringer und Sachsen musste er mehrere Niederlagen einstecken. Seine Kooperation mit den Sachsen und ein weiteres Bündnis mit den Langobarden brachten nicht den erwarteten Erfolg, so dass er auf Druck des fränkischen Adels seinen dreijährigen Sohn Sigibert III. zum Unterkönig von Austrasien erheben musste. | 177r |
Dein, Peter; Ziegeldecker und Brauknecht | [ - ] Ziegeldecker und Brauknecht in Erfurt, wohnhaft im Haus "Zur Waidfärberei” in Augusti (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 31 fol. 559) ? | 40v |
Denstedt auf Kranichborn, Hans von; Amtmann, Ratsherr Namensform: Tennstedt auf Kranichborn | [ - begraben 27.2.1646] Markgräflicher Amtmann in Neustadt/Aisch, dann Waidhändler in Erfurt, 1628 Unterkämmerer, 1629 Futterherr, 1634 Stadtvogt, Vierherr Seniorum 1643, 1653 (?) Kämmerer 1639; wohnhaft "Zur Schwarzen Krone" (Anger 60). BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 112. | 100v |
Denstedt, Melchior von; Ratsherr | [11.5.1558 - 16.6.1635] Zunächst als Page in Mainz bei dem damaligen Dompropst und späteren Erzbischof Wolfgang von Dalberg, 1590 Rückkehr nach Erfurt und Konversion, 1592 − 1599 Amtmann in Schlossvippach, Stadtvogt 1600, 1604, 1609, Oberhauptmann des Johannesviertels, Schlossratsmeister 1611, 1614, 1619, Oberstvierherr 1621, 1624, 1627, Waid- und Saflorhändler, wohnhaft "Zum Galander"(Anger 9). Er heiratete am 11.2.1610 in zweiter Ehe Sibylla Gromann. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 168. | 6r, 163r |
Dieme, Hans; Spielmann | [ - ] Spielmann in Erfurt. | 166r |
Dieme, N; | [ - 31.5.1648] Tochter des Hans Dieme. | 166r |
Diezmann, ; Markgraf | [um 1220 - 1307] 3. Sohn Markgraf Albrechts II. und der Margarethe, Tochter Kaiser Friedrichs II. | 183r, 183r, 183r, 183r |
Ditterich, N; Kürschner | [ - ] Kürschner in Erfurt. | 105v, 105v |
Doffer, N; Kübelmacher | [ - ] Kübelmacher in Erfurt. | 24v |
Dromstorff, Curt; | [ - ] Bürger in Erfurt. Möglicherweise ein Verwandter Heinrich Dromstorffs, wohnhaft im Stadtviertel Viti (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 22a fol. 16). | 90r |
Drutt, Michel; Handwerker | [ - ] Handwerker in Erfurt. | 104v |
Eberhard, ; Bischof | [ - 1079] Bischof von Naumburg-Zeitz (1045 − 1079), einer der wichtigsten Berater Heinrichs IV. Er gehörte zu dessen wenigen Begleitern, die mit ihm aus der belagerten Harzburg nach Hersfeld flohen. Nach der Vertreibung aus dem Bistum Würzburg wurde ihm von Heinrich IV. die Verwaltung des Bistums Würzburg übertragen. Er begleitete Heinrich IV. 1077 auf dessen Gang nach Canossa. | 178r |
Ebert, Andreas; Kornmeister Namensform: Eberdt Namensform: Enhartt | [ - ] Chorsänger von St. Severi, Kornmeister und Biereige in Erfurt, SAEF, Verrechtsbuch 33 Omnium Sanctorum, Nr. 11 (1638), wohnhaft im Haus "Zum Krug" (Bahnhofstr. 42), "Zur Bunten Lilie" (Allerheiligenstr. 19. Vgl. JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 108). | 9v |
Effler, Christoph; | [ - ] Bürger in Erfurt. Er besaß das Haus "Zum schwarzen Horn” (Michaelisstr. 48) im Stadtviertel Benedicti und Martini (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 22 fol. 64). | 6v |
Elsner, Bartholomäus; Dr. theol., Rektor | [1596 - 16.1.1662] Dr. theol., Studium in Jena und am fürstlichen Pädagogium in Stettin, Reisen nach Norwegen, England, Holland und Dänemark, 1624 Diakon bei den Barfüßern, 1633 Professor der orientalischen Sprachen, Am 5.3.1634 an der Universität Erfurt zum Dr. theol. promoviert, seit 1639 Prediger an der Barfüßerkirche und seit 1642 Senior der lutherischen Pfarrerschaft. 1642, 1643, 1646 und 1648 war er Rektor der Universität. Während eines Ordinariatsaktes in der Barfüßerkirche am 10.3.1657 erlitt er einen Schlaganfall und konnte nicht mehr predigen. Er starb am 16.1.1662. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 184; KLEINEIDAM, Universitatis Studii Erffordensis IV S. 4. | 9v, 48v, 48v, 49r |
Emmerich, Philipp Werner von ; Fiskalprokurator | [ - ] Kaiserlicher Fiskalprokurator des Reichskammergerichts. Emmerich hatte schon der 1. kaiserlichen Kommission angehört, die am 6./16.9.1649 in Erfurt eingetroffen war. Im Restitutionsrezess vom 8./18.7.1650 waren die Rechte des Erzbischofs wiederhergestellt worden, wobei das umstrittene Gebet für den Erzbischof eine zentrale Rolle einnahm; BEYER/ BIEREYE, Geschichte der Stadt Erfurt S. 584ff. | 74v |
Eppenstein, Widerad von; Abt | [ - ] Abt von Fulda 1060 − 1075. | 178r |
Eppstein, Werner von; Erzbischof und Kurfürst | [um 1225 - 1284] Kurfürst, Erzbischof von Mainz und Reichserzkanzler. 1259 vom Domkapitel zum Erzbischof gewählt, konnte er 1273 die Wahl Rudolfs von Habsburg zum neuen König erreichen. Ab 1275 versuchte er die Territorialgewalt im Kurstaat zu festigen, was zu Spannungen in Mainz und Erfurt führen musste. 1281 schloss er sich dem von Rudolf von Habsburg auf den Weg gebrachten "Reichslandfrieden"an und beendete die Auseinandersetzungen. | 182r, 182r |
Erbach, Elisabeth Juliane von; Gräfin Ehename: Löwenstein-Scharfeneck; Gräfin Ehename: Banér | [22.1.1600 - 29.5.1640] Tochter des Grafen Georg III. von Erbach [1548 − 1605] aus dessen 4. Ehe mit Gräfin Maria von Barby [1563 − 1619], seit 2.3.1620 verheiratet mit dem schwedischen ObristenGeorg Ludwig von Löwenstein, in zweiter Ehe seit 25.7.1636 mit Johan Banér, "eine sehr fromme Matron ..., die eine Mutter der armen kriegs-betrengten und zuegleich der Soltaten gewesen, die keinen gefallen an krieg, brandt und blutvergießen gehabt", so der Erzgebirgschronist und PfarrerLEHMANN, Kriegschronik S. 122 Anm.. Am 24.7.1640 in Stockholm beigesetzt. | 202r |
Ermes auf Kochenberg, Caspar; Obrist Namensform: Ermisch auf Kochenberg Namensform: Armis auf Kochenberg | [1592 - 12.5.1648] Baltendeutscher aus livländischem Adelsgeschlecht (Evermes, Armiss, Ermes) wahrscheinlich sächsischen Ursprungs, 1629 noch Rittmeister einer Kompanie, 1631 schwedischer Obristleutnant, Kommandant in Ochsenfurt, Windsheim, ab 1633 Obrist, war Ermes 1633 − 1634 Kommandant der finnischen Garnison von Königshofen im Grabfeld und Schweinfurt, Juli 1634 − 28.3.1635 Kommandant von Augsburg unter dem Gubernator Hans Georg aus dem Winckel (der sich dort von seiner schweren bei Lützen erhaltenen Verwundung erholen sollte) und ab Mai 1640 Kommandant von Erfurt. 1636 erlitt er eine schwere Verwundung in der Schlacht vor Magdeburg. Später war er in Schwerin, bei Leipzig, in Torgau und als Kommandant des Gelben Regiments in Pommern stationiert. 1638 nahm er an den Kämpfen um Gartz und Schwedt und der Eroberung Pirnas teil sowie am Feldzug in Böhmen. 1640 wurde er königlicher Gouverneur über die thüringischen Staaten und Kommandant in Erfurt. In seinem Thüringer Sprengel hielt Ermes auf die Sicherheit der Straßen ebenso wie auf die Pünktlichkeit der Kontributionszahlungen. Ermes wurden Güter im Fuldaischen und die Kommende Griefstedt bei Erfurt doniert. Doch schien er sich nach Kriegsende in Mainfranken niederlassen zu wollen. 1647 erwarb er den Reichelhof bei Schweinfurt. Im selben Jahr wurde ihm Sporcks Pfandbesitz in Unterpleichfeld und im Stift Fulda nach dessen Übergang ins kaiserliche Lager geschenkt. Ermes verstarb an einer Verwundung, die er sich - unter Carl Gustav Wrangels Befehl stehend - bei Hof zugezogen hatte. Am 2.7.1648 wurde er in der Erfurter Kaufmannskirche [Bildnis, gemalt von Christian Richter (um 1650), online verfügbar unter http://www.kaufmannsgemeinde.de/seitgro/ermes.htm] wie seine bereits am 3.1.1645 verstorbene Frau Anna Gräfin von Loewenwolde (Löwenwalde, geb. 1609 [Bildnis, gemalt von Christian Richter (um 1650), unter http://www.kaufmannsgemeinde.de/seitgro/frauerm.htm]) beigesetzt. PLEISS, Ermes. | 88v, 137v, 155r, 156r, 156r, 169v, 170r, 173r, 173r, 173v, 203v |
Ermes auf Kochenberg, Caspar; Obrist Namensform: Ermisch auf Kochenberg Namensform: Armis auf Kochenberg (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 203v |
Ernst I. von Sachsen-Gotha; Herzog, Generalstatthalter | [25.7.1601 - 26.3.1675] Genannt der "Fromme", der spätere Herzog von Sachsen-Gotha (1641 − 1675). Ernst engagierte sich im Dreißigjährigen Krieg zunächst auf der böhmisch-pfälzischen, später auf der schwedisch-protestantischen Seite als Obrist und ab Juli 1633 als Generalstatthalter des Herzogtums Franken. 1635 beendete er seine Kriegskarriere und trat dem von Kursachsen mit dem Kaiser geschlossenen Prager Frieden bei. Erst mit dem Erbteilungsvertrag von Altenburg wurde er zum selbstständigen Landesherrn und Herzog von Sachsen-Gotha mit der Residenz in Gotha. Von Cromwell neben Friedrich Wilhelm von Brandenburg und Karl X. von Schweden zu den 3 klugen Fürsten Europas gerechnet. KLINGER, Gothaer Fürstenstaat; JACOBSEN; RUGE, Ernst der Fromme; GELBKE, Herzog Ernst. | 27r, 27r, 82r |
Ernst von Sachsen-Wittenberg; Kurfürst von Sachsen | [1464 - 1486] Landgraf in Thüringen und Markgraf zu Meißen, Stammvater der ernestinischen Linie des Hauses Wettin, 1464 − 1486 Kurfürst von Sachsen, die Meißener und Thüringer Lande regierte er 21 Jahre lang gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht. | 154v |
Erskein, Alexander von; Freiherr, Kriegsrat Namensform: Erskine Namensform: Esken | [31.10.1598 - 27.7.1656] Sohn eines nach Pommern ausgewanderten schottischen Kaufmanns. Nach den Studien unter anderem in Wittenberg (1617), Leipzig, Jena und Rostock (1623) nahm er Dienste bei Sophia von Dänemark, der Mutter Christians IV. von Dänemark, den er jedoch aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgab. In Stralsund beriet er auf Wunsch Gustav II. Adolfs den schwedischen Obristen Fritz Petrowitz Rosladin während der Belagerung der Stadt. Zwischen 1628 und 1630 fungierte er als Vertreter Schwedens und Assistenzrat in Stralsund, ab 1632 als Kriegsrat sowie Resident in Erfurt und zuständig für ganz Thüringen. Vgl. die Erwähnungen bei PETER, Eisenach. Er spielte eine entscheidende Rolle in den Verhandlungen Schwedens mit dem eigenwilligen Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar, den auch Frankreich auf seine Seite zu ziehen hoffte und den gerade die schwedische Generalität, vor allem Banér, für nicht besonders geeignet hielt. ReichskanzlerOxenstierna bestätigte ihn in seinen Funktionen im Februar 1633. 1634 war er Kriegsrat der schwedischen Hauptarmee im Reich und Resident in Thüringen. Zudem betrieb er nach eigener Aussage planmäßig Archivraub, wie der bei Johan Oxenstierna tätig gewesene Prediger Schupp berichtet: „Der Raub, den ich in Teutschland gethan habe, ist ein Briefe-Raub. Wann wir mit der Armee an einem Ort, sonderlich in ein Kloster, oder Jesuiter-Collegium kamen, habe ich alsobald geeilet nach dem Archiv zu, und habe alle Brieff eingepacket. Wann ich dann Zeit gehabt, habe ich sie durchgelesen, dadurch bin ich hinter so viel arcana, hinter so viel stücklein kommen, dass ihr es nicht wohl glauben können“. SCHUPP, Salomo, BL E VIIe. Nach dieser Erfurter Zeit wurde er als Berater zu Johan Banér abgeordnet. 1637 versuchte er die schwedische Macht in Pommern zu reorganisieren. 1642 wurde er auf Wunsch Torstenssons als Kriegsrat erneut bestätigt. 1644 wurde er Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ unter dem Gesellschaftsnamen „der Fürsichtige“.1645/46 amtierte er als Assistenzrat Torstenssons in Leipzig. 1648 wurde er Kriegsratspräsident unter dem Befehl des späteren Königs von Schweden, Carl X. Gustav, und Gesandter auf dem Westfälischen Friedenskongress. Ende April 1648 trat die schwedische Generalität in Nördlingen zusammen. An dem Treffen nahm auch Erskein teil, zu diesem Zeitpunkt noch Kriegs- und Assistenzrat der schwedischen Königin, aber auch Bevollmächtigter der schwedischen Armee in Deutschland und der Gesandten der Krone in Osnabrück. Die Generalität legte fest, der Krieg sei "vom römischen Reich abzuführen, damit selbiges sich etwas zu der Schwedischen Armee kunfftigem Aufnemmen recolligiren (erholen) könne, ... hingegen sei sedes belli ipsa (der eigentliche Kriegsschauplatz) nach den Erblanden zu transferirn und dort zu conserviren ... Churbaiern vermittelst aller coniungirten Macht ... zu ruiniren". SAMBRAUS, Feldzug, S. 84. Diese Nördlinger Beschlüsse hatten die satisfatio militum zum Ziel, die Geldabfindung der schwedischen Armee bei ihrer Abdankung. Ihr ganz eigenes Interesse stellten die Generäle in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen und wußten sich in Übereinstimmung mit ihrer Regierung, wenn auch die Vorstellungen über die Höhe der satisfatio militum beträchtlich auseinander gingen. Die schwedische Generalität hat offenbar einen baldigen Friedensschluss nicht mehr ausgeschlossen, jedoch wohl schon damals über den Friedensschluss hinaus mit einem längeren Verbleib im Reich gerechnet, aber außerhalb des österreichischen Reichskreises. Im erholten Reich konnte Schweden gelassen Geldabfindung, Abdankung und Abzug seiner Armee betreiben. Inwieweit Erskein hinter den Vorstellungen stand, im Norden Deutschlands einen geschlossenen schwedischen Soldatenstaat zu errichten, bedarf noch der Untersuchung. Erskein behauptete von sich, er habe als Kriegskommissar wichtiges Archivmaterial aus den besetzten Städten retten können. Vor allem im Eichsfeld, in Pommern and Prag „sammelte“ er dieses Material und bewahrte es in seinem Domizil Erskeinschwinge bei Stade auf. Anlässlich der Eroberung der Prager Kleinseite und der gewaltigen Kriegsbeute durch Hans Christoffer von Königsmarck am 26.7.1648 erbeutete er unter anderem eine bemerkenswerte Bücherei. Er war an den Verhandlungen in Prag und Nürnberg nach dem Westfälischen Frieden beteiligt. Nach Schweden zurückgekehrt, wollte ihn Königin Christina zum Freiherrn erheben, was Erskein aber zweimal ablehnte. Vom November 1650 bzw. von 1652 an amtierte er als Rat in den schwedisch besetzten Herzogtümern Bremen und Verden, wo Königsmarck als Gouverneur eingesetzt war. 1652 wurde er geadelt, 1653 wurde er Präsident in Bremen und Verden. 1655 wurde er zum Freiherrn erhoben (nicht introduziert). 1656 geriet er bei der Eroberung Warschaus in Gefangenschaft und starb später in Zamoisk. Begraben wurde er in St. Peter in Bremen. MURDOCH (Hg.), SSNE ID: 1508; BAUER, Erfurter Personalschriften S. 192; DROSTE, Im Dienst der Krone, S. 390 − 391; SCHULZE, Das Stader Reichsarchiv; HILDEBRAND, Erskein; JÖRN, Servorum Dei Gaudium. | 154v |
Federmacher, Valten; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 2r |
Ferdinand II.; Kaiser | [9.7.1578 - 15.2.1637] Der tiefgläubige Ferdinand II. erfuhr seine religiöse Prägung auf dem Jesuitenkolleg zu Ingolstadt, wo er auch Maximilian I. von Bayern kennen lernte. Nach einer Wallfahrt nach Loreto und Rom, auf der er die Ausrottung des Protestantismus in seinen Territorien gelobt hatte, führte er von 1598 − 1600 mit aller Härte die Gegenreformation in Innerösterreich durch. 1617 zum König von Böhmen und 1618 zum König von Ungarn gewählt, führte er auch hier die Gegenreformation durch. 1619 zum Kaiser gewählt, hielt er es für seine heilige Pflicht, angesichts des auch auf seine Erblande übergreifenden böhmischen Aufstandes und der Wahl Friedrichs V. von der Pfalz zum böhmischen König, die Autorität des Hauses Habsburg und des Kaisertums wiederherzustellen. Unterstützt wurde er von Maximilian I. von Bayern, der zusammen mit Tilly die Liga in den Kampf führte und dem er dafür gemäß dem Münchner Vertrag von 1619 die pfälzische Kurwürde samt der rechtsrheinischen Unteren und Oberen Pfalz zugestehen musste, und Spanien. Das war ein Eingriff in das Reichsrecht und rief auch den Widerstand aller Stände gegen das Dominat des Hauses Habsburg hervor. Nach dem glücklichen Sieg in der Schlacht am Weißen Berg an 8.11.1620 und der Flucht des "Winterkönigs" wurden Böhmen und Mähren - Schlesien blieb aus Rücksicht auf Johann Georg I. von Sachsen und dessen Interessen verschont - mit Hilfe der "Verneuerten Landordnung" von 1627 mit aller Härte der Herrschaft des Hauses Habsburg unterworfen und zwangsrekatholisiert. Mit der Errichtung eines starken kaiserlichen Heeres unter Wallenstein gelang die weitere Festigung kaiserlicher Macht. Trotz des Sieges im Niedersächsisch-Dänischen Krieg und des Lübecker Friedens vom 22.5.1629 gelang es ihm nicht, das Restitutionsedikt von 1629 durchzusetzen. Bei den katholischen Fürsten regte sich der Widerstand gegen die kaiserliche Machtfülle, sie erzwangen die Absetzung Wallensteins und die Reduzierung des kaiserlichen Heeres auf ein Drittel. Der Kriegseintritt Schwedens zwang ihn 1632 zur erneuten Berufung Wallensteins, dessen angeblicher Verrat Ferdinand II. später (im Jahre 1634) zur Ächtung seines Feldherrn und zur Erteilung der Exekutionsbefehls veranlasste. Im Prager Frieden von 1635 verzichtete Ferdinand II. endgültig auf das Restitutionsedikt. Kurz vor seinem Tod konnte er 1636 noch die Wahl seines Sohnes Ferdinand zum Römischen König bzw. Nachfolger im Kaiseramt erleben. BROCKMANN, Ferdinand II. | 49r |
Ferdinand III.; Kaiser | [13.(7/12).1608 - 2.4.1657] Ferdinand III. erhielt eine vor allem durch Jesuiten vermittelte streng katholische Erziehung und wurde ab 1620 auf die Nachfolge seines Vaters Ferdinand II. vorbereitet. Er wurde 1626 zum ungarischen und 1627 zum böhmischen König gewählt. Nach der von ihm unterstützten Ermordung Wallensteins (25.2.1634) übernahm er als kaiserlicher Generalissimus die kaiserlichen und kurbayerischen Truppen und führte sie zusammen mit dem Kardinal-Infanten in die Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634, deren Erfolg ihm zugerechnet wurde, der tatsächlich aber Gallas zu verdanken war. Die Schlacht und ihre Folgen ebnete den Weg zum Prager Frieden. Seine Machtpolitik wurde allerdings nicht nur durch die eigenen finanziellen Resourcen, sondern auch durch die weiter nachlassenden Möglichkeiten Spaniens und die wachsende Macht der Schweden und Franzosen begrenzt. Nach dem militärischen Zusammenbruch Spaniens bewegte er sich unter dem Druck der Reichsstände, wenn auch nur zögerlich, auf den Frieden zu. Ferdinand III., der "Kaiser des Westfälischen Friedens", musste 1648 unter dem Druck Maximilians I. von Bayern der Abtretung des Elsass, von Metz, Toul und Verdun an Frankreich und umfangreicher norddeutscher Gebiete an Schweden sowie der Schwächung der kaiserlichen Zentralgewalt gegenüber den großen Reichsständen zustimmen. Auch verlangte § 3 des Vertrages von Münster den Verzicht der kaiserlichen Unterstützung für Spanien im noch andauernden spanisch-französischen Krieg. HÖBELT, Ferdinand III.; REPGEN, Ferdinand III. | 49v, 74v, 74v, 174r, 203v, 203v, 203ar |
Ferdinand III.; Kaiser (Armee) | (zur Person siehe oben) | 126r, 168v, 168v, 168v, 173v, 203v, 203v, 203v, 203ar |
Ferdinand IV. ; römisch-deutscher König | [8.9.1633 - 9.7.1654] Erzherzog Ferdinand, der älteste Sohn Ferdinands III. aus erster Ehe, wurde am 31.5.1653 in Augsburg zum römisch-deutschen König gewählt und am 18.7. durch Johann Philipp von Schönborn in Regensburg gekrönt. Ein Jahr danach verstarb er an den Pocken. Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder Leopold (I.). | 174r |
Fjodor I. ; Zar | [31.5.1557 - 6.1.1598] Zar von Russland (1584 − 1598). Der geistig behinderte Fjodor war von seinem Vater Iwan IV. und dessen Räten 1573/74 und 1587 vergeblich als Kandidat für den polnischen Thron aufgestellt worden. Die politischen Beziehungen zu Schweden, Polen, dem Krimkhanat und zum Osmanischen Reich waren außerordentlich gespannt. | 191r, 210r |
Förster, Johann Wilhelm; Ratsherr | [14.2.1569 - 22.6.1642] Sohn des Hofrats und Sekretarius Johann Förster in Weimar, Besuch des Gymnasiums in Weimar, 1584 an der Universität Erfurt immatrikuliert, 1586 an der Universität Helmstedt 1586, 1588 Rückkehr nach Erfurt und Waidhändler, wohnhaft "Zum Güldenen Flügel" (Große Arche 16), "Zum Güldenen Engel" (Futterstr. 4) und "Zum Großen Tränker"(Futterstraße 15), Ungelder 1603 und 1608, 1603 Brückenherr, 1611 Stadtvogt, 1612 Verhandlungsführer Erfurts bei Kaiser Matthias in Prag, zwischen 1616 und 1641 vierzehnmal Ratsmeister Seniorum sowie zwischen 1613 und 1642 fünfzehnmal Ratsmeister Consulum. Er begrüßte Gustav II. Adolf bei seinem 2. Aufenthalt in Erfurt und kümmerte sich um den Aufenthalt von Königin Eleonore. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 223,224; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 152. | 218r |
Francke, Anton; Kämmerer | [ - ] Immatrikuliert Universität Erfurt, Kämmerer 1651; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 153. ? | 171v |
Friedemann, Dietrich; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 2r |
Friedrich I. ; Markgraf und Landgraf Spitzname: der Freidige | [1257 - 1323] Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen (1307 − 1323), nach dem Tod seines Vetters Konradin der letzte männliche Staufer. | 84v, 84v, 84v, 85r, 85r, 183r, 183r, 183r, 183r |
Friedrich I. Barbarossa ; Kaiser | [1122 - 1190] König 1152, Kaiser 1155 bis 1190. | 180r, 180r, 180r, 180v, 181r, 181r |
Friedrich III. ; Landgraf Spitzname: der Strenge | [1332 - 1381] Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen (1349 − 1381). | 80v |
Friedrich III. von Habsburg; Kaiser | [1415 - 1493] Römisch-deutscher Kaiser, "des Römischen Reiches Erzschlafmütze", Vertreter einer oft glanzlosen und mühseligen Politik, der die Probleme oft aussaß, aber durch Heirat mit Maria von Burgund Habsburg um Burgund und die Niederlande erweitern konnte. Zu seinen Beziehungen zu Erfurt vgl. HOLTZ, Erfurt und Kaiser Friedrich III.. | 90v |
Friedrich IV. ; Kurfürst Spitzname: der Streitbare | [1370 - 1428] Markgraf von Meissen, seit 6.1.1423 Kurfürst von Sachsen, Mitbegründer der Universität Leipzig. Am 6.1.1423 Belehnung durch König Sigismund mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg, mit dem das Amt des Kurfürsten von Sachsen verbunden war. | 161r |
Friedrich von Sachsen-Altenburg; Herzog, Obrist Spitzname: Herzog Friedrich „mit der leeren Tasche“ | [12.2.1599 - 5.11.1625] Aus kursächsischen Diensten in spanische getreten, legte er 1622 in Sachsen-Altenburg einen Werbeplatz an. Angeblich hatte er am 20./30.9.1623 vom Erfurter Rat 60.000 Reichstaler gefordert, der Rat aber habe den Bauern befohlen, die in den Quartieren liegenden Soldaten zu erschlagen, was auch geschehen sei. Vgl. auch BEYER, Ein Erfurter Volkslied. Auf Grund der Beschwerden soll Kursachsen ihn genötigt haben, die spanischen Dienste wieder aufzugeben. Darauf Obrist unter Christian von Braunschweig, später in dänischen Diensten, gefallen in der Schlacht bei Seelze. | 99v |
Friedrich von Sachsen-Altenburg; Herzog, Obrist Spitzname: Herzog Friedrich „mit der leeren Tasche“ (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 89v, 89v, 99v |
Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorp; Prinz | [1609/1648 - 1670] Administrator des Erzbistums Bremen (1634 − 1645), als Friedrich III. König von Dänemark 1648 − 1670. | 155r |
Fritsch, Valentin; Koch | [ - ] Wohnhaft in Bartholomäi, arbeitete als Koch in verschiedenen Häusern (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 20 fol. 428). | 2r |
Fritz, Curt; | [ - ] Bürger in Erfurt. So auch vermerkt im Taufbuch der Barfüßerkirche Bl. 87. Vgl. dazu jedoch den Eintrag im Kirchenbuch der Barfüßerkirche: "1618, 27.11.: Kurt Fritz 1. Sohn geb. Gev. Hans Krafft" (zit. nach JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 103). | 236r |
Fritz, Hans; | [ - 26.11.1618] Sohn des Curt Fritz, Bürger in Erfurt. | 236r |
Funcke, Andreas; Magister, Ratsherr | [20.12.1549 - 17.2.1620] Magister, Studium in Erfurt und Jena, wohnhaft "Zum Weißen Löwen"auf dem Rubenmarkt an der Pergamentergasse (Andreasstr. 32). Er war 1585 Unterkämmerer, 1586 Ungeldherr, 1588 und 1591 Kämmerer, 1597, 1599, 1601, 1603, 1604, 1609, 1610, 1612, 1614 und 1615 Vierherr Seniorum, Obervierherr 1600, 1602, 1605, 1608, 1611, 1613, 1619; sowie zwischen 1596 und 1620 zehn Mal Vierherr Consulum. Vgl. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 168. | 218r |
Gaste, Michael; | [ - 21.12.1610] Bürger in Erfurt. | 13r |
Ge[...], N; Pfarrer | [ - ] Pfarrer zu Azmannsdorf. | 163r |
Geißler, Rudolf; Stadtsyndikus | [ - 1.3.1653] Gebürtig aus Erfurt, immatrikuliert an der Universität Erfurt 1613, Strassburg 1631 (? wahrscheinlich 1613), Stadtvogt 1638, 1643, 1648, 1653, 1646 − 1653 Stadtsyndikus und Assessor des Evangelischen Ministeriums, zweimal abgeordnet als Vertreter der Stadt bei den Westfälischen Friedensverhandlungen. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 187. | 35r |
Georg ; Herzog von Sachsen Spitzname: der Bärtige | [1471 - 1539] Herzog von Sachsen (1500 − 1539). Georg war ein entschiedener Gegner der Lehren von Jan Hus und Martin Luther. 1523 ließ er sämtliche Lutherbibeln konfiszieren. | 96v |
Georg von Braunschweig-Lüneburg-Calenberg; Herzog, General | [17.2.1582 - 2.4.1641] Bruder der Fürstin Clara von Heringen. Nach Aktivität in dänischen Diensten 1626 Beförderung zum kaiserlichen Obristen und 1631 zum General. Nachdem Georg 1631 schwedischer Bündnispartner geworden war, wurde er im Januar 1633 von Oxenstierna mit dem Oberbefehl über die schwedischen Truppen zwischen Elbe und Rhein beauftragt, den er bis Februar 1634 gemeinsam mit FeldmarschallDodo von Knyphausen ausübte. 1635 Beitritt zum Prager Frieden, 1639 Wiederanschluss an Schweden. Er starb während der Vorbereitungen zu einem neuen Feldzug gegen den Kaiser. KUHLBRODT, Clara von Heringen, S. 72f. | 202r, 202v |
Georg von Braunschweig-Lüneburg-Calenberg; Herzog, General (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 202r |
Gerstenberg, Joachim; Kaufmann, Ratsherr | [14.4.1593 - 18.1.1656] Kaufmannslehre in Holland und Frankreich, Handelsreisen nach Polen, kam 1614 nach Erfurt, ab 1615 als Bürger ansässig, wohnhaft "Zur Windmühle" (Allerheiligenstr. 6), Waid- und Saflorhändler, 1620 im Rat. Er war 1620 Unterkämmerer, 1621 Unterbauherr, 1626 und 1629 Kämmerer, 1629 Stadthauptmann, 1632, 1633, 1635, 1638, 1640, 1643, 1647, 1650 und 1654 Vierherr Seniorum sowie 1632, 1634, 1639, 1644 und 1648 Vierherr Consulum. Nach dem Verrechtsbuch von 1654 war er der reichste Mann Erfurts. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 273; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 190. | 166r |
Goltz, Christoph Heinrich von der; Obrist | [Januar 1600 - 9.9.1643] Sohn von Joachim von der Goltz zu Cürtow, Kleinmellen [Mielenko Drawskie (Klein Mellen), Ortsteil von Drawsko Pomorskie/Polen] und Welschenburg [Oleszno (Welschenburg), Ortsteil von Drawsko Pomorskie], verheiratet seit 1587 mit Elisabeth von Manteuffel [1569 − 1629], 1634 schwedischer Obristenleutnant und Obrist, ehemaliger Kommandant von Lüneburg, dann auf dem Eichsfeld eingesetzt, verheiratet seit Ende September 1636 mit Barbara Elisabeth von Pfuel (− 29.02.1672), Januar 1637 - Mai 1640 Kommandant von Erfurt, mit Patent vom 28.3.1639 von Johan Banér als Statthalter der „schwedischen Provinz“ Thüringen eingesetzt, am 9.9.1643 in der Damitzer Heide gefallen, begraben in St. Marien, Stettin. BERG, Regulating war, S. 60f. | 81v, 81v, 82v, 119v, 168r, 168v |
Goltz, Christoph Heinrich von der; Obrist (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 82v, 82v, 82v, 119r, 119v, 119v, 119v, 119v, 142v, 168v, 168v |
Gorttian, Cilian; | [ - 26.7.1609] Bürger in Erfurt. Es gab laut StAE 1 − 1/XXIIIa-18, Bl. 45, einen Crominius Gordian, wohnhaft im "Haus Zur Eichentür"im Stadtviertel Pauli, und einen Hermann Dordian, wohnhaft im Haus "Zum Roten Ochsen"(Fischmarkt 7) im Stadtviertel Benedicti und Martini, (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 18 fol. 26). Deren Verhältnis zu Cilian Gorttian lässt sich jedoch nicht bestimmen. | 12v |
Götz, Johann von; Graf, Feldmarschall | [1599 - 6.3.1645] Kurbayerischer und kaiserlicher Feldmarschall, stand ab 1615 in Diensten der böhmischen Stände und ab 1619 unter Ernst von Mansfeld, 1626 am 25.4.1626 Teilnahme an der Schlacht an der Dessauer Brücke und kaiserlicher Obristleutnant, Obrist und Statthalter von Rügen, dann Generalwachtmeister, Götz galt als hart und gewissenlos, wie etwa bei der Einnahme von Cottbus 1631. 1632 Erhebung zum Freiherrn, Nachfolge des inhaftierten und später hingerichteten Hans Ulrich von Schaffgotsch in Schlesien, am 13.5.1634 Niederlage bei Liegnitz gegen die Schweden, Dezember 1634 - Januar 1635 glücklose Belagerung Würzburgs. Von Götz war Günstling von Matthias Gallas, er wurde 1635 in den Grafenstand erhoben, nachdem er zum Katholizismus konvertiert war. Am 26.1.1636 zum kurbayerischen Feldmarschall (in der Nachfolge Gronsfelds) ernannt und vertrieb Landgraf Wilhelm von Hessen aus Westfalen. 1637 entsetzte er Leipzig und schloss mit Hatzfeld Banér bei Torgau ein, den er anschließend nach Pommern verfolgte. Am 2.12.1638, nach der verlorenen Schlacht bei Wittenweier am 9.8.1638, verhaftet und bis zum 17.8.1640 inhaftiert. Ab 1640 kaiserlicher Feldmarschall, erhielt von Götz 1643 das Kommando der kaiserlichen Armee in Schlesien und kämpfte 1644 gegen den Fürsten Sigismund von Rákóczi in Ungarn und Siebenbürgen. Als Torstensson in Böhmen einfiel, wurde er dorthin abgezogen. Er fiel in der Schlacht bei Jankau. | 126r |
Greiffenclau und Vollrads, Georg Friedrich von; Erzbischof | [8.9.1573 - 6.7.1629] Regierte 1626 − 1629. Erzbischof und Kurfürst von Mainz. | 34v |
Greuter, Stephan; Ratsherr Namensform: Kreuter | [ - 3.5.1639] Biereige und Waidkäufer, wohnte im Haus “Zum Goldenen Schwanring” am Kornmarkt (Marktstr. 38) in Omnium Sanctorum (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 22 fol. 349). Er hatte von 1610 bis 1629 verschiedene Ämter im Stadtrat inne: 1607 war er Unterkämmerer, 1608 Brückenherr, 1610, 1612 und 1614 Kämmerer, 1618, 1619, 1620, 1621 und 1623 bis 1629 Ratsmeister Seniorum sowie 1617 und 1622 Ratsmeister Consulum, Obervierherr 1630. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 201. | 41v |
Gromann, Johann; Junker | [ - ] Junker und Bürger in Erfurt. | 1v |
Guidor, Johann; Bischof | [ - ] Bischof in Holland. | 214r |
Gunterman, Nickel; | [ - 18.7.1623] Sohn des AchtknechtsNicol Gunterman in Erfurt. | 90r, 90r |
Gunterman, Nicol; Achtknecht | [ - ] Achtknecht in Erfurt, wohnhaft im Stadtviertel Benedicti und Martini (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 22 fol. 14). | 90r |
Gustav II. Adolf von Schweden; König | [19.12.1594 - 16.11.1632] Regierte 1611 − 1632. Am 26.12.1611 Mündigkeitserklärung durch die Stände, 1611 − 1613 Krieg gegen Dänemark, am 1.11.1612 "Königsversprechen"Gustav Adolfs, Berufung Axel Oxenstiernas zum Reichskanzler, 1614 − 1617 Krieg gegen Russland, am 27.2.1617 Siegfrieden zu Stolbovo, am 26.8.1617 Verkündung eines Annexionsprogramms vor dem Reichstag zu Örebro durch Gustav Adolf, am 12.10.1617 Krönung im Dom zu Uppsala, 1621 − 1629 Krieg gegen Polen, am 15.9.1621 Eroberung Rigas, am 18.2.1622 Verkündung neuer Annexionsziele vor den Ständen, am 7.1.1626 Sieg über das polnische Heer bei Wallhof in Kurland, September 1629 Waffenstillstand von Altmark mit Polen, am 4.7.1630 Landung auf Usedom, am 7.9.1631 Sieg bei Breitenfeld, am 15.4.1632 Sieg bei Rain am Lech (Tod Tillys), am 17.2.1632 Einnahme Münchens. Wallensteins zweites Generalat führte zum Abzug aus München. September 1632 vergeblicher Sturm auf Wallensteins Lager bei Zirndorf/Alte Veste. Gustav Adolf fiel in der Schlacht bei Lützen. Zur Armee Gustav Adolfs: Trotz des Anteils an ausländischen Söldnern (ca. 85 %; 1625 soll Banérs Armee bereits aus über 90 % Nichtschweden bestanden haben) meist als "schwedisch-finnische Armee" bezeichnet. Eine Unterscheidung zwischen der "Royal-Armee", die von Gustav II. Adolf selbst geführt wurde, und den von den Feldmarschällen seiner Konföderierten geführten bastanten Armeen erscheint jedoch überflüssig. Nach ENGLUND, Die Verwüstung Deutschlands S. 76, waren 1630 bereits jeder 10. Schwede und jeder 5. Finne desertiert. Nach LUNDKVIST, Schwedische Kriegsfinanzierung S. 384, betrug der Mannschaftsbestand (nach altem Stil) im Juni 1630 38.100, Sept. 1631 22.900, Dez. 1631 83.200, Febr./März 1632 108.500, Nov. 1632 149.200 Mann; das war die größte paneuropäische Armee vor Napoleon. Zu den Verlusten LINDEGREN, Frauenland und Soldatenleben S. 145: "Grob gerechnet kann man behaupten, daß in der ganzen Periode von 1620 bis 1720 ca. 75 % aller Todesfälle auf Krankheiten und andere Entbehrungen zurückzuführen sind. Ca. zehn Prozent starben in Kriegsgefangenschaft. Die restlichen 15 Prozent fielen bei Kampfhandlungen. Ungefähr ein Drittel dieser direkt kampfbezogenen Todesfälle geschah im übrigen im Zusammenhang mit Belagerungen. Große Feldschlachten und kleinere Gefechte forderten im allgemeinen nicht besonders viele Todesopfer, vergleicht man sie mit dem Alltag des Krieges. [...] Die Zahl der toten Soldaten kann total auf 1,7 Millionen geschätzt werden. Von diesen starben gut eine Viertel Million im Feld oder infolge von Kampfhandlungen; gut eineinviertel Millionen fielen dem 'Alltag des Krieges' zum Opfer". | 35v, 64r, 65r, 66r, 137v, 173r |
Gustav II. Adolf von Schweden; König (Armee) | (zur Person siehe oben) | 137v |
Güttern, Ludwig von; Hauptmann | [ - ] Hauptmann in Erfurt. | 84v, 84v |
Halbich, Hanns; | [ - ] Ehemann der Anna Margreta Krafft. | 8r, 8r |
Hallenhorst, Hieronymus Anthon; Steueraktuarius | [28.12.1629 - Oktober 1656] Immatrikuliert an der Universität Erfurt 1635, Steueraktuarius in Hildesheim. In den erhaltenen Trauergedichten wird berichtet, dass er Schweden, die Vereinten Niederlande, Frankreich und Polen besucht habe, wo er im Oktober 1656 in Posen an der Pest verstarb. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 320; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 216. | 106r, 200v |
Hallenhorst, Johann; Ratsherr | [28.1./7.2.1602 a. St. - 10.1.1673] Hallenhorst war in Hildesheim geboren, 1619 immatrikulierte er sich an der Universität Erfurt und heiratete 1629 Maria Brand, Tochter des Heinrich Brand; wohnhaft zunächst am Wipertikirchhof, ab 1635 "Zum Hirsch und Rosenberg" im Stadtviertel Mercatorum (Anger 69). 1632 war er Unterstadtvogt, 1633 städtischer Amtmann auf dem Petersberg, 1636 Stadtvogt, 1641 Ratsmeister, Oberratsmeister 1646, 1665, 1668, 1671; Vertreter von Kurmainz bei Westfälischen Friedensverhandlungen, nach KRAFFT, fol. 35r, sollen er und Rudolf Geisler zweimal in Osnabrück gewesen und dort 16.000 Taler (!) verzehrt haben. Nach Kriegsende war er königlich schwedischer Rat, bevor er 1665 kurmainzischer Vizedom und Regierungsrat wurde. 1665, 1668 und 1671 amtierte er als Oberstratsmeister. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 321; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 216. | 35r, 106r, 171v, 200v |
Hammel, Kunz; Blaufärber Namensform: Sommel | [ - 1.5.1617] Blaufärber in Erfurt. Bl. 227r "Sommel" genannt. | 81v |
Hartmann, Johann; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 2r |
Hartwig, ; Abt | [ - ] Abt von Hersfeld (1072 − 1090). | 178r |
Hatzfeldt zu Gleichen, Melchior Friedrich Gottfried von; Freiherr, Feldmarschall | [20.10.1593 - 9.1.1658] Bruder des Würzburger Bischofs Franz von Hatzfeldt und für den geistlichen Stand bestimmt, Feldmarschall-Leutnant, Generalfeldzeugmeister und Feldmarschall. Am 6.8.1623 Teilnahme am Kampf bei Stadtlohn, 1625 Wechsel ins Heer Wallensteins als Obristleutnant unter Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg, 1627 Teilnahme am Feldzug gegen die Dänen, 1629 Marsch nach Mantua, am 17.9.1631 Teilnahme an der Schlacht bei Breitenfeld, 1632 Obrist und Kommandeur eines eigenen Regiments, 1633 Beförderung zum Feldmarschallleutnant, 1634 wurde er Generalfeldzeugmeister und 1635 Feldmarschall wegen der Verdienste um die Eroberung Kaiserslauterns, am 4.10.1636 Niederlage in der Schlacht bei Wittstock gegen Johan Banér als militärischer Ratgeber Johann Georgs I. von Sachsen, 1637 Venichtungsfeldzug in Sachsen, am 17.10.1638 Sieg bei Vlotho über Ruprecht von der Pfalz, 1639 Belehnung mit der Herrschaft Gleichen (Thüringen) durch den Kurfürsten von Mainz (diese Belehnung zwang Johan Banér 1640 zur Aufhebung der Belagerung Leipzigs), 1641 Erwerb der Herrschaft Trachenberg in Schlesien aus dem Besitz des hingerichteten Wallenstein-Anhängers Hans Ulrich von Schaffgotsch, Kommandeur der kaiserlichen Armee in Westfalen, 1641 Eintritt in kurbayerische Dienste wegen Differenzen mit Matthias Gallas, am 24.11.1643 Erfolg in der Schlacht bei Tuttlingen über die Franzosen unter Josias von Ranzau, 1644/1645 Ernennung zum Kommandeur der kaiserlichen Hauptarmee, am 6.3.1645 Gefangennahme in der Schlacht bei Jankau. Am 30.8.1657 zum kaiserlichen Heerführer gegen die Schweden in Polen ernannt, eroberte Hatzfeldt Krakau. | 203v |
Hatzfeldt zu Gleichen, Melchior Friedrich Gottfried von; Freiherr, Feldmarschall (Armee) | (zur Person siehe oben) | 203v |
Hatzfeldt, Franz von ; Fürstbischof | [1596 - 1642] Fürstbischof von Würzburg (1631) und Bamberg (1633). Der Domherr in Würzburg und Bamberg war am 7.8.1631 zum Nachfolger Adolfs von Ehrenberg gewählt worden und hatte bereits im Bamberger Dienst politisch-diplomatische Erfahrungen sammeln können. In der Wahlkapitulation wurde von ihm eine strikt gegenreformatorische Politik gefordert, was von ihm auch eingehalten wurde. Bereits zwei Monate nach Regierungsantritt musste er jedoch vor vor den heranrückenden Schweden fliehen. Erst Mitte Dezember 1634 konnte er wieder zurückkehren. Bereits im Sommer 1633 war er auch in Bamberg zum Nachfolger Johann Georgs II. Fuchs von Dornheim gewählt worden. Dabei sollte wohl ein gemeinsames Vorgehen den Bernhard von Weimar beide Nachbarstifte in ihrem Kampf vereinen. Die Erneuerung der Regierung und Verwaltung der Stifte konnte jedoch erst mit erheblicher Verzögerung erfolgen. Das bisherige militante gegenreformatorische Vorgehen wurde aber nach dem Prager Frieden eingestellt. 1636 sollte er in kaiserlichem Auftrag sowohl Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel zum Anschluss an den Prager Frieden bewegen als auch die Politik Habsburgs auf dem geplanten Kölner Friedenskongress vertreten. Auch der Reichstag zu Regensburg 1640/41 verlief für Hatzfeldt enttäuschend, der Sondierungen Maximilians I. von Bayern über einen Sonderfrieden mit Frankreich unterstützt hatte. | 203v |
Heidel, Hans; Gärtner Namensform: Heittel | [ - 11.1.1619] Gärtner, wohnhaft im Haus "Zum kleinen Vorwerk" im Stadtviertel Martini (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 18 fol. 172) ? | 136v, 136v |
Heinnhardt, Nickel d. Ä.; Weißgerber | [ - ] Weißgerber und Vater von Nicol Heinnhardt d. J. Möglicherweise Nickel Engelhardt, wohnhaft im Haus "Zum Schwarzen Strahl" in der Rosengasse im Stadtviertel Thomae (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 31 fol. 1404). | 88v, 88v |
Heinrich der Löwe ; Herzog | [1129 - 1195] Herzog von Sachsen (1180 − 1192). Im November 1181 unterwarf sich Heinrich der Löwe dem Kaiser auf dem Reichstag zu Erfurt. Die Fürsten setzten eine relativ milde Verbannung auf drei Jahre und dessen Anspruch auf sein braunschweigisches Hausgut, einen Teil Engerns und Ostfalens durch. | 181r, 181r |
Heinrich IV. ; Kaiser | [1050 - 1106] Mitkönig seit 1054, 1056 König und Kaiser 1084 − 1105, der 3. salische Kaiser und einer der umstrittenstenen Herrscher des Mittelalters. Seine Auseinandersetzungen mit Papst Gregor VII., der Bann und sein Gang nach Canossa waren die Höhepunkte des Investiturstreits. | 141v, 141v, 178r |
Heinrich IV. ; Kaiser (Armee) | (zur Person siehe oben) | 141v |
Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg; Herzog | [15.10.1564 - 30.7.1613] Postulierter Bischof von Halberstadt, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel, 1582 − 1585 Administrator des Bistums Minden, regierte 1589 − 1613. Er gilt als einer der gebildetsten Herrscher dieser Zeit. Im Herbst 1605 nach der Aufstellung des Lehns- und Landesaufgebots begann der Herzog mit dem Angriff auf Braunschweig, was aber an der schlechten Kriegsführung seines Generalkriegskommissars David Sachse scheiterte. | 124v |
Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg; Herzog () | (zur Person siehe oben) | 124v |
Heinrich V. ; Kaiser | [1086 - 1125] Der 4. und letzte salische Kaiser (1106 bis 1125). | 179r, 179r, 179r, 179r |
Heinrich VII. ; Kaiser | [1275 - 1313] Deutscher Kaiser. | 178v |
Heintz, Walter; Junker | [ - 9.4.1608] Erfurter Bürger. | 160r |
Helle, Georg; Tuchmacher | [ - ] Tuchmacher in Erfurt. Vielleicht der Tuchmacher Georg Helle, wohnhaft im Haus "Zum Weißen Löwen"in der Quer(ch)gasse im Stadtviertel Mauritii (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 32 fol. 542) ? | 104v |
Henning, N; Pfarrer | [ - ] Magister und Pfarrer zu Vieselbach. | 163r |
Hermann I. ; Bischof | [ - 1075] Bischof von Bamberg (1065 − 1075). | 178r |
Hermann I. ; Landgraf | [1155 - 1217] Bruder Ludwigs III., Landgraf von Thüringen (1190 − 1217). 1181 erhielt er von seinem Bruder Ludwig III. die Pfalzgrafschaft Sachsen, die er nach demn Tod 1190 ererbte. Im Thronstreit zwischen Staufern und Welfen wechselte er in zwölf Jahren siebenmal die Seite. 1211 entschied er sich, Barbarossas Enkel Friedrich II. in dessen Bewerbung um die deutsche Königskrone zu unterstützen. In seiner Regierungszeit wurde die Wartburg zum Hauptsitz der Ludowinger und zu einem kulturellen Zentrum. | 181r, 181v, 181v |
Herr, Valentin; Kaufmann, Ratsherr | [ - begraben 8.3.1640] Kaufmann und Biereige "Zu den Wölfen"(Fischmarkt 17), Unterbauherr 1632, Futterherr 1637. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 243. | 8v |
Hertrich, Jacobus; Ratsherr | [ - nach 1689] Immatrikuliert an der Universität Erfurt 1627, Landschreiber in Vieselbach 1654, Futterherr 1659, 1663, im Vormundschaftsamt 1665, 1668, 1671, 1674, 1677, 160, 1683, 1686, 1689, wohnhaft "Zum Goldenen Flügel" ? (Predigerstr. 6, nach BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 244) und "Löwen"? (Predigerstr. 7). Nach www.erfurt-web.de hießen die Häuser jedoch "Zum Bunten Lauen"und "Zum Güldenen Heer". | 36r |
Heuser, Christian; Diakon, Kaplan | [1642 ? - 1682] Diakon und Kaplan an der Barfüßerkirche (vgl. JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 104). | 10v |
Hezilo; Bischof | [um 1020/25 - 1079] Bischof von Hildesheim (1054 − 1079). Hezilo entstammte wahrscheinlich einer fränkischen Familie und erhielt wohl seine Ausbildung in Bamberg. 1054 wurde er Bischof von Hildesheim. Der Rangstreit mit Abt Widerad von Fulda eskalierte Pfingsten 1063 in einem blutigen Gemetzel in der Kirche zu Goslar in Gegenwart Heinrichs IV., wobei Hezilo die Kämpfer persönlich angefeuert haben soll. Zunächst wohl Anhänger der sächsischen Königsgegner trat er erst ab 1075 wegen der militärischen Erfolge Heinrichs IV. auf dessen Seite. | 178r |
Hofemann, Valten; Posaunenmacher | [ - ] Bürger und Posaunenmacher in Erfurt. | 36r |
Hogel, Zacharias I.; Professor | [Mai 1574 - 11.11.1635] Hogel, der Sohn eines Bauern, stammte aus Gispersleben, 1587 an der Universität Erfurt intituliert, nach 1591 Wechsel nach Speyer, 1592 nach Jena, kehrte 1597 nach Erfurt zurück und wurde 1600 Magister, 1614 Pastor an der Augustinerkirche, 1624 einer der Inspektoren des Ratsgymnasiums, 1625 Professor der Theologie Augsburger Konfession an der Universität, in das Verfahren gegen den Schwärmer Esajas Stiefel involviert. Er resignierte 1633 und starb 1635 wie Marx an der Pest. KLEINEIDAM, Universitatis Studii Erffordensis III S. 127, 190 f.; MOTSCHMANN, Erfordia literata Fünfter Fortsetzung Sectio II, S. 646ff.; BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 381. | 218r |
Ilgen, Egidius; Ratsherr | [10.8.1604 - 10.1.1667] Ilgen war wohnhaft "Zum Güldenen Schaf" (Michaelisstr. 31) im Stadtteil Georgii (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 32 fol. 375). Unterkämmerer 1630, Futterherr 1631, Stadtfähnrich und Brückenherr 1636, Ungeldherr 1641, Kämmerer 1643, 1645, 1653, 1655, Vierherr 1658, 1662, Obervierherr 1660, Älterer Bürgermeister 1666. Ungeachtet seiner Absetzung als Vierherr wurde er 1662 zum Schlossherrn gewählt. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 270, 1630 Unterkämmerer, 1636 Brückenherr, 1641 Ungeldherr sowie 1645 und 1655 Kämmerer. | 37r, 50r |
Ilgen, Heinrich jun.; Waid- und Saflorhändler, Ratsherr | [16.2.1590 - 17.5.1648] Waid- und Saflorhändler, wohnhaft im Haus "Zum Flügel" im Stadtviertel Omnium Sanctorum (vgl. Verrechtsbuch für das Jahr 1620, SAEF, Verrechtsbuch 22a fol. 37), "Zur Lauenburg" (Marstallstr. 3 oder Große Arche 3) und "Zum Roland" (Große Arche). Unterkämmerer 1623, Brückenherr 1624, Ungelder 1629, Kämmer 1632, Ratsmeister 1637, 1642, 1647. | 5v |
Innozenz XI. ; Papst | [19.5.1611 - 12.8.1689] Benedetto Odescalchi, einer der bedeutendsten und würdigsten Päpste seiner Epoche, wurde am 21.9.1676 zum Papst gewählt, was 1670 noch am Widerstand Frankreichs gescheitert war. | 190v, 191r, 193v |
Isenburg, Diether von; Erzbischof und Kurfürst | [1412 - 1482] Er war zweimal Erzbischof von Mainz, zudem Kurfürst und Erzkanzler. 1459 mit knapper Mehrheit zum Erzbischof von Mainz gewählt, wurde er jedoch nie vom Papst bestätigt und 1461 vom Papst gebannt und abgesetzt. Von seinem Voränger und Widersacher Adolf von Nassau zum Nachfolger vorgeschlagen, wurde er 1675 erneut zum Erzbischof gewählt und von Papst Sixtus bestätigt. 1477 stiftete er die Mainzer Universität. 1478 kam es zwischen ihm und dem Erfurter Rat zu einem Zerwürfnis, als die Stadt ohne sein Wissen das Cyriakskloster abbrach, um eine Burg zu errichten. Ohne den Konflikt gelöst zu haben, starb von Isenburg am 7.5.1482. Der Konflikt wurde 1483 durch den Amorbacher und Weimarer Vertrag beigelegt, der Erfurt zu einer Entschädigungszahlung verpflichtete (vgl. BEYER; BIEREYE, Geschichte der Stadt Erfurt, S. 209 − 213); HOLTZ, Holtz, Erfurt und Kaiser Friedrich III., S. 195ff. | 90v, 91v, 91v |
Iwan V. ; Zar | [27.8.1666 - 29.1.1696] Iwan V. war zwar offizieller Thronfolger, galt aber als geistig behindert, so dass die Bojaren-Duma seinen 10 − jährigen Halbbruder Peter zum zweiten Zaren und Iwans Schwester zur Regentin bestimmte. Iwan und Peter wurden am 25.6.1682 zu Zaren gekrönt. | 191r |
Jauch, N; Namensform: Juch | [ - ] Student. | 82v |
Johann Ernst I. von Sachsen-Weimar; Herzog, General | [21.2.1594 - 14.12.1626] Seine Truppen wurden in der Schlacht beim Weißen Berg geschlagen, dänischer Generalfeldobrist und General der Kavallerie, 1626 Kämpfe in Westfalen und in Schlesien, plötzlicher Tod beim Vorstoß gegen Ungarn. HEERMANN, Beyträge; HEERMANN, Nachlese. | 162r |
Johann Georg I. von Sachsen; Kurfürst | [5.3.1585 - 18.10.1656] Regierte 1611 − 1656, verheiratet mit Magdalena Sibylla von Preußen [1586 − 1659]; ESSEGERN, Fürstinnen. Nach der Verpfändung der Ober- und der Niederlausitz militärisches Eingreifen gegen Friedrich V. und die abtrünnigen Länder der böhmischen Krone, nach der Niederlage Friedrichs V. erfolgloses Eintreten für dessen Kurrechte. 1631 Scheitern des Versuchs, Kursachsen als Führungsmacht der protestantischen Reichsstände als dritte Kraft gegenüber der kaiserlich-ligistischen Seite und der schwedischen Partei zu etablieren, nach Tillys Einmarsch in Sachsen Anschluss an Schweden, nach der Schlacht bei Nördlingen und dem Prager Frieden 1635 Übertritt auf die kaiserliche Seite, 1645 Waffenstillstand mit Schweden und Frieden von Eilenburg. THOß, Sachsen; GOTTHARD, Johann Georg I.; BURKHARDT, Der Dreißigjährige Krieg und die sächsische Politik. | 104r, 110r, 110r, 110r |
Johann Georg I. von Sachsen; Kurfürst (Armee) | (zur Person siehe oben) | 203r |
Johann Georg II. von Sachsen; Kurfürst | [10.6.1613 - 22.8.1680] Kurfürst von Sachsen (1656 − 1680) und Erzmarschall, verheiratet mit Magdalena Sibylle von Brandenburg-Bayreuth. Unter ihm begann der wirtschaftliche Wiederaufbau Sachsens, doch lagen seine Interessen mehr auf kulturellem Gebiet. Dresden wurde zu einem europäischen Kulturzentrum ausgebaut, was 1660 zum Staatsbankrott führte. Bei seinem Tod hinterließ er große Schulden. Außenpolitisch war seine Wirkung gering, zudem blieb er von den sächsischen Landständen abhängig. | 162r |
Johann III. Sobieski; König von Polen Namensform: Jan III | [17.8.1629 - 17.6.1696] König von Polen (1674 − 1696) und Großfürst von Litauen. Ihm war der Sieg am 12.9.1683 am Kahlenberg über die türkische Armee unter Kara Mustafa und die Rückgewinnung Ungarns zu verdanken. | 190v, 190v, 191r |
Johannette Margarethe von Baden-Durlach; Ehename: Banér | [5.12.1623 - Februar 1691] Tochter des Markgrafen Friedrich V. von Baden-Durlach und der Barbara, Prinzessin von Württemberg, 3. Frau Banérs. | 202v |
Jünger, Michel; Dr. jur. utr., Ratsmeister | [ - ] Dr. jur. utr., Ratsmeister 1612, 1616, 1618, 1623. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 277. | 89v |
Jünger, Wolf(gang); Ratsherr | [30.3.1574 - 21.3.1647] Wohnhaft "Zum Turnier"(Turniergasse 17), Unterkämmerer 1605, Brückenherr 1606 und 1611, Kämmerer 1615, Vierherr Seniorum 1618, 1619, 1621, 1623, 1624, 1626, 1627, 1629, 1632, 1634, 1637, 1639, 1642, 1644 und 1647, Obervierherr 1617, 1620, 1622, 1635, 1628, 1633, 1638, 1643, BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 280; BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 415. | 100v, 120r |
Junkricht, Andreas; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 200v |
Junkricht, N; | [ - ] Tochter des Andreas Junkricht. | 200v |
Kannegießer, Melchior; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 200v, 200v |
Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken ; König von Schweden | [8.11.1622 - 13.2.1660] Nach der Ausbildung an der Offizierakademie in Paris diente er zunächst als Freiwilliger in der schwedischen Armee und nahm am 23.10.1642 an der 2. Schlacht von Breitenfeld teil. 1644 kam es zur heimlichen Verlobung mit Königin Christina. Im Herbst 1645 kehrte er zunächst nach Schweden zurück, um im Januar 1648 bis 1650 Oberbefehlshaber der schwedischen Truppen in Deutschland zu werden. Er organisierte deren Rückkehr aus Deutschland. Im März 1649 wurde er von Königin Christina zum Nachfolger bestimmt und vom Reichsrat als Erbfürst akzeptiert, seit 1654 war er als Karl X. Gustav König von Schweden. Er heiratete am 24.10.1654 Hedwig Eleonora von Schleswig-Holstein-Gottorp. Seine kurze Regentschaft war von der Kriegspolitik um die Interessengebiete an der Ostsee bestimmt. Russlands Kriegserklärung an Polen führte zu einem Polenfeldzug, der nach ersten Erfolgen 1655 − 1657 durch die Bündnispolitik der Gegner, v. a. durch die Kriegserklärung Dänemarks, ins Stocken kam. Karls Angriff gegen Dänemark mit dem legendären Vorstoss über den zugefrorenen Grossen Belt 1657/58 brachte für Schweden im Frieden von Roskilde (26.2.1658) u. a. den Gewinn der südschwedischen Landschaften Skåne, Blekinge, Halland und Bohuslän. Ein 2. Krieg gegen Dänemark misslang aufgrund fehlender wirtschaftlicher und militärischer Mitteln. Karl musste wegen seiner häufigen Abwesenheit die Regierungsgeschäfte weitgehend dem Reichsrat überlassen. Trotz der Kriege und fehlender wirtschaftlicher Impulse im überwiegend agrarischen Schweden kam es zu einer kulturelle Blüte. Während das Land wegen der Konversion Christinas einer antikatholischen Welle erfasst wurde, lebte die lutherische Orthodoxie wieder auf. Sie konnte sich aber erst nach dem Tod des konfessionell irenischen Karl X. durchsetzen. DAHLGREN, Karl X Gustav; FINDEISEN, Schwedens Könige, S. 191 − 207. | 35r, 35v, 35v, 64r |
Karl V.; Kaiser | [24.2.1500 - 21.9.1558] Römischer König (1519 − 1556), als Karl/Carlos I. König von Spanien (1516 − 1556), Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1530 − 1556). | 167r |
Kelner, Heinrich; Patrizier, Vierherr | [1440 - 28.6.1510] Patrizier und Vierherr in Erfurt. | 118v |
Kernholz, David; Wirt | [ - ] Biereige und Wirt in Erfurt zu Martini, er wohnte im Haus "Zum Bilgerring“ (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 18 fol. 139). | 2r |
Keyser, Steffan; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 171v |
Kircher, Sebastian Andreas; Ratsmeister | [12.8.1573 - 21.9.1639] 1586 immatrikuliert an der Universität Erfurt, seit 1615 tätig als Waid- und Saflorkäufer und wohnhaft im Stadtviertel Laurentii „Zum schwarzen Bären“ (Pilse 12), 1620, 1624, 1629, 1634 und 1639 war er Ratsmeister Consulum, 1621 − 1623, 1625 − 1628, 1633 und 1635 − 1638 Ratsmeister Seniorum, Erbsasse auf Tunzenhausen, besaß das von Hiob von Stotternheim – dessen Witwe Martha von der Sachsen er am 25. 1.1619 geheiratet hatte - erbaute Palais in der Schlössergasse, wohnhaft zuletzt „zum großen und neuen Schiff“. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 435, BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 294. | 8r |
Kirchner, Christoffel; Bäcker | [ - ] Bäcker in Erfurt. Er war 1666 wohnhaft in Viti (vgl. JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 104). | 10r |
Kirchner, N; | [ - ] Tochter des Sebastian Andreas Kirchner und der Martha von Stotterheim, geb. von der Sachsen; vgl. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 435. | 8r |
Klein, N von; Feldmarschall Namensform: Kleiner | [ - ] Kaiserlicher Obrist bzw. Feldmarschall. | 168v |
Kley, Andreas; Obergeleitsmann | [16.9.1613 - 9.3.1665] Obergeleitsmann des gesamten fürstlich sächsischen Hauses, ehemaliger Sekretär des schwedischen ObristenJarislaw Wolf von Steinbach, Teilnahme an der Schlacht bei Leipzig, 1637 Obergeleitsschreiber, ab 1646 Obergeleitsmann. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 446. | 110r |
Kniphoff, Henning; Stadtsyndikus, Ratsherr | [12.1.1596 - 7.11.1663] Entstammte einer Hildesheimer Ratsherrenfamilie, immatrikuliert in Helmstedt 1611, danach in Erfurt (Kollegiat im Sachsenkolleg) 1613, in Jena 1616, Waid- und Saflorhändler in Erfurt, wohnhaft "Zum Rehbock" 25 (Anger 25), praktizierender Musikus, 1622 und 1625 Stadtvogt, Vormundschaftsaktuar 1623, Assessor des Evangelischen Ministeriums und Kirchvater der Barfüßergemeinde 1626, Stadtsyndikus 1627 − 1630, in dieser Funktion hatte er häufig Verhandlungen mit durchziehenden Truppen, Dienstreisen zu hohen Personen und andere schwierige Aufträge für die Stadt zu erledigen, Ratsmeister 1630, zusammen mit Rudolph Brand 1632 bei Gustav II. Adolf in Süddeutschland, um über die Kosten der schwedischen Garnison in Erfurt zu verhandeln, 1636, 1639, 1641, 1644, 1646 und 1647 Vierherr Seniorum, 1631, 1634, 1650 und 1654 Ratsmeister Seniorum, 1634, 1640 und 1645 Vierherr Consulum sowie 1630 und 1648 Ratsmeister Consulum. Er vertrat Erfurt bei den Westfälischen Friedensverhandlungen, ohne jedoch die Anerkennung Erfurts als freie Reichsstadt zu erreichen. Am 7.11.1663 wurde er von Anhängern der Unabhängigkeit Erfurts erschossen. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 450; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 304; FRANCKENSTEIN, Einleitung, S. 55ff.; ZACKE, Todten-Buch, S. 84ff. | 166r |
Kömck, Joseph Johann; Dekan | [ - ] Dekan in Erfurt. | 218r |
Königsmarck, Hans Christoffer von; Graf, Generalmajor | [4.3.1600 - 2.3.1653] Schwedischer Obrist und Generalmajor. 1616 Anstellung als Page bei Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Lüneburg und Eintritt als Reiter in kaiserliche Kriegsdienste, 1630 Verabschiedung als Fähnrich bei Reformierung der Armee Wallensteins, 1631 Kapitän in schwedischen Diensten, 1633 Beförderung zum Major, 1634 zum Obristleutnant, 1636 zum Obristen, am 25.3.1640 zum Generalmajor als Lohn für die Werbung größerer Truppenformationen in Westfalen, im Januar 1645 zum Generalleutnant, am 17.5.1648 Sieg mit Turenne und Wrangel bei Zusmarshausen über die kaiserlich-kurbayerischen Truppen unter Holzappel und Gronsfeld, am 1.6.1648 Beförderung zum Feldmarschallleutnant, am 16.7.1648 erfolgreicher Angriff auf die Prager Kleinseite und Raub der berühmten "Silberbibel". Zusammen mit Carl Gustav Wrangel war von Königsmarck der erfolgreichste schwedische Kriegsgewinnler, am 26.3.1651 wurde er in den Grafenstand erhoben, am 10.4.1651 in den Reichsrat berufen und am 14.4.1655 in Stade zum Feldmarschall und Gouverneur des Herzogtums Bremen und Verden ernannt. Sein im Krieg erworbenes Vermögen soll 130.000 Rt. jährliche Rente abgeworfen haben, was einem Vermögen von mindestens 2.600.000 Rt. entsprochen haben müsste. Vgl. BACKHAUS, Wrangel, Königsmarck, Bielke, S. 116 − 128; FIEDLER, Verwaltung; WAGNER, Pforr. | 26v |
Königsmarck, Hans Christoffer von; Graf, Generalmajor (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 26v |
Konrad I. von Wittelsbach; Erzbischof | [etwa 1120/25 - 1200] Erzbischof von Mainz (1161 − 1165 und 1183 − 1200) und (als Konrad III.) Erzbischof von Salzburg (1177 − 1200). 1161 von Friedrich I. Barbarossa zum Erzbischof von Mainz und Erzkanzler des Reichs ernannt. Da er Papst Alexander III. unterstützte, 1165 ihm den Treueid leistete, mit Friedrich I. Barbarossa brach und nach Frankreich floh, wurde er 1165 für abgesetzt erklärt und Christian von Buch zum Erzbischof von Mainz gewählt. | 180r, 180r, 180r |
Krafft, Andreas; Prediger | [18.12.1634 - ] Prediger. | 9v |
Krafft, Anna Margreta; | [27.5.1629 - ] Tochter Kraffts aus der 3. Ehe mit Margaretha Kurtzkopf. | 8r |
Krafft, Barbara Magdalena; | [30.4.1624 - 3.9.1626] Tochter Kraffts aus der 2. Ehe mit Elisabeth Berschen. | 5v, 6v, 6v |
Krafft, Barbara; | [22.5.1617 - 26.8.1626] Tochter Kraffts aus der 2. Ehe mit Elisabeth Berschen. | 2v, 3v, 5r |
Krafft, Barbara; | [16.12.1630 - 25.6.1633] Tochter Kraffts aus der 3. Ehe mit Margaretha Kurtzkopf. | 8v |
Krafft, Bartholomäus; | [12.12.1613 - 3.9.1626] Sohn Kraffts aus der 2. Ehe mit Elisabeth Berschen. | 4r, 4r, 4r, 5v |
Krafft, Catharina; | [5.4.1610 - 25.8.1626] Tochter Kraffts aus der 1. Ehe mit Catharina Wallenberger. | 2v, 2v, 3v |
Krafft, Elsa; | [ - ] Tochter Kraffts. | 3v |
Krafft, Hans Christoph; | [22.8.1637 - ] Sohn Kraffts aus der 3. Ehe mit Margaretha Kurtzkopf. | 10r |
Krafft, Jeremias Herbord; | [24.12.1627 - ?] Sohn Kraffts aus der Ehe mit Margaretha Kurtzkopf. | 7v |
Krafft, Johann Heinrich; | [14.12.1615 - 18.6.1615] Sohn Kraffts aus der 2. Ehe mit Elisabeth Berschen. | 4v, 4v |
Krafft, Johann Melchior; | [5.8.1621 - 11.9.1626] Sohn Kraffts aus der 2. Ehe mit Elisabeth Berschen. | 6r |
Krafft, Maria; | [13.5.1632 - 12.11.1635] Tochter Kraffts aus der 3. Ehe mit Margaretha Kurtzkopf. | 9r |
Krafft, Martha; | [28.7.1619 - 4.9.1626] Tochter Kraffts aus der 2. Ehe mit Elisabeth Berschen. | 5v |
Kreitz, Jacob; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 171v |
Kurtzkopf, Peter; Tuchmacher | [ - ] Bürger und Tuchmacher aus Wurzen. | 7r |
Kurzkopf, Margarethe; Ehename: Krafft | [ - 7.2.1650] 3. Ehefrau Kraffts. | 7r |
Läffel, Steffen; | [ - ] Sohn der N N. | 41v |
Lammer, Johann; Pfarrer | [ - ] Pfarrherr an der Reglerkirche und Neunprediger. | 219r |
Langenberg, Johann; Dekan | [ - ] Dekan in Erfurt. | 218r |
Legat, N; Rittmeister | [ - ] Schwedischer Rittmeister in Erfurt. | 169v |
Leopold I. ; Kaiser | [9.6.1640 - 5.5.1705] Römisch-deutscher Kaiser (1657 − 1705), König von Ungarn (1655 − 1687) und Böhmen (1656). | 50r, 50r, 190v, 190v, 190v, 190v, 191r, 191r |
Leopold Wilhelm von Österreich; Erzherzog, General | [6.1.1614 - 20.12.1662] Bischof von Straßburg (1625 − 1662) und Passau (1625 − 1662), Erzbischof von Magdeburg (1629 − 1635), Olmütz (1637 − 1662), Breslau (1655 − 1662) und Halberstadt (1627 − 1648), Administrator von Hersfeld, Fürstabt von Murbach und Lüders, Hoch- und Deutschmeister (1641 − 1662), Generalstatthalter der Spanischen Niederlande (1646 − 1656), Oberbefehlshaber über die kaiserlichen Truppen und kaiserlicher Generalissimus (seit 1639). 1640 Siege über die schwedischen Truppen in Böhmen und Niedersachsen, Frühjahr 1641 militärische Erfolge in der Oberpfalz und Entsatz Regensburgs mit Rückzug Johan Banérs, am 2.11.1642 Niederlage in der zweiten Schlacht bei Breitenfeld und Niederlegung des Oberkommandos, 1645 neuerliche Ernennung zum kaiserlichen Oberbefehlshaber und Abgabe der Erzbistümer Magdeburg und Bremen, Spätherbst 1646 Ernennung zum Generalstatthalter der Spanischen Niederlande durch Philipp IV., am 30.1.1648 Frieden Spaniens mit der Republik der Vereinigten Niederlande, am 20.8.1648 Niederlage in der Schlacht bei Lens, am 21.1.1656 päpstliche Bestätigung der Wahl Leopold Wilhelms zum Bischof von Breslau 1655, 1656 Niederlegung des Amtes des Generalstatthalters. 1657 versuchten einflussreiche katholische Kreise, Leopold Wilhelm für eine Kaiserkandidatur zu gewinnen. SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm. | 203v |
Leyter, Potocarpus; Doktor Namensform: Polycarpus | [ - 22.2.1610] Dr., Bürger in Dresden. | 163r |
Liebenstein, Philipp II. von; Obrist | [1593 - 1637] Schwedisch-weimarischer Obrist der Infanterie. Im November 1618 als Hauptmann unter Ernst von Mansfeld bei der Belagerung Pilsens. 1629 – 1631 amtierte er als Obervogt von Vaihingen. Als solcher intervenierte er gegen die Übergabe des Klosters Maulbronn im Rahmen des Restitutionsedikts. Sein Anteil an den Liebensteinischen Gütern sowie der seines Bruders Albrecht wurden 1630 vom Kaiser konfisziert, da sie sich „als Feinde des Kaisers zu widerigen Kriegsdiensten gebrauchen ließen und sich dadurch des crimen lesae maiestatis schuldig machten“. In der Familienchronik wird das als Grund für seinen Dienst für die Schweden angegeben, was aber sehr unwahrscheinlich ist, da Schweden bis 1628 nicht gegen den Kaiser kämpfte. Wahrscheinlich stand Liebenstein im Dienst Dänemarks. 1631 trat er in den Dienst Herzog Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar und warb in der Umgebung von Erfurt ein Infanterie-Regiment. 1631/32 war er bei Eisfeld stationiert. Mit diesem Regiment zog er im Frühjahr 1632 nach Donauwörth zum schwedischen Hauptheer. Das Regiment wurde nach Augsburg in Garnison gelegt und nahm dort an verschiedenen Aktionen in der Umgebung teil. Liebenstein wurde das zum Stift Kempten zugehörige Gut Hohentann zugesprochen, das er aber nicht in Besitz nehmen konnte, da es zu dieser Zeit vom Feind besetzt war. In der Schlacht bei Nördlingen (6.9.1634) kommandierte er 2 Brigaden (ca. 1500 Mann) württembergischen Landesausschusses (ENGERISSER, Von Kronach nach Nördlingen, S. 317, 329), der hier hohe Verluste erlitt. Er hat die Schlacht unversehrt überstanden und war am 3. / 13. September in Ettlingen beim württembergischen Herzog. Seine Güter wurden wieder von Ferdinand II. beschlagnahmt und den Grafen Trautmannsdorff und Megau verliehen. Er und sein Bruder Albrecht wurden ausdrücklich vom Prager Frieden ausgeschlossen. 1637 wurde er der Familienchronik zufolge von Schnapphähnen bei Chaumont / Frankreich erschossen. Wahrscheinlich war Liebenstein nach Nördlingen beim schwedischen Heer unter Herzog Bernhard von Weimar geblieben, der zu dieser Zeit in der Region operierte. [Angaben nach WÖLLPER, Württembergische Landesdefension und private Mitteilungen von Herrn Wöllper]. | 202v |
Limprecht, Volkmar; Ratsherr Namensform: Lümpich | [6.3.1615 - 20./30.11. 1663] Limprecht besuchte das Ratsgymnasium und die Universität Erfurt und bewohnte das Haus "Zum Grünen Sittich und Gekrönten Hecht" (Johannesstr. 178) im Stadtteil Ägidi (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 39 fol. 429). 1637 – 1650 war er Rektor der Andreasschule, Unterkämmerer 1650 − 1655, Obervierherr 1655 bis 1658 und während der Auseinandersetzung mit Mainz und dem Reich 1658, 1661 und 1663 Stadtoberster. Nach der Eroberung Erfurts durch Mainz 1663 wurde er am 20.11.1663 auf dem Fischmarkt geköpft. Nach Einnahme Erfurts durch den Mainzer Kurfürsten 1664 wurde er rehabilitiert und sein Leichnam auf dem Kaufmannskirchhof begraben. FRITZ, Erfurtische Chronica und andere Historien S. 329, zeigt eine Darstellung der Hinrichtung. Fritz, in Erfurt gebürtig, war Koch bei schwedischen Generälen und hohen, in schwedischen Diensten stehenden Erfurter Beamten. Neben Ereignissen aus der Erfurter Stadtgeschichte berichtet seine Chronica über Fritz‘ zahlreiche Reisen. Vgl. BEYER/BIEREYE, Geschichte der Stadt Erfurt S. 588f. | 48v, 50r, 50r |
Löneisen, Bartholomäus; Rektor | [1562 - 1622] Aus Kupferberg [LK Stadtsteinach, Oberfranken] stammend, Rektor der Universität im Jahre 1612. Er wohnte im Haus zum "Güldenen Stern"(Allerheiligenstraße 11), in der Nähe des Collegium Maius. Bekannt geworden durch die Leitung des „Collegium Musicum“ (1608 errichtet) beim Ratsgymnasium. DOMINIKUS, Erfurt, S. 448, 450. | 3v, 3v, 3v, 4r |
Ludolf, Georg Heinrich; Ratsherr | [15.4.1619 - 19.10.1669] Immatrikuliert an der Universität Erfurt 1622, Universität Leiden 1639, 1648 schwedischer Legationssekretär bei den Westfälischen Friedensverhandlungen in Osnabrück, 1658 Unterkämmerer, Zweiermann 1659, Ungelder 1663, Ratsmeister 1664, 1667 Gründung des Evangelischen Waisenhauses im ehemaligen Augustinerkloster Oberratsmeister mit dem Titel eines kurmainzischen Regierungsrats 1667, wohnhaft "Zum Stolzen Knecht" (Regierungsstr. 73). BAUER, Erfurter Ratsherren, Nr. 359; SEHRBUNDT; HEYDENREICH, S. 387. | 37r |
Ludolf, Georg; Namensform: Ludloff | [ - ] Ein Sohn dieses Namens wird bei BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 361, nicht erwähnt. | 136r |
Ludolf, Hans; Gastwirt, Ratsherr Namensform: Ludloff | [1593 - ?] Gastwirt "Zur Hohen Lilie" (Domplatz 31), Biereige "Zum Sonneborn"(Große Arche 6), Unterkämmerer 1613, Unterbauherr 1614, Brückenherr 1619, Futterherr 1624, Brückenherr 1629, 1634, 1644, ? und 1654; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 361. | 136r |
Ludolf, Hiob I.; Ratsherr | [24.8.1583 - 8.4.1651] Ratsverwandter in Erfurt von 1624 − 1651; 1613 Oberfutterherr, 1618 Brückenherr, 1624, 1627, 1629, 1632, 1634 und 1635 Ratsherr Seniorum, 1628 und 1633 Ratsherr Consulum sowie 1636, 1641, 1646 Vierherr Consulum, wohnhaft "Zur Hohen Lilien"(Domplatz 31), in den schwierigsten Zeiten des Dreißigjährigen Krieges häufige auswärtige Verhandlungen und Reisen im Dienste der Stadt. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 524; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 363. Sein Sohn, der gleichnamige Hiob Ludolf II., erlangte große Anerkennung in den gelehrten Kreisen seiner Zeit. | 171v |
Ludwig ; Landgraf Spitzname: der Springer | [um 1040 oder 1042 - 1123] Landgraf in Thüringen, aus dem Geschlecht der Ludowinger, während des Investiturstreits einer der entschiedensten Gegner der salischen Kaiser Heinrich IV. und Heinrich V., Erbauer der Wartburg. | 147r |
Ludwig II. ; Kaiser | [825 - 875] Aus dem Geschlecht der Karolinger, (Titular-)König von Italien (839/40 − 875). | 177v, 177v |
Ludwig II. ; Landgraf Spitzname: der Eiserne | [1128 - 1172] Landgraf von Thüringen 1140 − 1172, Schwager Friedrichs I. Barbarossa und dessen Verbündeter im Kampf gegen die Welfen und die Erzbischöfe von Mainz. In seiner Herrschaftszeit wurde die Wartburg weiter ausgebaut. | 180r |
Ludwig III. ; Landgraf Spitzname: der Fromme oder der Milde | [1151/1152 - 1190] Ludowinger, Landgraf von Thüringen (1172 − 1190). Er kämpfte gegen die thüringischen Adelshäuser und die der Nachbarterritorien sowie gegen das Erzbistum Mainz. Zunächst unterstützte er Heinrich den Löwen, doch 1179 trat er zu Friedrich I. Barbarossa über und erhielt dafür die Pfalzgrafschaft Sachsen, die er 1181 seinem Bruder Hermann I. überließ. 1189 nahm er unter Friedrich I. Barbarossa am 3. Kreuzzeug teil, erkrankte aber und verstarb auf der Überfahrt nach Zypern. | 180v, 181r |
Ludwig XIV. Frankreich; König | [5.9.1638 - 1.9.1715] König von Frankreich (1643 − 1715), der am längsten amtierende Regent Europas und der Vertreter des klassischen Absolutismus. Durch seine aggressive Außenpolitik gelang es ihm, Frankreich die Vormachtstellung in Europa zu verschaffen. | 191v, 195v |
Luther, Martin; Reformator | [1483 - 1546] Reformator. | 68r, 81v |
Mangold, Hans; Löber, Ratsherr | [ - 5.11.1635] Löber, wohnhaft "Zum Weißen Rad und Güldenen Einhorn"(Krämerbrücke 32), später auf dem Anger, im Rat 1597, Zweiermann 1602, 1607, 1612, 1622, 1627, Vierherr 1631. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 370. | 23r |
Mangold, Michael; Löber, Ratsherr | [2.3.1605 - 26.12.1662] Löber. Er wohnte 1629 am Lohebank, ab 1641 "Zur Roten Laube" in Unterlöbern (Hirschlachtufer) im Stadtviertel Wiperti (vgl. Verrechtsbuch für das Jahr 1642 SAEF, Verrechtsbuch 31 fol. 564). Im Rat 1634, Zweiermann 1637, 1642, 1647, 1552, 1657, 1662; 1648 wohnhaft "Zum Einhorn"(An der Löberbrücke). BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 373. | 35v |
Maria Eleonore von Brandenburg; Markgräfin Ehename: Schweden; Königin | [11.11.1599 - 28.3.1655] Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg (1572 − 1619) und der Anna von Preußen, 25.11.1620 Gemahlin Gustav II. Adolfs von Schweden, ihre Tochter Christina I. wurde am 8.12.1626 geboren. | 65r |
Marpach, Hans; | [ - ] In den Erfurter Verrechtsbüchern sind verzeichnet Hans Marpach und Caspar Marpich, beide wohnhaft im Stadtviertel Viti (SAEF, Verrechtsbuch 22a fol. 21). | 235v |
Marthen, Henning von der; Junker, Ratsherr | [25.1.1598 - 24.3.1662] Junker und Ratsverordneter in Erfurt, letzter Angehöriger einer 400 Jahre in Erfurt ansässigen Familie. 1629 und 1631 Stadtvogt, Ratsmeister 1634 und 1640, 1635 Assessor im Evangelischen Ministerium. Seine Karriere gipfelte in der wiederholten Wahl zum Obersten Ratsmeister 1645, 1655, 1656, 1660. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 535. | 48v |
Maximilian I. von Bayern; Herzog | [17.4.1573 - 27.9.1651] Der glaubenseifrige Katholik studierte 1587 − 1591 Jura an der Jesuitenuniversität Ingolstadt und wurde 1591 von seinem Vater Wilhelm V. an der Regierung des Herzogtums Bayern beteiligt, die er 1598 übernahm. Es gelang ihm die Sanierung des zerrütteten Staatshaushalts. Ab 1612 regierte er ohne die Landstände und machte das Herzogtum zu einem der bestverwalteten Territorien im Reich. Maximilian gilt mit der Eroberung und Einverleibung Donauwörths 1607 bis 1609 und der Gründung der Liga 1609 als der Protagonist gegenreformatorischer Bestrebungen im Reich. Da Ferdinand II. angesichts des Böhmischen Aufstandes auf die Hilfe Maximilians angewiesen war, wurde Maximilian im Münchner Vertrag (8.10.1619) das Verfügungsrecht über das reorganisierte Ligaheer und der Ersatz seiner Kriegskosten zugesagt. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde die Obere Pfalz und mit spanischer Unterstützung die Rheinpfalz erobert. 1621 erhielt er gegen den Willen Spaniens noch geheim, 1623 öffentlich die pfälzische Kurwürde und als Ersatz für seine Kriegskosten 1628 die rechtsrheinische Untere und die Obere Pfalz, die er zwangsrekatholisierte. Das ihm verpfändete Oberösterreich, in dem er mit seinen Truppen einen großen Bauernaufstand niederschlagen ließ, gab er an den Kaiser zurück. Zwischen 1623 und 1629 agierte das Liga-Heer unter Tilly erfolgreich in Norddeutschland. 1630 konnte er auf dem Kurfürstentag zu Regensburg die Entlassung seines Gegners Wallenstein und die Reduzierung der kaiserlichen Armee durchsetzen. Nach dem Kriegseintritt Schwedens vermochte er allerdings deren Invasion in Bayern sowie die Besetzung Münchens und die Plünderung seiner Kunstschätze nicht verhindern. Seine Residenz nahm er für zwei Jahre in Braunau am Inn. Wallenstein konnte die schwedischen Truppen zum Abzug zwingen. Sondierungen Maximilians I. über einen Sonderfrieden mit Frankreich brachten keinen Erfolg. Nach weiteren Einfällen der schwedisch-französischen Konföderierten in seine Erblande schloss er 1647 einen Separatfrieden mit Schweden und Frankreich, der allerdings schon im September dieses Jahres unter dem Eindruck der Werth'schen Meuterei und des Drucks der Wiener Verwandtschaft aufgehoben wurde und der für Bayern 1648 einen erneuten verheerenden Einfall französischer und schwedischer Truppen bedeutete, bis der von Maximilian I. forcierte Westfälische Frieden geschlossen werden konnte, der ihn in seinem Besitz bestätigte. | 49r, 99r |
Maximilian I. von Bayern; Herzog (Armee) | (zur Person siehe oben) | 99r |
Melander von Holzappel, Peter; Graf, Generalleutnant | [8.2.1585 - 17.5.1648] Hessen-kasselischer Generalleutnant und kaiserlicher Feldmarschall, 1615 im Dienste Venedigs, 1620 in der Schweiz, 1625 erneut in Venedig, dann in französischen Diensten, am 7.7.1633 Sieg bei Hessisch-Oldendorf mit Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg und Knyphausen über Johann II. von Mérode und Gronsfeld, 1633 − 1640 Aktivität als hessen-kasselischer Generalleutnant, diplomatische Tätigkeit für Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, 1641 Erhebung in den Reichsgrafenstand, 1642 Eintritt in kaiserliche Dienste, nach Matthias Gallas' Tod 1647 Ernennung zum Feldmarschall. Neben Alexander von Velen war Melander einer der größten Kriegsgewinnler auf deutscher Seite. GEISTHARDT, Peter Melander; KELLER, Drangsale, S. 194f.; KNESCHKE, Adels-Lexicon Bd. 4, S. 458f. | 173v, 173v |
Melander von Holzappel, Peter; Graf, Generalleutnant (Armee) | (zur Person siehe oben) | 173v, 173v |
Merowech ; König Namensform: Mérovée | [ - ] Von 447 − 457 Herrscher über die salischen Franken im Raum Brabant mit der Residenz Tournai. Durch Gleichsetzung und Vermischung mit dem mythischen Ahn Mero wurde er fälschlicherweise zum Namensgeber der fränkischen Merowinger. | 176v, 177r |
Metzler, Nickel; | [ - ] Bürger in Erfurt ? Ein Nickel Metzler ist in den Erfurter Verrechten nicht verzeichnet. Möglicherweise ist Matthias Metze gemeint, wohnhaft im Stadtviertel Johannis, oder Hans Metzel, wohnhaft im Stadtviertel Gotthardi (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 22a (Registerband) fol. 8). | 71v, 76r |
Milwitz, Martha Juditha von; Ehename: Bodewitz | [ - 1631] Witwe des Hans jun. von Bodewitz. | 105v |
Mohr, Martha; Ehename: Ilgen | [ - 27.11.1676] Ehefrau des Heinrich Ilgen, Tochter des Erfurter Kaufmanns Johann Mohr. | 5v, 5v |
Mühlbach, Heinrich; Bänderhändler | [ - ] Er war nach JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 108, ein Bänderhändler aus Benedicti und Martini. Die Verrechtsbücher für die Jahre 1604 und 1605 (SAEF, Verrechtsbuch 18 und SAEF, Verrechtsbuch 20) führen ihn jedoch nicht auf. | 4v, 7r |
Müller, Elisabeth; | [ - ] Tochter des Martin Müller. Das Taufbuch der Barfüßerkirche verzeichnet den Namen Elisabeth Müller im Zusammenhang mit Martin Müller für die Jahre 1613 und 1636. | 236r |
Müller, Martin; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 236r |
Munder, N; Licentiat | [ - 20.8.1610] Licentiat in Erfurt. | 163r |
Munich, Jakobus; Pfarrer Namensform: Münch | [ - 1608] Magister, Pfarrherr zu Michaelis und Neunprediger. | 219r |
Müntzer, Thomas; | [um 1490 - 27.5.1525] Müntzer, anfangs Anhänger Martin Luthers, war zunächst Prediger in Braunschweig, dann in verschiedenen thüringischen Städten und während des Bauernkrieges der bedeutendste Anführer der thüringischen Bauern. Nach der Niederlage der Bauern wurde er am 27.5.1525 in Mühlhausen hingerichtet. | 96v |
N, Andonius; Brauknecht | [ - ] Brauknecht in Erfurt. | 171v |
N, Andreas; | [ - 7.5.1609] Bürger in Erfurt. | 13r |
N, Andreas; Töpfermeister | [ - ] Töpfermeister in Erfurt. | 24r |
N, Barbara; Ehename: Effler | [ - ] Bürgerin in Erfurt. Sie lebte nach JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 108, "vor der Krämerbrücke". | 6v, 8v |
N, Barbara; Ehename: Herr | [ - ] Frau des Valentin Herr. | 8v |
N, Barbara; Ehename: Mühlbach | [ - ] Ehefrau des Heinrich Mühlbach. Vgl. SAEF, Kirchenbuch Barfüßerkirche. | 5r |
N, Catharina; Prostituierte | [ - ] Erfurter Prostituierte. | 171v |
N, Ditterich; | [ - ] Sohn des "langen Maurers". | 137r |
N, Hans; Maurer | [ - 14.4.1609] Maurer in Erfurt. | 13r |
N, Heinrich; Kartäusermönch | [ - ] Kartäusermönch in Erfurt. | 162r |
N, Jost; | [ - ] Sohn des Leimmachers und Brauknechts N N in Erfurt. | 23r, 71r |
N, Magdalena; Ehename: Krebs | [ - 1629] Ehefrau des Gastwirts Liborius Krebs; BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 29. | 72r |
N, Margreta; | [ - ] Gräfin in Holland. | 214r |
N, Maria; Ehename: Rothländer | [ - ] Frau des Christoph Rothländer (vgl. JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 104). | 9r |
N, Melchior; | [ - 1610] Sohn des Leimmachers und Brauknechts N N in Erfurt. | 71r, 71r, 71r, 71r |
N, N; | [ - 1648] Ehemann der N Dieme. | 166r |
N, N; | [ - 1648] Kind der N Dieme. | 166v |
N, N; | [ - 1610] Mordopfer aus Schleusingen. | 71r, 71r, 71r, 71r, 71r |
N, N; | [ - 1610] Junge des N N. | 36r, 71r, 71r, 71r, 71r |
N, N; | [ - ] Tochter des Schweineschneiders in Erfurt. | 178v |
N, N; | [ - ] Kindsmörderin aus Erfurt. | 44r |
N, N; | [ - ] Frau des BierrufersN N aus Erfurt. | 71v |
N, N; | [ - ] Ehefrau eines schwedischen Reiters. | 86r |
N, N; | [ - ] Hirtenfrau in Erfurt. | 141r, 141r |
N, N; | [ - 1652] Bürger in Erfurt. | 200v, 200v |
N, N; Ehename: Bötticher | [ - 16.11.1619] Frau des Gregorius Bötticher. | 146r |
N, N; Ehename: Christian | [ - ] Frau des N Christian. | 100v |
N, N; Ehename: Läffel | [ - ] Bürgerin in Erfurt. | 41v |
N, N; Ehename: Metzler Spitzname: Pfüttichen | [ - ] Frau des Nickel Metzler, genannt "Pfüttichen". | 71v, 76r |
N, N; Ehename: Rackst | [ - 1638] Frau des Bauern Hans Rackst in Gispersleben. | 206r |
N, N; Bauersfrau | [ - 28.5.1647] Bauersfrau und Kindsmörderin. | 173r |
N, N; Bierrufer | [ - ] Bierrufer in Erfurt. | 71v |
N, N; Böttcher | [ - ] Böttcher in Erfurt. | 87v, 87v, 87v |
N, N; Bürstenbinder | [ - 1.8.1611] Bürstenbinder in Erfurt. | 163v |
N, N; Feldwebel | [ - 15.4.1608] Feldwebel aus Gotha. | 41r, 146v |
N, N; Geselle | [ - ] Geselle des Meister Andreas in Erfurt. | 24r, 24r, 24r |
N, N; Kapitän | [ - 28.7.1623] Kapitän im Regiment Friedrich von Sachsen-Altenburg. | 99r |
N, N; Kartäusermönch | [ - ] Kartäusermönch in Erfurt. | 162r |
N, N; Kartäuserpater | [ - 23.1.1611] Kartäuserpater in Erfurt. | 162r |
N, N; Knecht | [ - 5.6.1646] Knecht des Musterschreibers des schwedischen RittmeistersLegat. | 169v, 169v, 169v, 169v, 170r, 170r, 170r |
N, N; Kohlenbrenner | [ - 19.2.1608] Kohlenbrenner in Langewiesen. | 206r |
N, N; Leimmacher, Brauknecht | [ - ] Leimmacher und Brauknecht in Erfurt, Vater des Jost und des Melchior. | 71r |
N, N; Leutnant | [ - ] Leutnant unter Caspar Ermes. | 43r |
N, N; Magd | [ - 1610 ?] Magd, Mordopfer. | 71r |
N, N; Musterschreiber | [ - 5.6.1646] Musterschreiber des schwedischen RittmeistersLegat. | 169v, 169v |
N, N; Scharfrichter | [ - ] Scharfrichter in Erfurt. | 88r, 88r, 88r |
N, N; Schulmeister | [ - ] Schulmeister in Gispersleben. | 173r, 173r |
N, N; Schweineschneider | [ - 1644] Schweineschneider in Erfurt. | 178v |
N, N; Soldat | [ - ] Schwedischer Soldat in Erfurt. | 40v |
N, N; Soldat | [ - ] Schwedischer Reiter. | 86r |
N, N; Trompeter | [ - 1623] Trompeter im Regiment Friedrich von Sachsen-Altenburg. | 99r, 99r |
N, N; Wagner | [1527 - 23.12.1608] Wagner in Erfurt. | 12v |
N, N; Zeugmacher | [ - ] Zeugmacher in Erfurt. | 104v |
N, N; Zimmermann | [ - ] Zimmermann in Erfurt. | 105v, 105v |
Nacke, Herbord II.; Ratsherr | [8.4.1560 - 10.3.1616] Im Rat seit 1587, Stadtvogt seit 1588, Ratsmeister 1607, 1612; Obervierherr 1614 sowie 1615 und 1616 Vierherr Seniorum. Er wohnte im Haus "Zum Bunten Schiff" (Regierungsstr. 64 ?) in der Neustadt (Kellnersche Haus) im Stadtviertel Wiperti (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 20 fol. 532). BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 431. | 218r |
Otto I. von der Heide; Herzog Spitzname: der Lahme, der Hinkende | [1407 - 1445] Sohn Bernhards I. von Braunschweig und Lüneburg, Herzog in Mittellüneburg (Regierungssitz Göttingen) (1434 − 1445). | 125v |
Otto IV. von Braunschweig; Kaiser | [1175/76 - 1218] 3. Sohn Heinrichs des Löwen, Römisch-Deutscher König (1198 − 1218, unangefochten erst ab 1208) und Kaiser (1209 − 1218). Im Thronstreit drohte er gegen Philipp von Schwaben zu unterliegen, konnte sich aber nach der Ermordung Philipps durch Otto VIII. von Wittelsbach durchsetzen. | 181v |
Otto IV. von Kirchberg; Burggraf | [ - 1308] Gegen ihn stand ein Bündnis zwischen Erfurt, Nordhausen und Mühlhausen. Anlass der Fehde, in deren Zuge Kirchberg und Windberg zerstört wurden, war vermutlich ein Landfriedensbruch. 1307 erhielt er Windberg zurück. | 134v, 134v |
Pappenheim, Gottfried Heinrich von; Graf, Feldmarschall | [29.5.1594 - 17.11.1632] Kurbayerischer und kaiserlicher Feldmarschall. 1619 Beförderung zum Rittmeister, 1620 zum Obristleutnant, am 8.11.1620 schwere Verwundung in der Schlacht am Weißen Berg, 1622 Beförderung zum Obristen, Ende März 1623 Ritterschlag durch Ferdinand II., 21.9.1625 Sieg bei Vercia über französische und venezianische Truppen, am 9.11.1626 Niederschlagung des oberösterreichischen Bauernaufstandes bei Eferding, am 12.11.1626 Sieg bei Vöcklabruck, am 28.8.1627 Beginn der Belagerung Wolfenbüttels, das am 18.12.1627 kapitulierte, am 19.5.1628 Erhebung in den Reichsgrafenstand und Ernennung zum Generalfeldzeugmeister der ligistischen Truppen, am 3.1.1629 zum General der Artillerie, am 10.11.1630 Ernennung zum kurbayerischen Feldmarschall durch Maximilian I. von Bayern, am 8.5.1631 Ernennung zum kaiserlichen Feldmarschall, am 20.5.1631 Erstürmung Magdeburgs, am 17.9.1631 vergebliche Kürassierattacken Pappenheims bei Breitenfeld. Am 16.11.1631 plädierte Ferdinand von Köln für ein selbstständiges Kommando Pappenheims in Norddeutschland, am 14.1.1632 Entsatz der Magdeburger Garnison gegen Johan Báner, am 17.8.1632 Misserfolg vor dem von spanischen Truppen belagerten Maastricht, am 6.11.1632 Vereinigung mit Wallenstein bei Wurzen, am 13.11.1632 Abmarsch Pappenheims nach Halle, am 15.11.1632 Notruf Wallensteins an Pappenheim, am 16.11.1632 tödliche Verwundung in der Schlacht bei Lützen. | 137v |
Paykull, Göran; Generalmajor, Obrist Namensform: Paijkull Namensform: Jörgen (Regiment) | [2.5.1605 - 1.2.1657] Sohn eines baltendeutschen Müllers, diente 1630 bis 1635 bei den finnischen Fußtruppen, von November 1633 bis Juni 1634 in Schweinfurt stationiert. Er überlebte unter dem Kommando des Johann Georg aus dem Winkel die Aushungerung Augsburgs im Kriegswinter 1634/35; ENGERISSER, Von Kronach nach Nördlingen, S. 419f. 1641 Obrist und Kommandeur von Banérs Leibregiment bzw. der Steenbock-Brigade von 2 Regimentern; LORENZ, Grimma, S. 649. Am 29.6.1641 in der Schlacht vor Wolfenbüttel verwundet. ab 1643 bis 1645 als "Oberst Paickel Finlandus" Kommandant in Olmütz, galt als Hardliner. DUDIK, Sammel-Chronik, S. 53, 60. Im Juli 1644 wurde in Olmütz eine Verschwörung entdeckt: „Gleicher gestalt hat sich in kurtz zuvor besagter Stadt Olmitz eine grosse vnd blutgierige Verrätherrey entdeckt; dann als die Bürger vnd Inwohner einhälliglich / doch auffs allergeheimste mit einander beschlossen / ein jeglicher seine inquartierte Soldaten / entweder mit Gifft / oder gewapneter Hand / wann sie mit dem Wein überladen / im Schlaffe hinzurichten / ist doch solcher Anschlag / wie heimlich er auch gewesen / nicht verschwiegen blieben / sondern durch ein Weibsbild / welche Liebe zu einem Soldaten getragen / alles eröffnet worden / welcher es dem Commendanten zu wissen gethan / der dann das Spiel rühren / die inligende Soldaten zusammen ruffen / das Rahthauß berennen / vnd nochmahls die Redlinsführer einziehen / auff gegebene Anordnung den Offizial mit vier Pferden zerrissen / die andern aber an der zahl vier vnd zwantzig enthäupten lassen“. WASSENBERG, Florus, S. 494f. Teilnahme an der Schlacht von Jankau am 6.3.1645 (PLEISS, Forbes, S. 144), von seinen eigenen Soldaten »Pahi« (Oberspitzbube, im Deutschen wohl mit Schelm, dem wohl übelsten Schimpfwort der Zeit überhaupt, zu übersetzen) genannt, 1646 von dem Schmalkaldener Chronisten Pforr als Generalkommissar („Bickell“) bezeichnet; WAGNER, Pforr, S. 170. 1647 Generalmajor und an den Verhandlungen um die Satisfaktion der Armee beteiligt, nach 1648 "Gubernator"des Fränkischen Kreises mit Sitz in Erfurt. Haus und Amt Verden bei Bremen wurden ihm noch kurz vor Kriegsende geschenkt. 20.9.1651 zum Freiherr von Vöråborg erhoben und mit dem Kirchspiel Vöra/Vöyri in Österbotten/Pohjanmaa als Freiherrschaft begabt und Generalleutnant, ab 1652 Reichskriegsrat der Krone Schweden. 1651 − 1654 war er Vize-Gouverneur von Wismar und saß im ständigen Kriegsrat der Krone Schweden, 1654 Reichsrat. HOFBERG, Svensk biografiskt handlexikon, Bd. 2, S. 257. Vgl. auch die Erwähnungen bei NÜCHTERLEIN, Wernigerode; FLADE, Tagebuch. | 36r, 202v |
Paykull, Göran; Generalmajor, Obrist Namensform: Paijkull Namensform: Jörgen (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 43r, 43r, 43r |
Philipp von Schwaben ; König | [1179 - 1208] Herzog von Schwaben, 1198 in einer Doppelwahl neben dem Welfen Otto IV. zum deutschen König gewählt und gekrönt. Papst Innozenz III. entschied sich in diesem Thronstreit, nachdem er zunächst Otto IV. favorisiert hatte, am Ende gegen beide und krönte den Staufer Friedrich II. zum Kaiser. | 181v, 181v, 181v, 181v |
Piccolomini von Amalfi, Ottavio; Fürst, Herzog, Feldmarschall | [11.11.1599 - 11.8.1656] Kaiserlicher Feldmarschall. Teilnahme am Böhmischen Krieg, unter Pappenheim Dienst als Obristleutnant, 1627 wurde Piccolomini Kommandant der Leibgarde Wallensteins, Teilnahme am Mantuanischen Erbfolgekrieg und am 16.11.1632 an der Schlacht bei Lützen, Piccolomini war Mitunterzeichner des 1. Pilsener Revers und Hauptakteur bei der Verschwörung gegen Wallenstein, danach erhielt er reiche Schenkungen in Böhmen, er war kaiserlicher Feldmarschall in der Schlacht von Nördlingen am 5./6.9.1634, es folgten Kämpfe in Lothringen, am 7.6.1639 Sieg über die französische Armee unter Feuquières bei Diedenhofen (Thionville) und Ernennung zum kaiserlichen Geheimen Rat bzw. zum Herzog von Amalfi durch Philipp IV. von Spanien, am 5.9.1639 Ernennung zum Befehlshaber der kaiserlichen Hauptarmee in Böhmen. Nach mehreren Niederlagen und der Katastrophe Piccolominis und Erzherzog Leopold Wilhelms gegen Torstensson in der Schlacht bei Breitenfeld am 2.11.1642 legte er den Oberbefehl nieder, 1644 war er erneut bei den Kämpfen der Spanier in den Niederlanden aktiv, am 26.5.1648 Ernennung zum Generalleutnant, Einsatz als Prinzipalgesandter bei den Nürnberger Verhandlungen zur Umsetzung des Westfälischen Friedens (Mai 1649 − Juli 1650), 1650 Erhebung in den Reichsfürstenstand. BARKER, Piccolomini, S. 322 − 369; WOLTZ, Piccolomini, S. 93–145. | 202r, 203v |
Pietipesky von Chiesch und Egerberg, Gottlob; Obristleutnant | [1602 - 30.4./10.5.1639] Schwedischer Obristleutnant im Regiment Goltz und Kommandant der Cyriaksburg. | 82v |
Pio; Kardinal | [ - ] Kardinal. Möglicherweise ist hier Alderano Kardinal Cibo gemeint, der Kardinalstaatssekretär unter Innozenz XI. war. | 190v |
Pitter, Hans; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 188r |
Rackst, Hans; Bauer | [ - 1638] Bauer in Gispersleben. Der Name wurde erst später eingefügt. Im Text als "Jacob" erwähnt. | 40r, 40r, 206r |
Rahn, N; Rittmeister | [ - ] Kursächsischer ? Rittmeister in Erfurt. | 162r |
Reinhart, Ernst; Junker | [ - 24.6.1618] Junker in Erfurt. | 105v |
Rennemann, Henning; Rektor, Ratsherr | [30.4.1567 - 18.8.1646] Geboren als Sohn eines Bauern zu Papenburg (in Nordstemmen; BAUER, Erfurter Ratsherren, Nr. 475) im Hildesheimischen, besucht Schulen in Elze, Hildesheim, Hannover und Braunschweig, mit 18 Jahren immatrikuliert an der Universität Helmstedt 1585 − 1586, 1588 Subkonrektor in Hildesheim, 1589 Magister Artium in Helmstedt, im gleichen Jahr als Dekan des Sachsenkollegs in Erfurt gewählt, 1598 Rektor der Andreasschule in Hildesheim, 1603 Dr. iur. utr. in Jena, bereits zuvor (1602) vom Erfurter Rat als Rektor des Ratsgymnasiums berufen, dem er bis 1612 vorsteht. Gleichzeitig 1604 Professor an der Universität und erneute Wahl zum Dekan des Sachsenkollegs, Rechtskonsulent der Gräfin von Henneberg, der Grafen von Gleichen und des Grafen von Solms, Rektor der Universität 1617, 1635, 1643, 1632, 1634, 1635, 1637, 1639, 1642, 1643; 1646 Ratsmeister Seniorum und 1631, 1636, 1638 und 1643 Ratsmeister Consulum, 1632 − 1635 königlich schwedischer Stadtgerichtsschultheiß. 1634 arbeitet er als Dekan der juristischen Fakultät die neuen Statuten der Fakultät und gemeinsam mit Meyfart diejenigen der Universität aus. Rennemann galt als einer der bedeutendsten Juristen seiner Zeit. KLEINEIDAM, Universitatis Studii Erffordensis III S. 280 ff., KLEINEIDAM, Universitatis Studii Erffordensis IV S. 7. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 670; BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 475; KLEINEIDAM, Universitatis Studii Erffordensis III S. 208 ff.; MOTSCHMANN, Erfordia literata II, S. 661; BEYER/BIEREYE, Geschichte der Stadt Erfurt S. 541; WALCH, Beschreibung, S. 261; WEISSENBORN, Hierana, S. 50ff. | 100v |
Retsch, Johann; Dekan Namensform: Raetius | [1555 - 1634] 1585 Magister, 1587 Dekan des Collegium Majus, 1588 Professor am Ratsgymnasium, 1589 Professor der Ethik, später auch der griechischen Sprache und achtmal Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Erfurt. Wohnhaft war er in Matthiae. Vgl. JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 103f.; WEISSENBORN, Hierana, S. 56f. | 3v |
Riese, Curt sen.; Löber Namensform: Rese Namensform: Röse Namensform: Conrad | [ - ] Löber und Biereige "Zum Lichtschrank" (Neuwerkstr. 13), im Rat 1615, 1620, 1625, 1630, Unterbauherr 1635, Brückenherr 1645, 1655. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 476. | 23r |
Rothländer, Christoffel; Krämer, Ratsherr | [ - ] Krämer in Benedicti und Martini. Er besaß das Haus "Zum Christoffel" (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 22 fol. 72). Unterkämmerer 1640, Futterherr 1641, 1646, 1656, Brückenherr 1661, Ungelder 1667, 1670, 1673, 1676; Biereige "Zum Roten Karpfen"(Fischmarkt 8). BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 490. | 7r, 9r |
Rudgte, Johannes; Mönch | [ - ] Ehemaliger Mönch des Petersklosters, später Schulmeister in Bischleben. Möglicherweise identisch mit MagisterJohann Rülger [alias Mönch]. | 162r |
Rudolf I. von Habsburg; König | [1218 - 1291] Deutscher König (1273 − 1291), Stammvater der Habsburger, Anhänger Kaiser Friedrichs II. und der letzten Staufer, am 1.10.73 auf Drängen Gregors X. von den Kurfürsten gewählt. | 11v, 11v, 12r, 12r, 12r, 182v, 182v, 183r, 183r, 183r |
Rudolf II. von Habsburg; Kaiser | [18.7.1552 - 20.1.1612] Als Rudolf I. König von Ungarn (1572 − 1608) und Böhmen (1575 − 1611), Kaiser (1576 − 1612). Der in Spanien streng katholisch erzogene Rudolf betrieb systematisch die Gegenreformation in seinen Erblanden. 1606 kam es zum Aufstand der Protestanten in Siebenbürgen, der Zwischenfall von Donauwörth führte zur Bildung der protestantischen Union (1608) und der katholischen Liga (1609). Sein Eingreifen in den Jülich-Kleveschen Erbfolgekrieg führte beinahe zum Ausbruch eines Reichskrieges. Die protestantischen böhmischen Stände zwangen ihn im "Majestätsbrief" zu weitreichenden Zugeständnissen. Sein Bruder Matthias verdrängte ihn ab 1608 aus der Herrschaft in Ungarn und Österreich und 1611 auch aus Böhmen. | 41v, 41v, 164r |
Rülger, Johann; Magister Spitzname: Mönch | [ - ] Magister und Bürger in Erfurt. Er besaß das Haus "Zur Steinlaube" (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 18 fol. 60). | 24v |
Schade, Martin; Kantor | [ - ] Kantor an der Predigerkirche. | 105r |
Schade, N; | [ - ] Tochter des Martin Schade, Kantor an der Predigerkirche. | 105r |
Schenk von Schmiedeburg, Johann Christoph von; Reichshofrat Namensform: Schenk von Schmidberg | [ - ] Kaiserlicher Reichshofrat. Zu dessen Tätigkeit als kaiserlicher Kommissar vgl. BEYER/BIEREYE, Geschichte der Stadt Erfurt S. 589ff.; PRESS, Erfurter Reduktion S. 397. | 50r |
Schilling, Hans; Löber, Ratsherr | [ - ] Löber, im Rat 1614, 1619, 1624, 1629, Ratsmeister 1634, 1639, 1644, 1654. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 519. | 23r |
Schmidt, Bartel; Tuchmacher, Ratsherr | [ - ] Tuchmacher in Erfurt. Nach BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 526, gab es einen Dietrich Schmidt, Tuchmacher bei St. Andreas, im Rat seit 1638, Ratsmeister 1643, 1648, 1653, 1658, 1663, 1665, 1658. | 87v, 87v, 87v |
Schmidt, Caspar; Zimmermann | [ - 7.10.1619] Zimmermann in Erfurt. Vgl. SAEF, Verrechtsbuch18 fol. 172: "Caspar Schmidt, ein Zimmermann, hat nichts eigenes". | 136v, 143v, 143v, 143v |
Schmidt, Herbord; Zimmermann | [ - ] Zimmermann in Erfurt. | 143v, 143v, 143v |
Schmidt, Peter Christoph; Messerschmied | [ - ] Messerschmied in Erfurt. | 8r |
Schneider, Johann Heinrich; Gold- und Silberdrahtzieher, Ratsherr Spitzname: Weißmantel | [24.11.1610 - 1.2.1680] Gold- und Silberdrahtzieher, dann auch Waid- und Saflorhändler, bewohnte das Haus "Zum Hafen"auf dem Spittelrasen im Stadtviertel Mercatorum (vgl. Verrechtsbuch für das Jahr 1638, SAEF, Verrechtsbuch 34 fol. 596). Stadtfähnrich, war schon 1647 Ratsmitglied, 1658 war er Futterherr, 1663 Brückenherr, ab 1665 war er in den Jahren 1668, 1671, 1674, 1677 und 1680 Mitglied im Oberschatzamt. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 546. | 36r |
Schoffen, Jochen; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 24v |
Schönborn, Johann Philipp von; Kurfürst und Erzbischof | [6.8.1605 - 12.2.1673] Kurfürst und Erzbischof von Mainz, Bischof von Würzburg und Worms. Vermutlich evanglisch getauft, auf Weisung seiner Mutter Maria Barbara von der Leyen katholisch erzogen und für die geistliche Laufbahn bestimmt. Nach der Schulzeit in Weilburg und Mainz zwischen 1623 und 1629 juristische Studien in Orléans und Siena. Zwischendurch zurückgekehrt, wurde er 1621 Würzburger Domicellar, 1625 Domicellar in Mainz, 1626 Empfang der niederen Weihen in Mainz. 1629 Aufnahme ins Würzburger Domkapitel, 1631 − 1634 Exil in Köln und Bekanntschaft mit Friedrich von Spee, was ihn später veranlasste, als einer der ersten Fürsten die Hexenprozesse einzustellen. 1642 Wahl zum Bischof von Würzburg, jedoch erst 1645 Priester und Bischofsweihe. Ernsthafte Bemühungen um den Fortgang der westfälischen Friedensverhandlungen, mit französischer Unterstützung 1647 zum Erzbischof von Mainz gewählt. Im 1658 erfolgten Rheinbund Versuch der Wahrung der Unabhängigkeit der kleineren Reichstände gegenüber Habsburg und Frankreich. Mit Hilfe Frankreichs am 16.10.1664 die Unterwerfung des aufständischen Erfurt unter die Mainzer Oberherrschaft. Aufgrund der Expansionspolitik Ludwigs XIV. von Frankreich und der Bedrohung des Mainzer Erzstifts wieder Annäherung an den Kaiser. Schönborn, der den Beinamen "deutscher Salomo" trug, galt als toleranter Ireniker und erhoffte wohl die Vereinigung beider Konfessionen. DAHM, Schönborn; MENTZ, Schönborn; BRENDLE, Die Rolle Johann Philipps von Schönborn. | 37r, 37r, 37r, 37v, 48v, 49v, 49v, 74v |
Schreiber, Anna; Ehename: Krafft | [ - ] Kraffts 4. Ehefrau. | 10v |
Schröder, Matthäus; Professor | [ - begraben 25.3.1653] Magister und Kollega im Predigerstift, Diakon und Prediger der Augstinerkirchengemeinde, Professor der Physik an Ratsgymnasium und Universität in Erfurt, wohnhaft "Zum Rosengarten"(Johannesstr. 25). BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 772. | 106r |
Schröder, Wilhelm; Sekretär | [ - 1679] aus Eschweiler (Herzogtum Jülich) gebürtig, seit 1640 Sekretär der deutschen Expedition der Reichskanzlei, 1642 Sekretär des Geheimen Rats und Sekretär Trauttmansdorffs auf dem Westfälischen Friedenskongress, für beträchtliche Bestechungssummen sehr empfänglich. | 50r |
Schulmeister, Hans; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 41r, 41r |
Schwartz, Michel; | [ - 1641 ?] "Zauberer"in Erfurt. | 141r |
Schwartzfleck, N; | [ - 13.6.1651] Hexe in Erfurt. | 141r |
Schwarz, N von; Graf, Obrist | [ - ] Möglicherweise handelte es sich hier um Schwarzenberg, Johann Wilhelm Graf von. Schwarzenberg stammte aus dem gleichnamigen Schwarzenberg [Stadt Scheinfeld, LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim; BOSL (Hg.), Handbuch der Historischen Stätten VII S. 685f.] und stand als Obrist in kaiserlichen Diensten. | 163v |
Schweikard von Cronberg, Johann; Erzbischof, Reichserzkanzler | [15.7.1553 - 17.9.1626] Erzbischof, Kurfürst von Mainz (1604 − 1626) und Reichserzkanzler. Durch den Einfluss seines Vaters in das Mainzer Domkapitel aufgenommen, 1564 Domvikar, 1566 Stiftsherr von St. Alban in Mainz, anschließend Ausbildung am berühmten "Collegium Germanicum" in Rom. 1581 Rektor der Universität Mainz, 1582 Domkapitular, Scholaster und Dechant, Propst des Marienstifts, 1599 Kämmerer des weltlichen Gerichts des Erzstifts. Am 17.2.1604 als Vertreter der gemäßigten katholischen Fraktion zum Erzbischof von Mainz gewählt, 1605 Belehnung mit dem Erzstift durch Rudolf II. Weiterführung der Gegenreformation, Durchführung umfangreicher Hexenprozesse im Erzstift und Förderung der Kapuziner und Jesuiten. Am 21.4.1618 Garantie der freien Glaubensausübung in Erfurt und im Landgebiet,Versuch eines guten Verhältnisses zu den protestantischen Reichsständen auch nach Ausbruch des Krieges, jedoch bedingungslose Unterstützung Ferdinands II. | 41v, 49v, 49v |
Schweitzer, N; Dekan | [ - ] Dekan in Erfurt. | 218r |
Schwengfeld, Melchior; Junker, Ratsherr Namensform: Schwenkfeld | [ - ] Junker, Erfurter Amtmann im Mainzer Hof. Saflorhändler, wohnhaft "Zur Weissenburg" (Regierungsstr. 71), Stadthauptmann, 1622 Unterbauherr, 1622 Unterkämmerer, 1626 Beauftragter des Mainzer Kurfürsten für Verhandlungen mit Kursachsen (BEYER, Merode, S. 242, Stadtvogt 1627, Kämmerer 1632 und 1637, 1632 und 1637 Stadtvogt, 1639, 1644, 1649 und 1650 bis 1654 Vierherr Consulum und von 1640 bis 1643 sowie von 1645 bis 1648 Vierherr Seniorum. TRANSITUS 87; BAUER, Erfurter Ratsherren, Nr. 583. | 154v |
Schwindt, Adam; Rat, Lizentiat | [7.5.1574 - 20.2.1632 n. St.] Kurmainzischer Rat und Lizentiat beider Rechte. Nach dem Schulbesuch in Speyer Studium an den Universitäten Mainz und Köln, 1597 Sekretär an der kaiserlichen Kammer in Speyer, 1600 Reisen durch Italien, Frankreich, England und die Niederlande, Aufenthalt in Perugia und Lizentiat beider Rechte an der Universität Bologna, 1605 von ErzbischofJohann Schweikard von Cronberg als Kommissar ("Provisor") nach Erfurt abgeordnet, wohnhaft im späteren Allerheiligen-Pfarrhaus, Kleine Arche 5. 1620 als diplomatischer Agent Erzherzog Leopolds tätig; WAGNER, Wallenstein, S. 69. Die neben seinem Wohnort stehende Maria-Magdalenen-Kapelle ließ er renovieren und benutzte sie als Hauskapelle, in der er auch beigesetzt wurde. Auch unter Georg Friedrich von Greifenklau weiter in seinem Amt tätig. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 784. Vgl. BEYER/BIEREYE, Geschichte der Stadt Erfurt S. 529: "der besonnene und kluge, zugleich der Stadt Erfurt wohlgesinnte Adam Schwind". Caspar Heinrich Marx (junior) hielt eine Leichenpredigt auf Schwindt, welche weitere Lebensdaten enthält. MARX, Christliche Ermahnungs: Trost: und Leichpredig [s. l.] 1632. | 88r |
Seitz, Barthel; | [ - ] Bürger in Erfurt ? | 38v |
Seltzer, Jeremias Herbord (von); Ratsherr | [ - 1642] Immatrikuliert an der Universität Erfurt 1606, Unterkämmerer 1631, Futterherr 1632, Brückenherr 1637, Herr auf Podelwitz und Bösleben, wohnhaft "Zum Güldenen Schifflein"(Anger 68). BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 588. | 7v |
Seltzer, Sebastian (von); Waidhändler | [ - ] Immatrikuliert an der Universität Erfurt 1586, Waidhändler, verrechtet 1605 das Haus "Zum Hirschbach" (Anger 67), Herr auf Podelwitz, "Patricius und Stadtobrist". BAUER, Erfurter RatsherrenNr. 589. JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 103. | 7v |
Siegeler, Christoph; Goldschläger | [ - ] Goldschläger. Immatrikuliert an der Universität Erfurt 1613. Er bewohnte das Haus "Zur Lunte" im Stadtviertel Servatii (vgl. Verrechtsbuch für das Jahr 1638, SAEF, Verrechtsbuch 34 fol. 551). BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 596. | 35v, 36r |
Siegfried I. von Eppstein; Erzbischof von Mainz | [? - 1084] Erzbischof von Mainz (1060 − 1084). Bereits 1070 wollte er sein Amt freiwillig niederlegen, doch Papst Alexander II. untersagte ihm dies. 1072 begab er sich in das Kloster Cluny, aber die Mainzer Bevölkerung erreichte seine Rückkehr nach Mainz. Nach seiner Abkehr von Heinrich IV., den er bis zu dessen Bann unterstützt hatte, wurde er von den königstreuen Mainzer Bürgern vertrieben. 1077 krönte er Rudolf von Rheinfelden zum Gegenkönig, 1081 wurde der 2. Gegenkönig Hermann von Salm von ihm gesalbt. | 178r, 178r, 178r |
Sigismund von Luxemburg; Kaiser | [1368 - 1437] Kurfürst von Brandenburg (1378 − 1388 und 1411 − 1415) Deutscher König (1411 − 1437), Römischer Kaiser (1433 − 1437), König von Ungarn (1387 − 1437) und König von Böhmen (1419 − 1437), Sohn Kaiser Karls IV., in seine Regierungszeit fielen das Konzil von Konstanz (1414 − 1418), das die Einheit der Römischen Kirche wieder herstellte, und die Hussitenkriege (1419 − 1436). Im Reich musste er sich mit der Opposition vor allem der rheinischen Kurfürsten auseinandersetzen, so dass wohl auch die Erhebung Friedrichs des Streitbaren zum Kurfürsten von Sachsen als Teil seiner Innenpolitik gesehen werden muss. | 161r |
Silberschlag, Esaias; Professor | [7.1.1560 - 3.9.1606] 1571 an der Universität Erfurt 1575 in Jena immatrikuliert, 1585 Dr. theol., ab 1587 in Böhmen als Stadtpfarrer in Jung-Bunzlau und Hofprediger des Lutheraners Bohuslav Joachim Hassenstein von Lobkowitz, 1591 in Halberstadt, 1600 Berufung nach Erfurt, 1601 Pfarrer der Augustinergemeinde, Senior des Evangelischen Ministeriums, angesehener Professor der evangelischen Theologie in Erfurt. Wegen des Verdachtes, ein heimlicher Calvinist zu sein (WEISSENBORN, Hierana, S. 51), verfasste er mehrere gelehrte Verteidigungsschriften. Er verstarb 1606 an der "Roten Ruhr". BAUER, Erfurter Personalschriften, Nr. 798; QUEHL, Religion, S. 177ff. | 219r |
Silberschlag, Georg d. J.; Pfarrer | [26.1.1563 - 1635] Pfarrer an der Predigerkirche (vgl. JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 103f.) und Superintendent. Ab 1574 Studium in Jena, 1584 Magister, zunächst Lehrer an der Schule der Predigergemeinde, 1591 Diakon an der Predigerkirche, 1594 Pfarrer an St. Michaelis, 1601 Pfarrer an der Predigerkirche. BAUER, Erfurter Personalschriften S. 429f. | 3v, 218r |
Silberschlag, Michael; Magister, Ratsherr | [1595 - Michaelis 1665] Magister und Lehrer an der Predigerschule, gebürtig aus Halberstadt, wohnhaft im Haus "Zum Großen und Kleinen Einsiedel" (Michaelisstr. 14; vgl. Verrechtsbuch von 1642, SAEF, Verrechtsbuch 32 fol. 395), Unterkämmerer 1638, Zweiermann 1639, Ungelder 1644, Ratsmeister (zeitweise 2. Oberratsmeister) 1649 − 1654, Oberratsmeister 1659, Ratsmeister 1663. Silberschlag war mit Krafft politisch und sozial eng verbunden. Er war bei der dritten Eheschließung Kraffts 1627 mit Margarete Kurzkopf Brautdiener gewesen (7r). Auch dessen Bestrafung durch den Erzbischof von Mainz 1662 (37r) erwähnt Krafft aufmerksam. | 7r, 35v, 37r, 188r |
Singer, Hans; Bäcker Namensform: Senger | [ - 1617] Bäcker in Erfurt. Auf Bl. 227r "Senger"genannt. | 86r |
Sommerfeld, Andreas von; Obrist | [um 1608 - 1681 oder 1682] Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Gewappnete“, 1640 noch Major der Aerillerie; TRÄGER, Magister Adrian Beiers Jehnische Chronika, S. 58; später schwedischer Obrist und und Obristwachtmeister in Erfurt, 1650 zum Kommandanten von Erfurt ernannt. Nach Differenzen mit dem Rat nahm er seinen Abschied, wurde aber 1654 erneut für 6 Jahre zum Stadtkommandanten bestellt. BEYER; BIEREYE, Geschichte der Stadt Erfurt S. 587. | 50r, 200v |
Sparr, Otto Christoph; Freiherr, Obrist | [13.11.1599 oder 1605 - 9.5.1668] Kaiserlicher Obrist unter Melchior von Hatzfeldt, später der erste brandenburg-preussische Generalfeldmarschall. Bei GÖSE, Sparr S. 39f. besteht auch eine Lücke zwischen der Eroberung von Dorsten am 18.9.1641 durch Hatzfeldt, an der auch Sparr beteiligt war, dem darauf folgenden Abzug der Truppen nach Mitteldeutschland, und der Schlacht bei Kempen (17.1.1642). | 203v |
Sperreuter, Claus Dietrich von; Generalmajor Namensform: Sperreuth | [um 1600 - 9.1.1653] Schwedischer Obrist, lüneburgischer, hessischer und kaiserlicher Generalwachtmeister und Generalmajor. Teilnahme am Böhmischen Krieg, Eintritt in badische, 1621 in dänische Kriegsdienste, anschließend Dienst unter Ernst von Mansfeld, 1623 Eintritt in die schwedische Armee, 1628 Teilnahme als Major am Feldzug gegen Polen, 1631 wurde von Sperreuter schwedischer Obrist. Teilnahme an der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf am 3.9.1632. Die Willibaldsburg in Eichstätt erhielt er, damals in den Diensten Bernhards von Weimar, am 15.5.1633 per Akkord. Seine Misserfolge u. a. gegen Johann von Werth und der Verlust Eichstätts führten zu seinem Ausscheiden aus schwedischen Diensten. Später war er lüneburgischer, hessischer und zuletzt kaiserlicher Generalmajor sowie ab 1636 kaiserlicher Generalwachtmeister. Am 2.11.1642 nahm er an der 2. Schlacht bei Breitenfeld teil. Ab 1646 stand er in den Diensten Venedigs. LEISTIKOW, Obrist Speerreuth; SODEN, Gustav Adolph III, S. 480ff. Anm. | 168r, 168v |
Sperreuter, Claus Dietrich von; Generalmajor Namensform: Sperreuth (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 168r |
Spínola, Ambrogio di Filippo; Generalleutnant | [1596 - 25.9.1630] Marqués de los Balbases, spanischer Generalleutnant. Er war im August 1620 mit 23.000 Mann in die Untere Pfalz einmarschiert, seit 1621 im Kampf gegen die Generalstaaten, 1622 gelang ihm die Eroberung Jülichs, 1625 die Eroberung Bredas. Im Mantuanischen Erbfolgekrieg kämpfte er 1629/30 gegen die Franzosen und starb bei der Belagerung der Festung Casale. | 49r |
Sporck, Johann von; Freiherr, Generalwachtmeister (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 168r |
Stålhandske, Torsten; Obrist, Generalmajor | [1594 - 1.5.1644] Schwedischer Obrist und Generalmajor, Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Verjüngernde“. Stålhandske war Page des Obristen Patrick Ruthven, 1629 Obristleutnant unter Tott, am 17.9.1631 nahm er an der Schlacht bei Breitenfeld teil, am 15.4.1632 Teilnahme als Obrist an der Schlacht bei Rain am Lech, am 3.9. an der Alten Veste bei Nürnberg und am 16.11.1632 bei Lützen. Stålhandske war Generalmajor der finnischen Reiterei. Er nahm an der 2. Schlacht bei Breitenfeld am 2.11.1642 teil und war auch noch im Schwedisch-Dänischen Krieg aktiv. Die von ihm in Dänemark beschlagnahmte Bibliothek des Århuser Bischofs Morten Madsen (1596 − 1643) mit 898 Bänden, die 1646 der Universität Turku übergeben wurden, dienten als Grundstock der neuen Universitätsbibliothek. Beigesetzt wurde er in einer Seitenkapelle des Doms in Turku. SYRJÖ, Stålhandske. | 198v |
Starckloff, Heinrich; Professor | [ - ] Starckloff stammte aus Pferdingsleben, war Magister, Diakon an der Andreaskirche und Professor des Hebräischen an der Universität Erfurt. | 218r |
Stenger, Caspar; Magister | [ - ] Magister; BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 822. | 106r |
Stichling, Nicol; Fleischhauer | [ - ] Fleischhauer, wohnhaft im Haus "Zum Weißen Rad" in der Fleischgasse 3 im Stadtteil Mercatorum (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 35 fol. 655). | 171v |
Stiefel, Steffen; | [ - 1621] Bürger in Erfurt. In den Verrechtsbüchern für das Jahr 1620 sind verzeichnet Esoanus Stifel (Registerband SAEF Verrechtsbuch 22a fol. 86), Esaias Stiefel, wohnhaft im Stadtviertel Johannis Mercatorum (ebd., fol. 176) und Matthes Stiefel, wohnhaft im Stadtviertel Omnium Sanctorum (ebd., fol. 80). Möglicherweise gehörte Steffen Stiefel zur Verwandtschaft. | 108r |
Stobes, Hans; Seifensieder | [ - 1652 ?] Bürger in Erfurt. Vielleicht der Seifensieder Hans Stobii, der ein Strohhaus auf der Langen Brücke und ein Siedehaus vor dem Löbertor besaß (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 33 fol. 191). | 105r |
Stößel, Tobias; Lohgerber, Ratsherr | [ - begr. 22.2.1670] Lohgerber und Biereige, bewohnte das Haus "Zum Fasan"am Lohebank (Innere Neuwerkstr.) im Stadtviertel Wiperti (vgl. Verrechtsbuch für das Jahr 1638, SAEF, Verrechtsbuch 34 fol. 786). Stößel war Unterkämmerer 1632, Unterbauherr 1633 1638, 1643, 1648, 1658, 1665 und 1668 Ungelder. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 620. | 36r |
Stotternheim, Hiob von; Waidhändler, Ratsherr, Erbsass auf Tunzenhausen Namensform: Job | [1558 - 9. (erfurt-web.de) oder 10.3.1617, begraben 12.3.]] Kämmerer, 1602, 1605, 1607, 1608, 1610, 1611 und 1613 Ratsmeister Seniorum sowie 1601, 1606, 1609, 1612 und 1614 Ratsmeister Consulum. Stotternheim war der reichste Waidhändler Erfurts und wohnte im Haus „Zum Schwarzen Bären“ im Stadtviertel Laurentii (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 20 fol. 228). Ihm gehörte auch das Haus „Zum Christoffel“ (Pilse 13). Er erbaute 1612 das 1660 niedergebrannte Stotternheim’sche Palais in der Schlösserstr. 1617 erzielte er einen Jahresgewinn von 28.475 fl. Beigesetzt im Turm der Kaufmannskirche. Vgl. TRANSITUS; BAUER, Erfurter Ratsherren, Nr. 625; HERRMANN, Das Wappen, S. 52; KNESCHKE, Adels-Lexicon Bd. 9, S. 107. | 22v, 218r |
Suleiman (II.) ; Sultan Namensform: Süleyman Bahceci Namensform: Soliman Spitzname: der Prächtige Spitzname: der Große Spitzname: Kanuni (Gesetzgeber) | [1495 - 1566] der berühmteste Sultan der Osmanen. Rhodos kapitulierte nach sechsmonatiger Belagerung am 25. Dezember 1522 und wurde in Süleymans Reich eingegliedert. Die verteidigenden Ritter des Johanniter-Ordens erhielten freien Abzug und siedelten sich 1530 auf Malta an (wo sie 1565 nochmals von Süleyman belagert wurden, diesmal allerdings erfolglos). | 167r, 171r |
Taler, Catharina; Namensform: Daller | [ - ] Bürgerin in Erfurt. | 137r |
Thököly, Emmerich (Imre); Fürst von Oberungarn | [25.4.1657 - 13.9.1705] Seit 1678 Führer der ungarischen Aufständischen, der "Kuruzen", die vom Fürsten von Siebenbürgen, Michael I. Apafi, und Frankreich unterstützt wurden. In einem erneuten Kuruzenkrieg nach 1681 war er bis Oberungarn vorgestoßen. Seine Erfolge verleiteten Großwesir Kara Mustafa zum folgenreichen vergeblichen Angriff auf Wien 1683. | 193v |
Tilly, Johann Tserclaes von; Graf, Generalleutnant | [1559 - 30.4.1632] Bayerischer Generalleutnant. Nach Besuch des Jesuiten-Kollegs von Chatelet spanische, lothringische und kaiserliche Kriegsdienste, u.a. im Kampf gegen die Osmanen. 1610 Beförderung zum bayerischen Generalleutnant und Aufbau der Liga-Armee, am 8.11.1620 Teilnahme an der Schlacht am Weißen Berg, weitere Erfolge im Böhmisch-Pfälzischen Krieg bei Wimpfen am 6.5.1622 und bei Höchst am 20.6.1622, darüber hinaus im Niedersächsisch-Dänischen Krieg bei Stadtlohn am 6.8.1623 und bei Lutter am Barenberge am 27.8.1626, Eroberung und Zerstörung Magdeburgs am 20.5.1631, nach Wallensteins Entlassung Niederlage in der Schlacht bei Breitenfeld am 17.9.1631. Nach der Schlacht bei Rain am Lech, in der Tilly tödlich verwundet wurde, drangen die Schweden nach Bayern vor. KAISER, Politik und Kriegführung; JUNKELMANN, Der Du gelehrt hast meine Hände den Krieg. | 49r |
Torstensson zu Ortala und von Virestad, Lennart; Graf, Feldmarschall | [17.8.1603 - 7.4.1651] Einer der fähigsten schwedischen Heerführer, der durch die Schnelligkeit seiner Operationen berühmt wurde. 1618 Kammerknecht bei Gustav II. Adolf, 1621 Teilnahme an der Eroberung Rigas, 1624 Fähnrich, 1626 Kapitän, 1627 Obristleutnant, 1629 Obrist. Teilnahme an der Schlacht von Breitenfeld am 7./17.9.1631, Sommer 1632 General der Artillerie, 24.8.1632 Gefangennahme beim Sturm auf die Alte Veste bei Zirndorf und Inhaftierung mit schweren gesundheitlichen Schäden in der Festung Ingolstadt, März 1633 Auswechslung gegen Otto Friedrich Graf von Harrach, den Schwager Wallensteins. Dezember 1634 Reichszeugmeister, 1641 Reichsrat, Feldmarschall und Oberbefehlshaber der schwedischen Truppen auf Reichsboden, 2.11.1642 Sieg in der 2. Schlacht bei Breitenfeld, Herbst 1643 Marsch nach Dänemark, Januar 1645 erneuter Einfall in die kaiserlichen Erbländer und Vorstoß bis vor Wien, 6.3.1645 Sieg bei Jankau, September 1645 Rückzug nach der vergeblichen Belagerung Brünns, April 1646 Rückkehr nach Schweden, 1647 Erhebung zum Freiherrn und Grafen, Mai 1648 Generalgouverneur über Västergötland, Värmland, Dal und Halland. Vgl. TINGSTEN, Fältmarskalkarna Johan Baner och Lennart; HOLMBERG, Lennart Torstenson S. 13 ff. Vgl. TINGSTEN, Fältmarskalkarna Johan Baner; JOHANSSON, Lennart Torstensson; HOLMBERG, Lennart Torstensson, S. 13ff. | 155r |
Utzberg, Hans Georg von; Junker | [ - 20.5.1646] Junker aus dem Erfurter Ratsherrngeschlecht. Utzberg ist zwischen Erfurt und Weimar gelegen. | 169v, 170r |
Utzberg, N von; | [ - ] Schwester des Hans Georg von Utzberg. | 169v |
Victor IV. (Octaviano de' Crescenzi Ottaviano de Monticelli); Papst | [ - 1164] Gegenpapst Alexanders III., wurde nur von wenigen anerkannt. Bei der Papstwahl 1159 war er Kandidat Friedrichs I. Barbarossa. | 180r |
Vit, N; Namensform: Viet | [ - 1609] Bürger in Erfurt. Möglicherweise der Bader Veit Born, wohnhaft im Stadtviertel Laurentii (vgl. SAEF, Verrechtsbuch 20 fol. 211). | 41r, 41r, 146v |
Vitztum von Apolda, Apel von; | [ - ] Rat Wilhelms III. des Tapferen, Herzog von Sachsen und Landgraf von Thüringen. Als der Landgraf nach dem "Sächsischen Bruderkrieg" (1446 − 1451) erfuhr, dass Apel von Vitztum auch seinem Bruder "gedient" hatte, ließ er die Dornburg, wo sich Apel von Vitztum verschanzt hatte, belagern und die 1. Kanonade in Thüringen überhaupt durchführen. Apel hatte sich jedoch rechtzeitig nach dem Fall der Mauern abgesetzt. Der Grund seiner Fehde mit Erfurt ist unbekannt, er wurde nie gefasst. Nach anderen Angaben soll es sich um seinen Sohn gehandelt haben. | 139v |
Voigt, Hans Heinrich; Waidkäufer, Ratsherr | [1553 - 3.11.1620] 1587 Waidkäufer "Zum Fasan"(Am Lohebank, Innere Neuwerkstr.) Unterkämmerer 1589, Futterherr 1590, Zweiermann 1589, Futterherr 1590, Zweiermann 1595, Oberbauherr 1600, 1605, Obervierherr 1609, 1612, 1615, 1618. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 655. | 218r |
Wagener, Johann; Pfarrer | [ - 1614] Magister, Pfarrherr zu Andreas und Neunprediger. So auch verzeichnet im Sterberegister der Andreaskirche (SAEF, Sterberegister Andreaskirche Bd. 1a fol. 23). | 219r |
Wagner, Samuel; Pfarrer | [ - ] Magister und Pfarrherr in Erfurt. | 218r |
Wahl, Hans; Scharfrichter | [ - ] Scharfrichter in Erfurt. | 141r, 141r, 188r, 188r |
Wahns, Johannes; Prokurator | [ - ] Prokurator aus Bartholomäi (vgl. Verrechtsbuch für die Jahre 1652 bis 1660, SAEF, Verrechtsbuch 43 fol. 237). | 8r |
Wallenberger, Catharina; Ehename: Krafft | [ - 11.8.1612?] Ehefrau Kraffts. Die Eltern Catharina Wallenbergers waren der Nagelschmied Christoph Wallenberger, geboren in Breslau, und Margarete Wallenberger, geb. Brömmer (vgl. JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 103). | 2r, 3r |
Wallenberger, Valentin; Pfarrer | [14.4.1582 - 31.5.1639] Magister und Pfarrer an der Barfüßerkirche in Erfurt von 1621 bis 1639, einer der wortgewaltigsten lutherischen Prediger in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges; , Mitarbeiter am Bibelwerk des Herzogs Ernst des Frommen; GELBKE, Herzog Ernst, S. 71; DOMINIKUS, Erfurt, S. 441. BAUER, Erfurter Personalschriften, Nr. 898. | 7r, 66r, 67v, 236v |
Wamboldt von Umstadt, Anselm Kasimir; Erzbischof Namensform: Wambolt von Umstadt | [30.11.1579, z. T. 1580/30.11.1582 - 9.10.1647] Zu den abweichenden Geburtsdaten vgl. FINDEISEN, Der Dreißigjährige Krieg S. 210. Kurfürst (1629 − 1647) und Erzbischof von Mainz (1629 − 1647) sowie Reichserzkanzler. Sein Vater war 1581 vom Calvinismus zum katholischen Glauben konvertiert, seit 1588 war er Reichshofrat. Der hochbegabte Anselm Kasimir, wegen seines Rhetorik-Talents auch "Cicero germanicus" genannt, wurde wahrscheinlich in Speyer geboren, wo er (möglicherweise auch in Prag) von Jesuiten ausgebildet wurde. 1596/97 studierte er am berühmten "Collegium Germanicum" in Rom, einer Elitebildungseinrichtung für künftige hohe katholische Würdenträger. Von 1597 bis 1599 studierte er in Würzburg. Drei Jahre studierte er danach in Rom Philosophie und Theologie. 1604 kehrte er nach Mainz zurück und wurde am 22.5.1605 zum Diakon geweiht. Ein zweijähriges Rechtsstudium in Padua schloss sich an. 1608 wurde er von Johann Schweikard von Cronberg (Kronberg) in den Hofrat aufgenommen, im Januar 1609 wurde er Präsident dieses Kollegiums und blieb es bis 1618. Anselm Kasimir wurde auf Weisung des Erzbischofs mehrfach für die Liga tätig, 1610 ging er zur Forcierung der Rekatholisierung nach dem Eichsfeld, 1611 zum Kurfürstentag nach Nürnberg, 1612 zu Verhandlungen nach Prag und 1613 nach Fulda. Seine diplomatische Gewandtheit veranlasste das Domkapitel, ihn 1619 (bis 1629) zum Amtmann von Mombach zu wählen. Zudem fungierte er zwischen 1620 und 1624 und 1627 als Statthalter, 1621 als weltlicher Kommissar für den Kriegsfall. Rektor der Mainzer Universität war er von 1620 bis 1622. Zerwürfnisse mit Schweikard von Cronberg führten dazu, dass der karrierebewusste Anselm Kasimir ab 1626 nicht mehr im Hofdienst verwendet wurde. Als Schweikard von Cronberg am 6.7.1629 starb, gelang es Anselm Kasimir, sich gegen von Habsburg unterstützten Gegenkandidaten durchzusetzen. Die Kurie bestätigte die Wahl am 28.1.1630 und verlieh ihm am 18.2.1630 das Pallium. Auf dem Regensburger Reichstag zeigte sich der Wandel seiner Politik, als er sich als Anhänger kaiserlicher Reichspolitik und der Allianz der beiden Habsburger Linien zeigte. Im November 1631 war Gustav II. Adolf auf Mainz vorgerückt, der Erzbischof hatte die Stadt in Verteidigungszustand versetzen lassen und war zusammen mit dem größten Teil des Adels und dem hohen Klerus nach Köln geflohen. Die angeworbene spanische Besatzung von Mainz von 2000 Mann ergab sich am 22.12. Die Schwedenzeit in Mainz, das zwei Fünftel seiner Einwohner verloren haben soll, dauerte bis zum Januar 1636. Am 22.6. d. Jres. konnte Anselm Kasimir nach Mainz zurückkehren. Seine wertvolle Bibliothek war allerdings als Kriegsbeute nach Schweden gewandert. Nach Erhalt der Priester- und Bischofsweihe im selben Jahr vollzog er in Regensburg am 22.12.1636 die Krönung des zum römisch-deutschen König gewählten Ferdinand von Ungarn (Ferdinand III.). In seinem Erzstift verfolgte er eine strenge konfessionspolitische Politik und zwang Mainzer Neubürger zur Konversion zum katholischen Glauben. 1644 musste er erneut aus Mainz, diesmal vor den Franzosen, nach Frankfurt fliehen. Der Kurfürst galt als katholischer Fundamentalist und Exponent der habsburgisch-spanischen Politik, der bis zu seinem Tod - vergleichbar mit Franz Wilhelm von Wartenberg - ein hartes Vorgehen gegen alle Feinde des Reichs befürwortete und Konzessionen bei den westfälischen Friedensverhandlungen stets vehement ablehnte. Er wurde wegen seiner pro-habsburgischen Politik von Mazarin bekämpft. Obwohl er mit den Franzosen 1647 einen Neutralitätsvertrag abschloss, konnte er nicht mehr in seine Mainzer Residenz zurückkehren und verstarb am 9.10.1647 in Frankfurt am Main. BRENDLE, Anselm Casimir. | 173r |
Wedmann, Modestinus; Professor Namensform: Weidmann | [14.6.1562 - 6.2.1625] Magister, Professor der Theologie und des Hebräischen an der Universität Erfurt und Senior (Superintendent) des Evangelischen Ministeriums in Erfurt, war dort bis zu seinem Tod 1625 als Pfarrer tätig (vgl. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 912; JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 103). | 2v, 218r |
Weissenen, Anna; | [ - ] Bürgerin in Erfurt. Nach JACOB, Ein Erfurter Familienschicksal S. 107, besaß Anna Weisenen ein Backhaus an der Hirschlache (in der Krämpfergasse). Im einschlägigen Verrechtsbuch für das Jahr 1620 (SAEF, Verrechtsbuch 22) findet sich auf sie jedoch kein Hinweis. SAEF, Verrechtsbuch 20 fol. 508, erwähnt eine Anna Weißenen mit den Worten, sie habe "nichts Eigenes“ im Stadtteil Viti, in dessen Bereich sich ein Teil der Langen Brücke befand. | 2v |
Westermann, Caspar; Krämer, Ratsherr | [1584 - 12.9.1661] 1608 Kaufmannsgehilfe, 1611 Krämer "Zum Großen Trappen"(Fischmarkt 15), Ungelder 1649, 1650 − 1654, Kämmerer 1659. | 36r |
Wilhelm I. ; Markgraf Spitzname: der Einäugige | [1343 - 1407] In der sogenannten Chemnitzer Teilung hatte er die Markgrafschaft Meißen als Erbe erhalten. | 129v |
Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar; Herzog, Generalleutnant | [21.4.1598 - 27.5.1662] Regierte 1.10.1626 − 27.5.1662. Dänischer Obrist und schwedischer Generalleutnant. Am 8.11.1620 Kommandeur in der Schlacht am Weißen Berge, am 27.2.1622 Heerführer in der Armee Georg Friedrichs von Baden-Durlach, April 1622 Teilnahme an den Schlachten bei Wiesloch und Mingolsheim, am 6.6.1622 Teilnahme an der Schlacht bei Wimpfen, am 29. August 1622 Tod des Bruders Friedrich in der Schlacht von Fleurus, 1622 Entwurf eines "Deutschen Friedensbundes", Frühjahr 1623 Vereinigung mit Christian von Braunschweig in Niedersachsen, am 6.8.1623 Verwundung und Gefangennahme in der Schlacht bei Stadtlohn, am 14.12.1626 Tod des Bruders Johann Ernst, eines Feldherrn des Grafen Mansfeld, in Ungarn, am 26.2.1631 Teilnahme an der Eröffnung des Leipziger Konvents, am 2.5.1631 Offensivallianz mit Schweden, am 5.10.1631 Ernennung zum schwedischen Militärgouverneur von Thüringen, am 26.5.1632 Ernennung zum Generalleutnant der schwedischen Armee. Im Dezember 1632 schlug Wilhelm vor, ein Heer aus Hessen an die Weser gegen Gronsfeld zu führen (daher rührt seine Bekanntschaft mit Holzappel). Nachdem Wilhelm am 18. August 1635 dem Prager Frieden beigetreten war, lavierte er ständig zwischen Habsburg, Kursachsen, Schweden und Frankreich. Am 9.4.1640 Landesteilung in Sachsen-Weimar unter Wilhelm IV. und Sachsen-Eisenach bzw. Sachsen-Gotha für seine Brüder, Herbst 1646 Versuch, zwischen Georg II. von Hessen-Darmstadt und Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel zu vermitteln, Herbst 1647 Versuch, einen Waffenstillstand zwischen den Schwedischen und Kaiserlich-Bayerischen zu vermitteln. | 123r, 126r, 162r |
Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar; Herzog, Generalleutnant (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 67r, 67r, 72r, 72r, 72r, 108r, 123r |
Wiprecht II. von Groitzsch; Markgraf | [um 1050 - 1124] Markgraf der Ostmark, der (Nieder-)Lausitz und Meißens. Wiprecht II., ein Günstling Heinrichs IV., war nach seiner Vertreibung und dem Prager Exil erst 1080 wieder auf Burg Groitzsch im Osterland zurückgekehrt. 1113 schloss er mit Landgraf Ludwig von Thüringen und Siegfried von Orlamünde ein Bündnis gegen Heinrich V., das allerdings durch Graf Hoyer von Mansfeld niedergeschlagen wurde. Die über Wiprecht verhängte Todesstrafe wurde gegen Verlust aller Güter aufgehoben und er wurde bis 1117 auf Burg Trifels eingekerkert. Zu Wiprecht vgl. auch BÖTTIGER, Geschichte des Kurstaates, Bd. 1, S. 96 ff. | 179r, 179r |
Wiprecht III. von Groitzsch; | [1087 - 1117] Wiprecht III. fiel bei Heinrich V. 1110 in Ungnade, da er versucht hatte, seinen Onkel Bořivoj II. wieder als böhmischen Herzog einzusetzen und wurde auf Burg Hammerstein festgesetzt. Wiprecht II. kaufte ihn gegen Rückgabe wichtiger Gebiete wieder frei. Am 11.2.1115 kämpfte er in der Schlacht am Welfesholz in den Reihen Lothars von Supplinburg erfolgreich gegen Heinrich V. | 179r |
Worm, Rudolph Ernst alias Heinrich Rudolph; Ratsherr | [ - begraben 12.11.1669] Biereige "Zum Weißen Löwen"(Anger 10). BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 715. Worm war Miteigentümer des von Hanns Krafft bewohnten Hauses (vgl. Verrechtsbuch für das Jahr 1638, SAEF, Verrechtsbuch 31 fol. 77). Krafft wohnte 1638 sowohl "Zum Christoffel" (Unterlöbern 36) wie auch "Zur Schwarzen Henne" (Büßleber Gasse 19). | 104r, 110r |
Wrangel zu Salmis von Sölvesberg, Carl Gustav; Graf, Feldmarschall | [13.12.1613 - 25.6.1676] Schwedischer Obristleutnant, Generalmajor und Feldmarschall. 1630 Holland-Reise und Ausbildung in Navigation und Schiffbau, anschließend Weiterreise nach Frankreich, 1631 Eintritt in die Dienste Gustav Adolfs von Schweden als Kammerjunker und als Kornett in dessen Leibregiment, am 16.11.1632 Teilnahme an der Schlacht bei Lützen, 1633 Dienst als Obristleutnant im Infanterieregiment Bengt Bagges in Elbing, 1634 als Obristleutnant beim Kavallerieregiment Joakim Moltkes in Pommern, am 19.10.1635 Teilnahme am Kampf bei Lüdershausen unter Johan Banér, 1636 Beförderung zum Obristen im Leibregiment zu Pferde, 1638 zum Generalmajor und Chef des Dal-Regiments (gegen den Widerstand Banérs), 1641 Ernennung zum Regionalbefehlshaber im Reich und Stabschef bei Lennart Torstensson, am 13.10.1644 Sieg als Oberbefehlshaber der schwedischen Flotte über die Dänen bei Femern, am 28.4.1646 Ernennung zum Feldmarschall und Generalgouverneur in Pommern; Ernennung zum Reichsrat. Dezember 1646 Aktivität als Oberbefehlshaber der schwedischen Armeen in Deutschland, am 17.5.1648 zusammen mit Turenne Sieg über Holzappel und Gronsfeld bei Zusmarshausen und anschließende Vandalisierung Bayerns, 1651 Erhebung in den Grafenstand durch Königin Christina von Schweden, am 26.2.1653 Ernennung zum Reichsvizeadmiral, 1655 Tätigkeit als Verbindungsoffizier zu Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg in der dreitägigen Schlacht vor Warschau, am 23.10.1657 Eroberung von Fredriksodde im Dänemark-Feldzug, am 11.12.1657 Ernennung zum Reichsadmiral, am 30.1.1658 Übergang über den Kleinen Belt, am 5.2.1658 Marsch über das Eis bei Nyborg nach Langenland und Seeland, am 6.9.1658 Besetzung Kronborgs, am 29.10.1658 Kampf im Öresund auf dem Flaggschiff "Victoria", Frühjahr 1660, nach Carls X. Gustav Tod, Ernennung zum Oberbefehlshaber der schwedischen Armee in Dänemark, 1664 Ernennung zum Reichsmarschall und Präsidenten des Kriegskollegiums, 1665 Aktivität als Befehlshaber des schwedischen Korps gegen Bremen, 1674 als Oberbefehlshaber der schwedischen Armeen in Deutschland. LOSMAN, Carl Gustaf Wrangel, Skokloster und Europa; LOSMAN, Carl Gustav Wrangel och Europa; BAENSCH, Geschichte der Familie von Wrangel Bd. 1. | 155r |
Wrangel zu Salmis von Sölvesberg, Carl Gustav; Graf, Feldmarschall (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 126r, 173v |
Wünsch, Matthes; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 25v |
Wurtzel, Anders; | [ - 23.12.1659] Mörder in Erfurt. | 108v |
Zacharias, N; Dekan | [ - ] Dekan in Erfurt. | 218r |
Zepfer, Hans; | [ - ] Bürger in Erfurt. | 41r |
Ziegler, Eoban (Banus); Ratsherr | [ - ] Unterkämmerer 1608, 1609, 1614 und 1619 Futterherr, 1624 und 1629 Brückenherr und 1634 Ungeldherr. BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 726. | 186v |
Ziegler, Georg der Ältere; Ratsherr | [18.10.1593 - 10.11.1639] Immatrikuliert an der Universität Erfurt 1626, wohnhaft "Zum Stockfisch" (Johannesstr. 169), im Rat seit 1633, Schlossratsmeister 1658. | 36r, 171v |
Ziegler, Georg; | [ - 2.7.1637] Sohn des Eobanus Ziegler. | 187r |
Ziegler, N; | [ - ] Tochter des Eobanus Ziegler. | 187r |