Alphabetisches Register der Personen im Selbstzeugnis des Michael Heubel | ||
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Name (standardisiert) | biographische Erläuterungen | Fundstellen |
Adlung, N (1); Weißgerber | [ - ] Bürger und Weißgerber in Arnstadt, später in Halberstadt auf Befehl Tillys hingerichtet. | 49, 50, 50, 51, 52, 52 |
Adlung, N (2); Weißgerber | [ - ] Bürger und Weißgerber in Arnstadt, später in Halberstadt auf Befehl Tillys hingerichtet. | 49, 50, 50, 51, 52, 52 |
Adlung, N (3); Weißgerber | [ - ] Bürger und Weißgerber in Arnstadt, später in Halberstadt auf Befehl Tillys hingerichtet. | 49, 50, 50, 51, 52, 52 |
Aemiliane Juliane von Barby-Mühlingen; Gräfin Ehename: Schwarzburg-Rudolstadt; Gräfin | [19.08.1637 - 3.12.1706] Verheiratet seit dem 7.6.1665 mit Albert Anton I.m Graf von Schwarzburg-Rudolstadt, Stiefschwester der Aemilie Antonie. APFELSTEDT, Heimathskunde, S. 117f. | 4, 6, 7, 7 |
Aemilie Antonie von Oldenburg-Delmenhorst; Gräfin Ehename: Schwarzburg-Rudolstadt; Gräfin | [15.6.1614 - 4.12.1670] Tochter und 10. Kind des Grafen Anton II. von Oldenburg-Delmenhorst (8.9.1550 − 25.10.1619) und der Herzogin Sibylle Elisabeth von Braunschweig-Dannenberg (4.6.1576 − 9.7.1630). Zu ihren Paten gehörte auch Elisabeth Stuart, die Gemahlin Friedrichs V. von der Pfalz. 1637 im Stift Quedlinburg eingeführt, war sie im gleichen Jahr bei der Taufe Aemilie Julianes (1637 − 1706), der Tochter ihrer Schwester Sophie Ursula von Barby-Mühlingen (1601 − 1642), verheiratet mit Albrecht Friedrich von Barby, zu Besuch in Rudolstadt, wo sie Ludwig Günther I., Graf von Schwarzburg-Rudolstadt, kennenlernte und am 4.2.1638 heiratete. Dieser Ehe entstammten in nur 8 Jahren 4 Töchter und ein Sohn. Nach dem Tod Ludwig Günthers I. übernahm sie zusammen mit Heinrich II. Reuß zu Gera 1646 die vormundschaftliche Regierung. 1647 wurde die Grafschaft noch einmal von den kaiserlich-bayerischen Truppen unter Holzappel und Gronsfeld trotz des kaiserlichen Schutzbriefes heimgesucht. Neben dem wirtschaftlichen Wiederaufbau und der Förderung von Kunst und Handwerk förderte sie die Festigung und Verbreitung eines strengen Protestantismus, beraten durch ihren Kanzler Dr. Friedrich Lenz (1591 − 1659) und den Rechtsgelehrten Achatius Heher (1601 − 1667) Sie bestellte den Schriftsteller Ahasver Fritsch (1629 − 1701) zum Hofmeister des Grafen Albert Anton. | 4, 5 |
Albanus, N; Hofrat | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Hofrat. | 130 |
Albert Anton von Schwarzburg-Rudolstadt; Graf | [2.3.1641 - 15.12.1710] Graf von Schwarzburg-Rudolstadt [1662 -1710] Sohn von Ludwig Günther I. und der Aemilie Antonie von Oldenburg-Delmenhorst, verheiratet mit Aemilie Juliane von Barby-Mühlingen, 1646 Nachfolger Ludwig Günthers I., zunächst vormundschaftliche Regierung der Aemilie Antonie unter Assistenz des HofratsLorenz Henning und Heinrich II. Reuß zu Gera. Sein Sohn war Fürst Ludwig Friedrich I. [15.10.1667 – 24.6. 1718], ab 1657 von Ahasver Fritsch unterrichtet, 1662 Antritt der Regierung. Vgl. WINKER, Albert Anton. | 4, 6, 7, 7 |
Albrecht Friedrich von Barby; Graf | [10.3.1597 - 17.12.1641] Gemahl Sophie Ursulas, Tochter des Grafen Anton II. von Delmenhorst und der Sibylle Elisabeth von Braunschweig-Dannenberg. Er erbte zusammen mit seinem Bruder Justus Günther nach dem Tode seines Vaters Justus den Anteil Mühlingen und Rosenberg, 1617 erhielten sie nach dem Tode ihres Vetters Wolfgang Friedrich den Anteil Barby und Walternienburg. Nach erlangter Volljährigkeit ließen sich beide in Barby huldigen und regierten 20 Jahre miteinander. Wegen der Kriegsgefahr begab sich die gräfliche Familie 1635 zu den Verwandten nach Schwarzburg-Rudolstadt und blieb dort 4 Jahre. Am 28.1.1636 wurde Barby von Johan Banér erobert. Am 3.10.1641 kam es zur erneuten Landesteilung, bei der Albrecht Friedrich Mühlingen und Rosenburg erhielt. | 143, 153, 154, 154, 154 |
Albrecht Günther von Schwarzburg-Rudolstadt; Graf | [8.8.1582 - 20.1.1634] 6. Kind und 3. Sohn Albrechts VII. von Schwarzburg (1537 – 1605) und der Juliane Gräfin von Nassau-Dillenburg (1546 – 1588), Cousin von Christian Günther I., Graf von Schwarzburg-Sondershausen, nach dem Tod der Mutter (31.8.1588) zusammen mit seinen 9 Geschwistern von Catharina von Schwarzburg (1543 – 1624), Gemahlin von Günther XLI. von Schwarzburg gen. „der Streitbare“, aufgezogen. Im Frühjahr 1590 Reise ins Nassauische und Heirat des Vaters mit Elisabeth Gräfin von Leiningen-Westerburg (29.7.1568 – 27.10.1617) am 3.3.1591 in Ottweiler. Erziehung Albrecht Günthers zusammen mit Ludwig Günther durch Magister Thomas Brömel (um 1557 – 1635), 1598 – 1601 Besuch der Universität Jena, dann 1601 − 1602 der Universität Straßburg sowie Kavalierstour nach Frankreich bis Ende 1603. Albrecht Günther scheint sehr reiselustig, aber von geringen geistigen Fähigkeiten gewesen zu sein. 1605 Übertragung der Administration der Grafschaft für 6 Jahre auf Carl Günther. 1606 erneut in Frankreich, 1608 wahrscheinlich in den Niederlanden, England und Schottland, 1609 − 1612 erneuter Aufenthalt in Paris, bei Ausgaben von 10.000 fl. pro Jahr. 1612 erhielt er durch Teilungsvertrag Stadtilm, 10.000 fl. zum Bau eines Schlosses und das volle Wohnrecht in Schwarzburg. Ab Oktober 1612 erneut bis Juli 1613 in Paris, Ende 1613 – 1615 wieder in Stadtilm, wo der Schlossbau voranschritt. 1624 wurde ihm im „Erfurter Rezess“ Frankenhausen zugesprochen. Wahrscheinlich auf einer Reise in Erfurt am 20.1.1634 auf Haus Marienburg in Erfurt an den Folgen eines Schlaganfalls verstorben. | 33, 37, 39, 41, 50, 55, 56, 56, 57, 58, 58, 60, 60, 61, 61, 64, 64, 64, 67, 72, 73, 74, 74, 75, 78, 79, 82, 83, 83, 83, 84, 107, 108, 110, 110, 110, 111, 111, 112, 115 |
Aldringen, Johann von; Graf, Feldmarschall | [10.12.1588 - 22.7.1634] Kaiserlicher Obrist, Generalwachtmeister, Generalfeldzeugmeister und Feldmarschall. Von Aldringen, der aus bescheidenen Verhältnissen stammte, war zunächst Schreiber in der Luxemburger Landkanzlei. Am 30.3.1618 Ernennung zum Hauptmann durch Erzherzog Leopold V., Sommer 1621 als subalterner Offizier Teilnahme an der Belagerung von Preßburg, September 1621 Ernennung zum Obristleutnant im bayerischen Heer und im Oktober 1623 zum Obristen in kaiserlichen Diensten, Tätigkeit als Hofkriegsrat und Oberstkommissar für das kaiserliche Heereskriegswesen sowie als Kommandant eines Regiments, am 25.4.1626 Sieg an der Dessauer Brücke, am 17.12.1627 Erhebung zum Freiherrn. Im Frühjahr 1628 war von Aldringen Kommissar Wallensteins bei den mecklenburgischen Ständen während der Übernahme des Herzogtums, am 11.2.1629 Generalwachtmeister und Kommissar zur Durchsetzung des Restitutionsedikts, im Frühjahr 1629 Verhandlungsführer Wallensteins auf der Lübecker Friedenskonferenz, am 18.7.1630 eroberte er Mantua mit umfangreicher Beute, im August 1631 war er Kommandeur der kaiserlichen Truppen in den süddeutschen Reichskreisen. 15.4.1632 schwere Verwundung bei Rain am Lech, 10.8.1632 Erhebung in den Grafenstand, Teilnahme an der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf am 3.9. 1632, 31.10.1632 Ernennung zum Feldmarschall, 29.9.1633 Vereinigung mit den Truppen des Herzogs von Feria bei Ravensburg entgegen Wallensteins Weisung, am 20.10.1633 Entsatz Breisachs, am 27.12.1633 bejahte von Aldringen die Entmachtung Wallensteins gegenüber Maximilian I. von Bayern, am 18.2.1634 wurde er Koordinator der Maßnahmen zum Sturz Wallensteins. Von Aldringen fiel bei der Verteidigung Landshuts gegen Bernhard von Sachsen-Weimar und Gustav Horn. | 77, 78, 79, 80, 80, 80 |
Aldringen, Johann von; Graf, Feldmarschall (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 78, 79, 81 |
Amenzago, N; Rittmeister Namensform: Menzago | [ - ] Kaiserlicher Rittmeister im Regiment Johann II. von Mérode. | 55, 60 |
Ammann, Lorenz; Bürger | [ - ] Bürger in Rudolstadt. | 212 |
Arnim-Boitzenburg, Hans Georg von; Feldmarschall | [1583 - 28.4.1641] Arnim gilt als einer der fähigsten Militärs des Dreißigjährigen Krieges und überzeugter Lutheraner, von Zeitgenossen auch der "lutherische Kapuziner"genannt. Nach Theologie- und Philosophiestudium übernahm er den verschuldeten Familienbesitz. 1613 als Obrist in schwedische Kriegsdienste zu treten. 1621/22 stand er im Kampf gegen die Osmanen in polnischen Diensten, um danach wieder in schwedische einzutreten. 1624 wechselte er zu den Kaiserlichen und wurde zwei Jahre später zum Feldmarschall ernannt. Er kämpfte gegen die Dänen und leitete die erste Belagerung von Stralsund. Am 27.6.1629 schlug er Gustav II. Adolf für Polen auf der Stuhmer Heide, was diesen zunächst am Eingreifen im Reich hinderte. Nach dem Erlass des Restitutionsedikts (1629) verließ Arnim das kaiserliche Heer und trat 1631 als Feldmarschall in kursächsische Dienste. In der Schlacht bei Breitenfeld (17.9.1631) führte er die sächsische Kavallerie, am 15.11. 1631 besetzte er Prag und schlug am 7.12.1631 Tiefenbach bei Nimburg. Im Sommer 1632 führte er einen erfolgreichen Feldzug in Schlesien. In Verhandlungen mit Wallenstein versuchte er vergeblich nach dem Waffenstillstand vom 31.8.1633 einen Separatfrieden mit Sachsen herbeizuführen. Auch beteiligte er sich an den Bündnisverhandlungen Wallensteins mit Schweden. Am 13.5.1634 schlug er Rudolf von Colloredo in der Schlacht bei Liegnitz und besetzte Schlesien. Im Sommer 1634 fiel er erneut in Böhmen ein, schied aber aus Protest gegen den Prager Frieden 1635 aus sächsischen Diensten. Im März 1637 wurde er auf seinem Besitz von schwedischen Truppen überfallen und nach Stockholm verbracht, erst im November 1638 gelang ihm die Flucht aus der Haft. Er starb am 28.4.1641 während der Reorganisation der sächsischen Armee und vor der Übernahme eines kaiserlichen Kommandos. | 118 |
Arnur, N; Bürger | [ - ] Bürger in Stadtilm. | 116 |
Augsburger, Johann Paul; Soldat | [ - ] Kaiserlicher (Schutz-)Soldat in Stadtilm. Bei HEUBEL, Die Thüringer Heubel S. 30, fälschlich Rauschberger ! | 176 |
Augustin, Hans; Lakai | [ - ] Lakai am Hofe zu Altenburg und Mörder von Pietipesky. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 638. | 227 |
Banér, Johan; Feldmarschall | [23.6.1596 - 20.5.1641] Schwedischer Feldmarschall. 1614 Offizier unter Gustav II. Adolf von Schweden, 1620 Beförderung zum Hauptmann, 1621 zum Obristen, 1623 zum Generalmajor, 1630 zum Generalleutnant, am 17.9.1631 Teilnahme an der Schlacht bei Breitenfeld, Herbst 1632 Übernahme des Oberbefehls in Süddeutschland, 1633 Beförderung zum schwedischen Feldmarschall und Übernahme des Oberbefehls über die in Schlesien stehenden Truppen. Nach der Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634 Bruch mit Sachsen, Zurückdrängung seiner Armee nach Norden, am 4.10.1636 Sieg bei Wittstock über kaiserlich-sächsische Truppen unter Melchior von Hatzfeldt, Eroberung Erfurts und Belagerung Leipzigs, nach Verstärkung seines Heeres durch Truppenkontingente des verstorbenen Bernhards von Sachsen-Weimar 1640/1641 vergeblicher Vorstoß auf Regensburg, anschließend Rückzug nach Böhmen und Sachsen. | 5, 147, 150, 151, 151, 152, 153, 154, 154, 156, 157, 165, 208, 211, 217, 241, 241, 241, 242, 249, 253, 253, 255, 257, 265, 307, 308, 308, 316, 319, 343, 343, 343 |
Banér, Johan; Feldmarschall (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 118, 119, 134, 147, 148, 148, 150, 150, 150, 151, 155, 158, 168, 169, 170, 170, 172, 208, 208, 210, 238, 244, 245, 247, 254, 264, 270, 300, 303, 309, 310, 317, 317, 341, 341, 343[a], 366, 366 |
Barth, Jacob; Kriegskommissar | [ - ] Schwedischer Kriegskommissar. Barth stammte aus Naumburg und war 1633 königlich schwedischer Rat in Erfurt. Im Juli 1633 verhandelte Barth zusammen mit Raspe mit den thüringischen Ständen über die noch ausstehende Kontribution sowie eine Erhöhung der sogenannten Römermonate, was die Stände jedoch ablehnten. Ein zweiter Versuch Barths und Raspes blieb ebenfalls erfolglos. Im Auftrag Wilhelms bemühte er weiterhin um die Eintreibung der ausstehenden Gelder. Später wurde er königlich schwedischer residierender Agent in Nürnberg, dann kurmainzischer Rat in Erfurt. | 83 |
Bauer, N.; Kapitänleutnant | [ - ] Sachsen-weimarischer Kapitänleutnant. | 125, 125, 126 |
Bellnitz, N von; Adliger | [ - ] Adliger. | 84 |
Berg, Andreas; Regimentsquartiermeister | [ - ] Schwedischer Regimentsquartiermeister. | 257, 258, 259, 259, 260, 261, 261, 261, 262, 265, 265, 266, 270, 271, 272, 272 |
Berg, Hans Georg von; Rittmeister | [ - ] Schwedischer Rittmeister. | 212, 226 |
Bernhard von Sachsen-Weimar; Herzog, General | [16.8.1604 - 18.7.1639] Zunächst schwedischer, später französischer General. 1622 Teilnahme an den Treffen bei Wiesloch und Wimpfen, 1623 bei Stadtlohn. 1625 Eintritt in dänische, 1631 in schwedische Dienste, April 1632 Beförderung zum General. In der Schlacht bei Lützen übernahm er nach dem Tod Gustav Adolfs von Schweden den Oberbefehl über das schwedische Heer, als Donation erhielt er das Herzogtum Franken. 1635 Eintritt in französische Dienste, 1638 Sieg über die Kaiserlichen bei Rheinfelden, Dezember 1638 Einnahme von Breisach. Vgl. Engerisser / Hrnčiřík, Nördlingen 1634, S. 20 Anm. 14 . | 39, 39, 102, 102, 112, 113 |
Bernhardt, Hans; Bürger Spitzname: Ruhesam | [ - ] Bürger in Rudolstadt. | 325[a] |
Bethlen von Iktar, Gábor; Fürst | [1580 - 15.11.1629] Seit 1613 Fürst von Siebenbürgen, hatte sich der Protestant Bethlen Gabor den böhmischen Aufständischen angeschlossen, eroberte Ungarn nördlich der Donau und stand bereits vor Wien, als der Einfall polnischer Truppen, die Habsburg um Hilfe ersucht hatte, ihn zur Rückkehr zwang. 1620 zum König von Ungarn gewählt, führte er 1622 − 24 und 1626 Krieg gegen Habsburg. Der selbst bei seinen Verbündeten als unzuverlässig eingeschätzte "Erbfeind christlichen Namens" wurde von der katholischen Propaganda bewusst als Gefahr für das Reich aufgebaut. | 23 |
Bonner, Christian Victor; Bürgermeister Namensform: Bohnen | [ - ] Bürgermeister von Saalfeld. | 279 |
Borbel, Christoph; Rittmeister | [ - ] Kaiserlicher Rittmeister. | 159 |
Born, Barthel; Schankwirt | [ - ] Schankwirt in Schwarzburg. | 294[a], 294[a] |
Bose, Karl von; Obrist | [ - 12.1.1657] Genannt der „reiche Bose“, da er 28 Rittergüter besaß. Kursächsischer Rittmeister und Obrist. Teilnahme an der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf am 3.9.1632. August 1637 Zusammenstoß bei Dörrendorf (Nähe Eisenach) mit hessen-kasselischen Truppen, die gegen Erfurt marschierten. Dabei schlug von Bose ein ganzes feindliches Regiment unter dem Kommando Wolfs von Cassavel und nahm zahlreiche hessische Soldaten gefangen, während er selbst nur geringe Verluste erlitt. 1649 als Anerkennung für seine Verdienste um die Rettung Zwickaus vor den Schweden (1637) Amtshauptmann der Ämter Zwickau und Werdau, später auch Stollberg. Begraben wurde er mit seinen vier Gemahlinnen in der Zwickauer Marienkirche. | 188, 189, 192 |
Boseck, Hans Thomas von; Hofjunker Namensform: Poseck Namensform: Posseck | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Hofjunker später Landeshauptmann zu Rudolstadt, empfing 1659 im Namen der Grafen von Schwarzburg von Sachsen-Gotha und Sachsen-Weimar die Lehen. | 152, 153, 165, 165, 167, 168, 169, 192, 194, 207, 209, 214, 215, 216, 220, 222, 233, 242[a], 251, 269, 277, 291, 364, 365, 365 |
Brandenstein, Georg Friedrich von; Obrist | [1596 - 9.10.1635 bestattet] Schwedisch-weimarischer Obrist des Leibregiments Herzog Wilhelms von Weimar. Teilnahme an der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf am 3.9.1632 und an der Schlacht bei Lützen am 16.11.1632, in der sein Regiment ganz erhebliche Verluste erlitt, an der 2. Belagerung Kronachs (1633) und der ergebnislosen Belagerung Forchheims (1634). Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“, Herr auf Prestewitz [Ortsteil von Uebigau-Wahrenbrück im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster] und Theisa, Statthalter in Magdeburg und Halberstadt 1635; bestattet in der Erfurter Prediger Kirche. Im Juni 1635 hatte Brandenstein, der den Beitritt Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar zum Prager Frieden nicht akzeptiert hatte, auf eigene Bitte hin seinen Abschied erhalten. | 107 |
Braun, Bernhardt; Sekretär | [ - ] Sekretär in Saalfeld und Schwager Georg Eckhardts, des Stadtkommissars von Saalfeld. | 346 |
Braun, N; Obrist Namensform: Brauns | [ - ] Braun(s) war braunschweigischer Obrist unter Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg und im September 1640 mit etwa 900 Mann in Höxter stationiert, das er Ende des Monats an die Kaiserlichen unter Leopold Wilhelm und Piccolomini übergeben musste. | 310, 311, 311, 317, 318, 343[a] |
Breda, Hans Ludolf von; Freiherr, Feldmarschallleutnant | [um 1595 - 14.11.1640] Ein "tapferer, aber ziemlich crueler Soldat", Freiherr von (seit 18.2.1634), kaiserlicher Obrist, Generalwachtmeister, Feldmarschall-Leutnant. Von Breda(w) stammte aus niederländisch-böhmischem Adel. Als kaiserlicher Obrist bewährte er sich in der Schlacht bei Lützen am 16.11.1632, 1632 und 1633 Teilnahme an den Holk'schen Vernichtungszügen in Sachsen, danach unter Aldringen und Lamboy beteiligt an der Einnahme Kulmbachs am 28.10.1634 und Coburgs am 5.11.1634. 1636 Ernennung zum Generalwachtmeister, 20.4.1640 Sieg unter Piccolomini über den schwedischen Generalmajor Arvid Wittenberg bei Plauen. Mittlerweile ernannt zum Feldmarschall-Leutnant, wurde von Breda am 14.11.1640 im Gefecht gegen den französischen Generalmajor Reinhold von Rosen tödlich verwundet. | 278, 278, 279, 280, 281, 281, 282, 282, 283, 285, 326, 327, 343[a], 345, 347, 351 |
Bremelin, N; Namensform: Brömelin Ehename: N | [ - ] Frau des SchwertfegersN N in Gotha. | 99 |
Brinken, Wilhelm von den; Obrist Namensform: Brinck | [ - 13.10.1637] Aus livländischem Geschlecht, zunächst schwedischer, später kursächsischer und kaiserlicher Obrist. Sommer 1634 Verwundung bei einem Angriff auf Regensburg, nach Abzug der Garnison am 29.7.1634 Wechsel nach Neumarkt und anschließend nach Königshofen, wo er bis Ende 1635 Stadtkommandant war. Vor der Kapitulation Königshofens am 11.12.1635 verließ von den Brinken die schwedische Seite, ab Februar 1636 diente er als kursächsischer Obrist, ab Oktober 1636 in kaiserlichen Diensten. Nach dem Theatrum Europaeum Bd. 3 S. 861, in geistiger Umnachtung verstorben. | 107, 141 |
Brömel, Günther; Amtsschösser | [1.2.1570 - 29.3.1649] Amtsschösser in Schwarzburg. | 197, 197 |
Brömel, Heinrich; Magister | [ - ] Magister in Schwarzburg. | 270 |
Brossard, Pierre de; Obrist | [ - nach 17.10.1638] Seit Dezember 1633 Obrist des Leibregiments zu Ross in den Diensten Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar. Dazu warb er noch 12 Kompanien Reiter und 6 Kompanien Dragoner an. Zudem musste er sich verpflichten, stets auf der Seite Wilhelms IV. zu bleiben. | 130, 130, 131 |
Bühlau, N; Rittmeister | [ - ] Rittmeister im Regiment Adam Pfuel. | 215 |
Christian der Jüngere von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel; Herzog, General | [20.9.1599 - 16.6.1626] 1616 war Christian d. J. Administrator von Halberstadt (der „Tolle Christian“), 1621/1623 Söldnerführer auf Seiten der Kurpfalz und der Generalstaaten der Niederlande, später dann dänischer General und Heerführer. Am 6.8.1623 wurde Christian bei Stadtlohn von den Ligatruppen Tillys vernichtend geschlagen. MITTENDORFF, Christian von Braunschweig, S. 1 − 120; WERTHEIM, Christian von Braunschweig. | 20, 20, 21, 22, 23, 23, 24, 24, 24, 25, 26, 27, 28, 28, 29, 29, 29, 45, 45 |
Christian der Jüngere von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel; Herzog, General (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 22, 24, 29, 30 |
Christian IV. von Dänemark und Norwegen; König | [12.4.1577 - 18.2.1648] Regierte 1596 − 1648. Herzog von Schleswig und Holstein. 1625 eröffnete er als niedersächsischer Kreisobrist den niedersächsisch-dänischen Krieg, 1626 schwere Niederlage gegen Tilly bei Lutter am Barenberge, 1629 milder Frieden von Lübeck, die Führung der Protestanten ging jedoch auf Gustav II. Adolf von Schweden über, der Schwedens Aufstieg zur Großmacht und damit Dänemarks Niedergang forcierte. LOCKHART, Denmark. | 27, 27 |
Christian Wilhelm von Brandenburg; Markgraf | [25.8.1587 - 11.1.1665] 1598 − 1628 Administrator von Magdeburg. 1624 in dänischen Diensten, am 25.4.1626 Teilnahme an der Schlacht an der Dessauer Brücke, 1628 Absetzung durch das Domkapitel, Gefangennahme durch Tilly bei der Eroberung und Zerstörung Magdeburgs. 1632 Konversion zum Katholizismus, nach dem Prager Frieden 1635 Rente aus seinem ehemaligen Erzbistum, das von Erzherzog Leopold Wilhelm verwaltet wurde. | 45, 70 |
Christina von Schweden; Prinzessin | [18.12.1626 - 19.4.1689] Tochter von Gustav II. Adolf, König von Schweden und Maria Eleonore, Markgräfin von Brandenburg. Regierte 1632 bis 1654. Christina war hochgebildet. Sie nahm den Philosophen René Descartes an ihrem Hof auf und ernannte 1634 den Völkerrechtler Hugo Grotius (1583 − 1645) zu ihrem Gesandten in Paris. Sie drang gegenüber ihren Beratern auf eine Beendigung des Krieges und nahm auch über ihren Gesandten Adler Salvius Einfluss auf den Gang der Friedensverhandlungen. 1654 dankte sie zu Gunsten ihres Vetters Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken ab, konvertierte zum katholischen Glauben und nahm ihren Aufenthalt in Rom. FINDEISEN, Christina von Schweden; HERMANNS, Christina | 136, 311 |
Christina von Schweden; Prinzessin (Armee) | (zur Person siehe oben) | 120, 137, 195 |
Clara von Braunschweig-Lüneburg-Celle; Herzogin Ehename: Schwarzburg-Frankenhausen; Gräfin | [16.1.1571 - 18.7.1658] Seit 1593 zweite Ehefrau von Wilhelm I., Graf von Schwarzburg-Frankenhausen [4.10.1534 − 30.9.1598], , Tochter Herzog Wilhelms von Braunschweig-Lüneburg, Schwester Herzog Georgs von Braunschweig-Lüneburg und "Fürstin von Heringen". Vgl. KUHLBRODT, Clara von Heringen. | 205 |
Colloredo-Waldsee, Rudolf von; Graf, Feldmarschall | [2.11.1585 - 24.2.1657] Kaiserlicher Generalwachtmeister und Feldmarschall. 1617 Teilnahme am Uskokenkrieg gegen Venedig, 1618 Beförderung zum Hauptmann, am 27.8.1626 unter Tilly Teilnahme an der Schlacht bei Lutter am Barenberge, 1627 Feldzug in Mähren, Eintritt in den Orden des Hl. Johannes von Jerusalem, Ernennung zum Großprior Böhmens durch den Kaiser, 1629 Erhebung in den Reichsgrafenstand, im Juni 1631 in Salzungen einquartiert, 1632 Beförderung zum Generalwachtmeister, am 15.11.1632 Erfolg gegen Gustav II. Adolf von Schweden an der Rippach. Im Januar 1634 plädierte von Colloredo-Waldsee für Wallensteins Ermordung, 1634 wurde er Feldmarschall und Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen in Böhmen, 1636 Belehnung mit konfiszierten Gütern Tr¥ckas, 1643 zusammen mit Gallas Feldzug nach Holstein, Ende 1648 nach erfolgreicher Verteidigung Prags gegen Königsmarck Ernennung zum Gouverneur der Stadt. | 63 |
Corpes, Marcus von; Obrist | [ - 9.7.1638] Kaiserlicher Kroaten-Obrist, am 10.8.1632 zum Vernichtungsfeldzug des kaiserlichen FeldmarschallsHeinrich Holk nach Sachsen abkommandiert. | 175 |
Cramer, N; Kantor | [ - ] Kantor in Stadtilm. | 181 |
Cronberg und Hohen-Geroldseck, Adam Philipp von; Graf, Generalwachtmeister | [um 1600 - 3.8.1634] Ligistischer und kaiserlicher Obrist, bayerischer Generalwachtmeister, ein Neffe des Mainzer Kurfürsten Johann III. Schweikard von Cronberg. 1632 Verwundung bei den Kämpfen an der Alten Veste bei Nürnberg, 1633 militärische Aktivität unter Aldringen in Oberschwaben, am 19.1.1633 erneute Verwundung bei einem Überfall durch Gustav Horns Truppen, am 1.6.1634 schwere Verluste gegen den schwedischen Obristen Hastver. | 67 |
Dangl, Fritz; Bürger | [ - ] Bürger von Rudolstadt ?; bei Erfahrungen und Gefahren des Land-Richters Heubel S. 221, "Fritzdangel". | 329 |
Daniel, Philipp; Rittmeister, Vogt | [ - ] Kaiserlicher Rittmeister und Vogt. | 47 |
Debitz, Eric; Obrist Namensform: Deibitz Namensform: Döbitz | [ - ] Schwedischer Obristleutnant unter Josias von Rantzau bzw. Obrist. Seit 14.3.1634 soll Debitz, Pfarrersohn aus dem Fränkischen, der als Obristleutnant bzw. Obrist in schwedischen Diensten stand, das Kommando über die Frankfurter Stadtmiliz übernommen haben, danach war er Kommandant von Nördlingen; vgl. dazu WENIG, Schlacht, S. 71f. Anm.; SODEN, Gustav Adolph III [Erhard Daubitz]. Debitz nahm an der Schlacht bei Wittstock (4.10.1636) teil. Im April/Mai 1639 lag er im Brandenburgischen. Im August 1639 war er in Berlin einquartiert, 1641 Kommandant von Jüterbog. Vgl. die Erwähnungen [Dewitz] bei FADEN, Berlin; PAULI, Allgemeine preußische Staats-Geschichte, S. 611; ferner KNOBLICH, Chronik von Lähn, S. 335. Bei Mährisch-Trübau wurde im Juli 1643 eine starke schwedische Abteilung von einer kleineren kaiserlichen Einheit nahezu aufgerieben. Der Leichnam des Anführers der Abteilung, Obrist Werner (gen. Schulmann), wurde auf Anweisung Lennart Torstenssons an den Galgen gehängt. Debitz, der an dem Debakel beteiligt gewesen war, wurde unehrenhaft entlassen und musste ein Papier unterschreiben, in dem er sich verpflichtete, stets zu leugnen, in schwedischen Diensten gewesen zu sein. | 118 |
Derfflinger, Georg von; Obrist Namensform: Doerfling | [20.3.1606 - 14.2.1695] Schwedischer Obrist, Teilnahme an der 2. Schlacht von Breitenfeld am 2.11.1642, späterer preußischer Generalfeldmarschall. Vgl. HERRMANN, Derfflinger. | 207, 207 |
Donin, Katharina von Ehename: Breda; Freifrau | [ - ] Gemahlin Bredas. | 285 |
Dorothea Susanna von Schwarzburg-Rudolstadt; Gräfin | [13.2.1587 - 19.4.1662] Tochter von Graf Albrecht VII. von Schwarzburg [16.1.1537 – 10.4.1605] und Juliane Gräfin von Nassau-Dillenburg [1575 – 1588], Schwester von Ludwig Günther I., Graf von Schwarzburg-Rudolstadt; als „die Sorgfältige“ Gründungsmitglied der „Tugendlichen Gesellschaft“. Vgl. METZGER; SCHADE, Sprachgesellschaften, S. 624; CONERMANN, Tugendliche Gesellschaft; DIX, Tugendliche Gesellschaft; ECKSTEIN, Tugendliche Gesellschaft. | 41 |
Douglas of Whittinghame, Robert; Feldmarschall | [17.3.1611 - 28.5.1662] Schwedischer Obrist, Generalmajor und Feldmarschall, als „der Lebhafte“ Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“. Mit 16 Jahren als Page Eintritt in die Dienste Gustav II. Adolfs von Schweden, 1630 Fähnrich im Regiment des Generalmajors Alexander Leslie, 1631 Ankunft mit den Schotten unter Befehl Hamiltons auf dem deutschen Kriegsschauplatz mit Teilnahme an den Schlachten bei Breitenfeld (17.9.1631) und Lützen (16.11.1632), Ernennung zum Chef der 1. Kompanie im „Gelben Regiment“ des Königs von Schweden. 1633 Tätigkeit als Obristleutnant der Dragoner unter Pierre de Brossard, am 2.11.1642 mit seinem Regiment Teilnahme an der zweiten Schlacht bei Breitenfeld, 1643 Beförderung zum Generalmajor, Beteiligung am Dänisch-Schwedischen Krieg und am 6.3.1645 an der Schlacht bei Jankau. 1645 soll er längere Zeit in Krems gelegen haben. 1646 Teilnahme an der Belagerung Heilbronns, 1647 Tätigkeit als schwedischer Generalmajor und Unterhändler bei den Ulmer Waffenstillstandsverhandlungen mit Kurbayern. Nach dem Ulmer Waffenstillstandsvertrag war Douglas of Whittinghame schwedischer Gubernator in Schwaben und nahm auch am letzten Feldzug des Dreißigjährigen Krieges 1647/1648 teil. Im Dezember 1647 wurde Schloss Gleichenstein von Douglas vergeblich berannt und mehrere Tage kanoniert. Douglas wurde dabei schwer verwundet. 1648 1650 war Douglas als Generalleutnant und Gouverneur in Schwaben mit der Auflösung aller dort stationierten Regimenter befasst, auch mit der seines eigenen Reiterregiments. Nach Schweden zurückgekehrt, wurde er 1651 zum Baron von Skälby und 1654 zum Grafen von Skenninge erhoben. 1655 − 1660 Teilnahme als Feldmarschall an den Feldzügen gegen Dänemark und Polen, bis 1661 Aktivität als Militärbefehlshaber in Estland und Livland. Vgl. MURDOCH (Hg.), SSNE ID: 2378; BERG; LAGERCRANTZ, Scots in Schweden; MAIDMENT, Collection, S. 331ff. | 248, 248, 251, 253, 255, 256, 256, 311, 312, 313 |
Dutzrath, Andreas; Namensform: Dutzenroth ? | [ - 1632] Schwager Michael Heubels. | 86, 86 |
Eckhardt, Georg; Stadtkommissar | [ - ] Stadtkommissar in Saalfeld. | 345, 346, 347, 347 |
Einsiedel, Conrad; Bürgermeister | [ - ] Bürgermeister von Stadtilm. | 271 |
Elisabeth Juliane von Schwarzburg-Rudolstadt; Gräfin | [1.1.1578 - 30.3.1658] Tochter von Graf Albrecht VII. von Schwarzburg (1537 – 1605) und Juliane, Gräfin von Nassau-Dillenburg (1575 – 1588), Schwester von Ludwig Günther I., Graf von Schwarzburg-Rudolstadt, als „die Beständige“ Gründungsmitglied der „Tugendlichen Gesellschaft“; METZGER; SCHADE, Sprachgesellschaften, S. 624; CONERMANN, Tugendliche Gesellschaft; DIX, Tugendliche Gesellschaft; ECKSTEIN, Tugendliche Gesellschaft. | 41, 154, 154, 157 |
Erbach, Elisabeth Juliane von; Gräfin Ehename: Löwenstein-Scharfeneck; Gräfin Ehename: Banér | [22.1.1600 - 29.5.1640] Tochter des Grafen Georg III. von Erbach [1548 − 1605] aus dessen 4. Ehe mit Gräfin Maria von Barby [1563 − 1619], seit 2.3.1620 verheiratet mit dem schwedischen ObristenGeorg Ludwig von Löwenstein, in zweiter Ehe seit 25.7.1636 mit Johan Banér, "eine sehr fromme Matron ..., die eine Mutter der armen kriegs-betrengten und zuegleich der Soltaten gewesen, die keinen gefallen an krieg, brandt und blutvergießen gehabt", so der Erzgebirgschronist und PfarrerLEHMANN, Kriegschronik S. 122 Anm.. Am 24.7.1640 in Stockholm beigesetzt. | 208, 249, 255, 265, 309, 310 |
Ermes auf Kochenberg, Caspar; Obrist Namensform: Ermisch auf Kochenberg Namensform: Armis auf Kochenberg | [1592 - 12.5.1648] Baltendeutscher aus livländischem Adelsgeschlecht (Evermes, Armiss, Ermes) wahrscheinlich sächsischen Ursprungs, 1629 noch Rittmeister einer Kompanie, 1631 schwedischer Obristleutnant, Kommandant in Ochsenfurt, Windsheim, ab 1633 Obrist, war Ermes 1633 − 1634 Kommandant der finnischen Garnison von Königshofen im Grabfeld und Schweinfurt, Juli 1634 − 28.3.1635 Kommandant von Augsburg unter dem Gubernator Hans Georg aus dem Winckel (der sich dort von seiner schweren bei Lützen erhaltenen Verwundung erholen sollte) und ab Mai 1640 Kommandant von Erfurt. 1636 erlitt er eine schwere Verwundung in der Schlacht vor Magdeburg. Später war er in Schwerin, bei Leipzig, in Torgau und als Kommandant des Gelben Regiments in Pommern stationiert. 1638 nahm er an den Kämpfen um Gartz und Schwedt und der Eroberung Pirnas teil sowie am Feldzug in Böhmen. 1640 wurde er königlicher Gouverneur über die thüringischen Staaten und Kommandant in Erfurt. In seinem Thüringer Sprengel hielt Ermes auf die Sicherheit der Straßen ebenso wie auf die Pünktlichkeit der Kontributionszahlungen. Ermes wurden Güter im Fuldaischen und die Kommende Griefstedt bei Erfurt doniert. Doch schien er sich nach Kriegsende in Mainfranken niederlassen zu wollen. 1647 erwarb er den Reichelhof bei Schweinfurt. Im selben Jahr wurde ihm Sporcks Pfandbesitz in Unterpleichfeld und im Stift Fulda nach dessen Übergang ins kaiserliche Lager geschenkt. Ermes verstarb an einer Verwundung, die er sich - unter Carl Gustav Wrangels Befehl stehend - bei Hof zugezogen hatte. Am 2.7.1648 wurde er in der Erfurter Kaufmannskirche [Bildnis, gemalt von Christian Richter (um 1650), online verfügbar unter http://www.kaufmannsgemeinde.de/seitgro/ermes.htm] wie seine bereits am 3.1.1645 verstorbene Frau Anna Gräfin von Loewenwolde (Löwenwalde, geb. 1609 [Bildnis, gemalt von Christian Richter (um 1650), unter http://www.kaufmannsgemeinde.de/seitgro/frauerm.htm]) beigesetzt. PLEISS, Ermes. | 138 |
Ernst I. von Sachsen-Gotha; Herzog, Generalstatthalter | [25.7.1601 - 26.3.1675] Genannt der "Fromme", der spätere Herzog von Sachsen-Gotha (1641 − 1675). Ernst engagierte sich im Dreißigjährigen Krieg zunächst auf der böhmisch-pfälzischen, später auf der schwedisch-protestantischen Seite als Obrist und ab Juli 1633 als Generalstatthalter des Herzogtums Franken. 1635 beendete er seine Kriegskarriere und trat dem von Kursachsen mit dem Kaiser geschlossenen Prager Frieden bei. Erst mit dem Erbteilungsvertrag von Altenburg wurde er zum selbstständigen Landesherrn und Herzog von Sachsen-Gotha mit der Residenz in Gotha. Von Cromwell neben Friedrich Wilhelm von Brandenburg und Karl X. von Schweden zu den 3 klugen Fürsten Europas gerechnet. KLINGER, Gothaer Fürstenstaat; JACOBSEN; RUGE, Ernst der Fromme; GELBKE, Herzog Ernst. | 100, 100, 113, 113 |
Erskein, Alexander von; Freiherr, Kriegsrat Namensform: Erskine Namensform: Esken | [31.10.1598 - 27.7.1656] Sohn eines nach Pommern ausgewanderten schottischen Kaufmanns. Nach den Studien unter anderem in Wittenberg (1617), Leipzig, Jena und Rostock (1623) nahm er Dienste bei Sophia von Dänemark, der Mutter Christians IV. von Dänemark, den er jedoch aus gesundheitlichen Gründen wieder aufgab. In Stralsund beriet er auf Wunsch Gustav II. Adolfs den schwedischen Obristen Fritz Petrowitz Rosladin während der Belagerung der Stadt. Zwischen 1628 und 1630 fungierte er als Vertreter Schwedens und Assistenzrat in Stralsund, ab 1632 als Kriegsrat sowie Resident in Erfurt und zuständig für ganz Thüringen. Vgl. die Erwähnungen bei PETER, Eisenach. Er spielte eine entscheidende Rolle in den Verhandlungen Schwedens mit dem eigenwilligen Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar, den auch Frankreich auf seine Seite zu ziehen hoffte und den gerade die schwedische Generalität, vor allem Banér, für nicht besonders geeignet hielt. ReichskanzlerOxenstierna bestätigte ihn in seinen Funktionen im Februar 1633. 1634 war er Kriegsrat der schwedischen Hauptarmee im Reich und Resident in Thüringen. Zudem betrieb er nach eigener Aussage planmäßig Archivraub, wie der bei Johan Oxenstierna tätig gewesene Prediger Schupp berichtet: „Der Raub, den ich in Teutschland gethan habe, ist ein Briefe-Raub. Wann wir mit der Armee an einem Ort, sonderlich in ein Kloster, oder Jesuiter-Collegium kamen, habe ich alsobald geeilet nach dem Archiv zu, und habe alle Brieff eingepacket. Wann ich dann Zeit gehabt, habe ich sie durchgelesen, dadurch bin ich hinter so viel arcana, hinter so viel stücklein kommen, dass ihr es nicht wohl glauben können“. SCHUPP, Salomo, BL E VIIe. Nach dieser Erfurter Zeit wurde er als Berater zu Johan Banér abgeordnet. 1637 versuchte er die schwedische Macht in Pommern zu reorganisieren. 1642 wurde er auf Wunsch Torstenssons als Kriegsrat erneut bestätigt. 1644 wurde er Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ unter dem Gesellschaftsnamen „der Fürsichtige“.1645/46 amtierte er als Assistenzrat Torstenssons in Leipzig. 1648 wurde er Kriegsratspräsident unter dem Befehl des späteren Königs von Schweden, Carl X. Gustav, und Gesandter auf dem Westfälischen Friedenskongress. Ende April 1648 trat die schwedische Generalität in Nördlingen zusammen. An dem Treffen nahm auch Erskein teil, zu diesem Zeitpunkt noch Kriegs- und Assistenzrat der schwedischen Königin, aber auch Bevollmächtigter der schwedischen Armee in Deutschland und der Gesandten der Krone in Osnabrück. Die Generalität legte fest, der Krieg sei "vom römischen Reich abzuführen, damit selbiges sich etwas zu der Schwedischen Armee kunfftigem Aufnemmen recolligiren (erholen) könne, ... hingegen sei sedes belli ipsa (der eigentliche Kriegsschauplatz) nach den Erblanden zu transferirn und dort zu conserviren ... Churbaiern vermittelst aller coniungirten Macht ... zu ruiniren". SAMBRAUS, Feldzug, S. 84. Diese Nördlinger Beschlüsse hatten die satisfatio militum zum Ziel, die Geldabfindung der schwedischen Armee bei ihrer Abdankung. Ihr ganz eigenes Interesse stellten die Generäle in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen und wußten sich in Übereinstimmung mit ihrer Regierung, wenn auch die Vorstellungen über die Höhe der satisfatio militum beträchtlich auseinander gingen. Die schwedische Generalität hat offenbar einen baldigen Friedensschluss nicht mehr ausgeschlossen, jedoch wohl schon damals über den Friedensschluss hinaus mit einem längeren Verbleib im Reich gerechnet, aber außerhalb des österreichischen Reichskreises. Im erholten Reich konnte Schweden gelassen Geldabfindung, Abdankung und Abzug seiner Armee betreiben. Inwieweit Erskein hinter den Vorstellungen stand, im Norden Deutschlands einen geschlossenen schwedischen Soldatenstaat zu errichten, bedarf noch der Untersuchung. Erskein behauptete von sich, er habe als Kriegskommissar wichtiges Archivmaterial aus den besetzten Städten retten können. Vor allem im Eichsfeld, in Pommern and Prag „sammelte“ er dieses Material und bewahrte es in seinem Domizil Erskeinschwinge bei Stade auf. Anlässlich der Eroberung der Prager Kleinseite und der gewaltigen Kriegsbeute durch Hans Christoffer von Königsmarck am 26.7.1648 erbeutete er unter anderem eine bemerkenswerte Bücherei. Er war an den Verhandlungen in Prag und Nürnberg nach dem Westfälischen Frieden beteiligt. Nach Schweden zurückgekehrt, wollte ihn Königin Christina zum Freiherrn erheben, was Erskein aber zweimal ablehnte. Vom November 1650 bzw. von 1652 an amtierte er als Rat in den schwedisch besetzten Herzogtümern Bremen und Verden, wo Königsmarck als Gouverneur eingesetzt war. 1652 wurde er geadelt, 1653 wurde er Präsident in Bremen und Verden. 1655 wurde er zum Freiherrn erhoben (nicht introduziert). 1656 geriet er bei der Eroberung Warschaus in Gefangenschaft und starb später in Zamoisk. Begraben wurde er in St. Peter in Bremen. MURDOCH (Hg.), SSNE ID: 1508; BAUER, Erfurter Personalschriften S. 192; DROSTE, Im Dienst der Krone, S. 390 − 391; SCHULZE, Das Stader Reichsarchiv; HILDEBRAND, Erskein; JÖRN, Servorum Dei Gaudium. | 82, 82, 83, 112 |
Eschwege, N von; Soldat Namensform: Eschwe | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Teilnehmer am Türkenkrieg 1596. | 149, 185, 186, 187, 244 |
Fabricius, Jacob; Dr., Hofprediger, Generalsuperintendent Namensform: Fabritius | [1593 - 1654] Dr. theol., Prediger in Köslin (Pommern), Hofprediger bei Herzog Bogislaw XIV. von Pommern in Stettin, Doktor in Greifswald und 1630 − 1632 Beichtvater und Feldsuperintendent Gustav II. Adolfs von Schweden, 1632 Generalsuperintendent im Herzogtum (Hinter)Pommern-Stettin, ab 1637 in Schwedisch-Pommern (Vorderpommern mit Stettin) sowie in Stettin Pastor an der Hauptkirche und Professor am Gymnasium. Vgl. KITZIG, Gustav Adolf, Jacobus Fabricius und Michael Altenburg. | 103 |
Federlein, N; Proviantmeister | [ - ] Kaiserlicher Proviantmeister. | 269 |
Ferdinand II.; Kaiser | [9.7.1578 - 15.2.1637] Der tiefgläubige Ferdinand II. erfuhr seine religiöse Prägung auf dem Jesuitenkolleg zu Ingolstadt, wo er auch Maximilian I. von Bayern kennen lernte. Nach einer Wallfahrt nach Loreto und Rom, auf der er die Ausrottung des Protestantismus in seinen Territorien gelobt hatte, führte er von 1598 − 1600 mit aller Härte die Gegenreformation in Innerösterreich durch. 1617 zum König von Böhmen und 1618 zum König von Ungarn gewählt, führte er auch hier die Gegenreformation durch. 1619 zum Kaiser gewählt, hielt er es für seine heilige Pflicht, angesichts des auch auf seine Erblande übergreifenden böhmischen Aufstandes und der Wahl Friedrichs V. von der Pfalz zum böhmischen König, die Autorität des Hauses Habsburg und des Kaisertums wiederherzustellen. Unterstützt wurde er von Maximilian I. von Bayern, der zusammen mit Tilly die Liga in den Kampf führte und dem er dafür gemäß dem Münchner Vertrag von 1619 die pfälzische Kurwürde samt der rechtsrheinischen Unteren und Oberen Pfalz zugestehen musste, und Spanien. Das war ein Eingriff in das Reichsrecht und rief auch den Widerstand aller Stände gegen das Dominat des Hauses Habsburg hervor. Nach dem glücklichen Sieg in der Schlacht am Weißen Berg an 8.11.1620 und der Flucht des "Winterkönigs" wurden Böhmen und Mähren - Schlesien blieb aus Rücksicht auf Johann Georg I. von Sachsen und dessen Interessen verschont - mit Hilfe der "Verneuerten Landordnung" von 1627 mit aller Härte der Herrschaft des Hauses Habsburg unterworfen und zwangsrekatholisiert. Mit der Errichtung eines starken kaiserlichen Heeres unter Wallenstein gelang die weitere Festigung kaiserlicher Macht. Trotz des Sieges im Niedersächsisch-Dänischen Krieg und des Lübecker Friedens vom 22.5.1629 gelang es ihm nicht, das Restitutionsedikt von 1629 durchzusetzen. Bei den katholischen Fürsten regte sich der Widerstand gegen die kaiserliche Machtfülle, sie erzwangen die Absetzung Wallensteins und die Reduzierung des kaiserlichen Heeres auf ein Drittel. Der Kriegseintritt Schwedens zwang ihn 1632 zur erneuten Berufung Wallensteins, dessen angeblicher Verrat Ferdinand II. später (im Jahre 1634) zur Ächtung seines Feldherrn und zur Erteilung der Exekutionsbefehls veranlasste. Im Prager Frieden von 1635 verzichtete Ferdinand II. endgültig auf das Restitutionsedikt. Kurz vor seinem Tod konnte er 1636 noch die Wahl seines Sohnes Ferdinand zum Römischen König bzw. Nachfolger im Kaiseramt erleben. BROCKMANN, Ferdinand II. | 5, 23, 24, 27, 28, 34, 35, 35, 55, 63, 105, 123, 124, 134, 134, 139, 142, 142, 168 |
Ferdinand II.; Kaiser (Armee) | (zur Person siehe oben) | 20, 25, 28, 30, 40, 44, 47, 61, 63, 67, 70, 71, 76, 77, 78, 78, 88, 91, 96, 101, 101, 102, 102, 103, 109, 109, 109, 138, 139, 147, 150, 159, 159, 165, 172 |
Ferdinand III.; Kaiser | [13.(7/12).1608 - 2.4.1657] Ferdinand III. erhielt eine vor allem durch Jesuiten vermittelte streng katholische Erziehung und wurde ab 1620 auf die Nachfolge seines Vaters Ferdinand II. vorbereitet. Er wurde 1626 zum ungarischen und 1627 zum böhmischen König gewählt. Nach der von ihm unterstützten Ermordung Wallensteins (25.2.1634) übernahm er als kaiserlicher Generalissimus die kaiserlichen und kurbayerischen Truppen und führte sie zusammen mit dem Kardinal-Infanten in die Schlacht bei Nördlingen am 5./6.9.1634, deren Erfolg ihm zugerechnet wurde, der tatsächlich aber Gallas zu verdanken war. Die Schlacht und ihre Folgen ebnete den Weg zum Prager Frieden. Seine Machtpolitik wurde allerdings nicht nur durch die eigenen finanziellen Resourcen, sondern auch durch die weiter nachlassenden Möglichkeiten Spaniens und die wachsende Macht der Schweden und Franzosen begrenzt. Nach dem militärischen Zusammenbruch Spaniens bewegte er sich unter dem Druck der Reichsstände, wenn auch nur zögerlich, auf den Frieden zu. Ferdinand III., der "Kaiser des Westfälischen Friedens", musste 1648 unter dem Druck Maximilians I. von Bayern der Abtretung des Elsass, von Metz, Toul und Verdun an Frankreich und umfangreicher norddeutscher Gebiete an Schweden sowie der Schwächung der kaiserlichen Zentralgewalt gegenüber den großen Reichsständen zustimmen. Auch verlangte § 3 des Vertrages von Münster den Verzicht der kaiserlichen Unterstützung für Spanien im noch andauernden spanisch-französischen Krieg. HÖBELT, Ferdinand III.; REPGEN, Ferdinand III. | 5, 105, 340, 340, 340 |
Ferdinand III.; Kaiser (Armee) | (zur Person siehe oben) | 170, 174, 174, 195, 208, 242[a], 247, 267, 269, 270, 270, 271, 275, 277, 286, 291, 299, 300, 302, 302, 304, 309, 311, 312, 318, 319, 326, 340, 342, 343, 348, 356, 357, 359, 366, 366, 367 |
Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg; Herzog, Feldmarschall | [10.11.1598 - 10.6.1642] Seit 1640 verheiratet mit Christine Margarethe von Mecklenburg-Güstrow (31.3.1615 − 16.6.1666), Tochter des Herzogs Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow und Eleonore Marias von Anhalt-Bernburg, kaiserlicher Obrist und Generalfeldwachtmeister. 1618 Dienst in der LeibkompanieThurns, 1620 Gefangennahme bei Sinzendorf durch Bucquoy und Wechsel in kaiserliche Dienste, 1621 als Obristleutnant in kaiserlichen Diensten, 1625 als Obrist unter Wallenstein, 1628 als kaiserlicher Befehlshaber an der pommerschen Küste, am 17.8.1631 Beförderung zum Generalwachtmeister, am 23.12.1631 Ausscheiden aus dem kaiserlichen Dienst, am 21.10.1631 Treffen mit Gustav II. Adolf von Schweden in Nördlingen, am 16.11.1632 Teilnahme an der Schlacht bei Lützen als Gast Gustav Adolfs ohne Befehl. Franz Albrecht geriet in den Verdacht, in dieser Schlacht Gustav Adolf erschossen zu haben. Am 4.11.1632 Beförderung zum kursächsischen Feldmarschall, im Februar 1634 wurde Franz Albrecht im Auftrag Wallensteins zu Bernhard von Weimar gesandt, nach Wallensteins Ermordung wurde er bei Tirschenreuth gefangen genommen und nach Wien verbracht, wo er bis August 1635 inhaftiert blieb. In einem Bericht aus Wien (Dezember 1634) an den Nürnberger Rat heißt es: „Herzog Franz Albrecht (von Sachsenlauenburg) wird je länger, je schlechter behandelt. Kein Mensch wird zu ihm gelassen, als sein Junge und Lakai, die mit ihm eingesperrt sind. Auch wird ihm hart zugesetzt, katholisch zu werden. Er soll sich auch reversiren und eidlich erhärten, nicht mehr gegen den Kaiser zu dienen. Er soll Abbitte leisten und um Gnade bitten, dann soll der Pardon erfolgen. Der Herzog ist aber entschlossen, keine dieser Bedingungen zu erfüllen“: SODEN, Gustav Adolph III, S. 129. 1637 − 1640 Konflikt mit Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg-Schwerin, am 5.7.1641 Ernennung zum kaiserlich-sächsischen Feldmarschall, August 1641 Feldzug nach Schlesien, 1642 Übernahme eines Kommandos unter Erzherzog Leopold Wilhelm in Schlesien. Beim Versuch des Entsatzes von Schweidnitz im Mai desselben Jahres wurde er von Torstensson geschlagen, dabei schwer verwundet und gefangen genommen. Er erlag seinen Verletzungen in Schweidnitz. | 28 |
Frenking, Hermann; Obrist Namensform: Fräncke Namensform: Frenck Namensform: Fränkel Namensform: Frank | [ - ] Unter Ernst von Mansfeld Teilnahme am Böhmischen Krieg, am 26.3. hatte er Pilsen gegen 150.000 fl. und freien Abzug an Tlly übergeben, Obrist und Generalkommissar (unter Christian von Braunschweig und Wilhelm von Sachsen-Weimar). März bis Juni 1623 in Aschersleben einquartiert, am 6.8.1623 Teilnahme an der Schlacht bei Stadtlohn und am 27.8.1626 bei Lutter am Barenberge. Übertritt in kaiserlich-ligistische Dienste. | 31 |
Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel; Herzog | [15.4.1591 - 21.8.1634] Er regierte 1613 bis 1634. Zwischen 1616 und 1622 wurde Friedrich Ulrich die Regierungsgewalt von seiner verwitweten Mutter und deren Bruder Christian IV. von Dänemark entzogen. Dieser Schritt wurde mit einer geistigen Beschränktheit Friedrich Ulrichs begründet. Im 30jährigen Krieg verlor das Fürstentum Wolfenbüttel bis zu 30% der Bevölkerung. Friedrich Ulrichs Bruder Christian, Administrator des katholischen Bistums Halberstadt, versuchte vergeblich bis zu seinem Tod 1626 die kaiserlich-ligistischen Truppen zurückzudrängen. Unter dem von zeitgenössischen Beobachtern als „etwas blöde“ eingeschätzten Herzog Friedrich Ulrich erlitt das Fürstentum Wolfenbüttel die größten territorialen Verluste in der Geschichte. Friedrich Ulrich war seit 1614 mit Anna Sophie (17.3.1598 − 19.12.1659), einer Tochter des Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg, verheiratet. Diese unglückliche Ehe blieb ohne Nachkommen. Im Jahre 1623 schmiedete seine Frau, die ein Liebesverhältnis mit Herzog Julius Ernst von Sachsen-Lauenburg unterhielt, angeblich sogar einen Mordkomplott gegen ihn. Von 1628 bis 1659 residierte Anna Sophie in Schöningen. Bevor die Scheidung ausgesprochen wurde, verstarb Friedrich Ulrich. | 25, 26, 27 |
Friedrich V. von der Pfalz; Kurfürst, König | [26.8.1596 - 29.11.1632] Regierte 1610 − 1623. König von Böhmen (1619 − 1632). Am 19.9.1610 Regierungsantritt als Kurfürst von der Pfalz unter Vormundschaft, stark beeinflusst von seinen Beratern, am 26.8.1619 Wahl zum König von Böhmen durch die böhmischen Stände, am 4.11.1619 Königskrönung in Prag, am 9.11.1620 Flucht aus Prag nach der Niederlage am Weißen Berg, am 22.1.1621 Verhängung der Reichsacht über Friedrich, in der Folge Besetzung seiner Stammlande am Rhein. 1621 Bündnis Friedrichs mit den Generalstaaten der Niederlande, am 25.2.1623 Aberkennung der Kurwürde durch Ferdinand II. und Übertragung der Kurwürde sowie der Oberpfalz an Maximilian I., 1632, mit dem Tod Gustav II. Adolfs von Schweden, Scheitern der Hoffnung auf deren Wiedergewinnung. Friedrich starb wahrscheinlich in Mainz an der Pest. BILHÖFER, Nicht gegen Ehre und Gewissen; BILHÖFER, "Außer Zweifel ein hoch verständiger Herr“. | 22, 87, 89, 89, 89, 104 |
Friedrich von Sachsen-Altenburg; Herzog, Obrist Spitzname: Herzog Friedrich „mit der leeren Tasche“ | [12.2.1599 - 5.11.1625] Aus kursächsischen Diensten in spanische getreten, legte er 1622 in Sachsen-Altenburg einen Werbeplatz an. Angeblich hatte er am 20./30.9.1623 vom Erfurter Rat 60.000 Reichstaler gefordert, der Rat aber habe den Bauern befohlen, die in den Quartieren liegenden Soldaten zu erschlagen, was auch geschehen sei. Vgl. auch BEYER, Ein Erfurter Volkslied. Auf Grund der Beschwerden soll Kursachsen ihn genötigt haben, die spanischen Dienste wieder aufzugeben. Darauf Obrist unter Christian von Braunschweig, später in dänischen Diensten, gefallen in der Schlacht bei Seelze. | 20, 31, 32, 33, 34 |
Fugger zu Kirchberg und Weißenhorn, Ott Heinrich; Graf, Generalfeldzeugmeister | [12.1.1592 - 12.10.1644] LigistischerObrist, Generalwachtmeister, Generalfeldzeugmeister, seit 1617 in spanischen, dann in kaiserlichen und seit 1627 in bayerischen Diensten. Teilnahme an der Schlacht am Weißen Berg und Tätigkeit als diplomatischer Gegenspieler Wallensteins. Nach dem Tod Aldringens wurde Fugger zum ligistischen Generalleutnant ernannt, jedoch am 5.9.1634 vor der Schlacht bei Nördlingen durch Herzog Karl IV. von Lothringen abgelöst. Im Weiteren Ernennung zum Hofmarschall und Oberstkämmerer Maximilians I. von Bayern und seit 1635 zum kaiserlichen Statthalter von Augsburg. | 138 |
Fugger, Jakob; Graf, Obrist | [1606 - 7.9.1632] Herr auf Babenhausen, kurbayerischer Obrist eines Kürassierregiments, ein Vetter des bayerischen GeneralwachtmeistersOtt Heinrich Fugger ,wurde am 3.9.1632 von schwedischen Musketieren „bei dem Nabel unter der Rüstung durch und durch geschossen, darüber gefangen, für den König gebracht und auf seinen Befelch verbunden [...], darunder aber sein Leben beschlossen“. So der kurbayerische Rat und Geheimsekretär Maximilians I. von Bayern, Johann Ranpeck, am 5.9. an Johann Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen; ENGERISSER, Von Kronach nach Nördlingen S. 112. Nach einem Schreiben Ranpecks vom 11.9. wurde der Leichnam am 7.9. zum Begräbnis nach Ingolstadt überführt; ENGERISSER, Von Kronach nach Nördlingen S. 114. | 89, 90, 90 |
Gall à Bourck, N; Namensform: Gall à Bourckh Namensform: Gaill à Bourck Namensform: Galli à Bourck | [ - ] Vater des Wilhelm Gall à Bourck. | 243 |
Gall à Bourck, Wilhelm; Obrist Namensform: Gall à Bourckh Namensform: Gaill à Bourck Namensform: Galli à Bourck Namensform: William | [ - ] Kaiserlicher Dragoner-Obrist. Gall à Bourck stammte nach eigener Aussage aus Schottland, nach anderen Quellen aus Irland (County Kilkenny). Er hatte in polnischen Diensten gestanden und als Gouverneur von Neisse amtiert. Er stand von 1633 − 1644 als Obrist eines Dragoner-Regiments und von 1641 − 1642 eines Infanterieregiments in kaiserlichen Diensten. Februar/März 1635 und 1636 lag er um und in Naumburg. Am 10.1.1644 schrieb Ferdinand III. an Matthias Gallas, er habe erfahren, dass Gall im Časlauer Kreis [Königreich Böhmen] Reiter für die Republik Venedig anwerbe. Soldaten aus dem königlichen Erbland Böhmen dürften nicht im Krieg in Italien eingesetzt werden; daher müssten jene Werbungen sofort eingestellt werden. Bei HEUBEL, Die Thüringer Heubel S. 32 wird daraus fälschlich Obrist Gallas! | 242[a], 242[a], 243, 243, 243, 245, 245, 245 |
Gallas, Matthias von; Graf, Herzog, Generalleutnant | [16.9.1584 - 25.4.1647] Kaiserlicher Feldmarschall und Generalleutnant. 1606 Eintritt in spanische Dienste, 1615 − 1617 Teilnahme am Friaulischen Krieg, 1618 Beförderung zum Hauptmann, Kommandant von Riva und Bekanntschaft mit Johann von Aldringen. Durch dessen Vermittlung 1629 Wechsel aus kurbayerischen in kaiserliche Dienste, nachdem Gallas die Festnahme wegen Unbotmäßigkeiten und Erpressungen angedroht worden war. Am 18.7.1630 zusammen mit Aldringen Beteiligung an der Plünderung Mantuas, wo er (nach heutigen Begriffen) ein Millionenvermögen erbeutete. Am 10.3.1632 Erhebung in den Reichsgrafenstand, am 13.10.1632 Ernennung zum kaiserlichen Feldmarschall, im September 1633 zum Generalleutnant unter Wallenstein. Zusammen mit Aldringen und Piccolomini betrieb Gallas die Entlassung Wallensteins. Am 24.1.1634 Übernahme des Oberbefehls über das kaiserliche Heer, nach Wallensteins Ermordung, deren Planung und Durchführung er Piccolomini überlassen hatte, erhielt er dessen Herrschaft Friedland. Am 5./6.9.1634 hatte Gallas entscheidenden Anteil am Sieg über die Schweden bei Nördlingen. Sein schlechter Ruf als Trinker und Spieler sowie glücklos verlaufene Feldzüge wie im Winter 1633 in Schlesien, 1635/1636 in Lothringen, 1637 gegen Johan Banér und im Winter 1644 im Rückzug vor Lennart Torstensson brachten ihm bis heute den Ruf eines "Heeresverderbers" ein. Im November 1639 wurde Gallas entlassen, anschließend erneut berufen, im Januar 1645 wiederum entlassen, um dann von Dezember 1646 bis zu seinem Tod letztmalig das Kommando zu übernehmen. Vgl. REBITSCH, Gallas I; REBITSCH, Gallas II; BECKER, Gallas. | 139 |
Geleen zu Amstenrade, Gottfried Huyn von; Graf, Generalwachtmeister | [um 1598 - 27.8.1657] Kaiserlicher und bayerischer Obrist und kaiserlicher Generalwachtmeister. Als bayerischer Obrist (seit 1618) verteidigte Geleen zu Amstenrade 1632 Wolfenbüttel gegen Georg von Braunschweig-Lüneburg, 1633 erhielt er ein Kommando in Westfalen, 1634 verteidigte er Münster gegen Lüneburger, Hessen und Schweden. 1636 ernannt zum kaiserlichen Generalwachtmeister, verließ nach der erfolgreicher Vertreibung Johan Banérs aus der Oberpfalz 1641 die Armee und zog sich 1642 als Landkomtur des Deutschen Ordens auf die Ballei Altenbiesen zurück. 1644 erhielt er das Generalat im Westfälischen Reichskreis, 1645 wurde er bei Alerheim gefangen genommen. 1646 wurde Geleen der Oberbefehl für Truppen des Erzherzogs von Österreich Leopold Wilhelm übertragen: An Stelle des gefallenen Francy von Mercy erhielt er das Kommando über die kurbayerischen Truppen. Wie alle seine Kriegsgefährten Gegner des Waffenstillstands Maximilians I. von Bayern mit Schweden und Frankreich erhielt er 1647 seinen Abschied. Sein Kommando wurde Jost Maximilian von Gronsfeld übertragen. SCHRIJNEMAKERS; CORSTJENS, Geleen; WIGAND, Denkwürdige Beiträge. | 168, 169, 172, 172, 173, 173 |
Georg von Braunschweig-Lüneburg-Calenberg; Herzog, General (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 5, 47 |
Georg, Zrinyi; Feldmarschallleutnant Namensform: György Namensform: Juraj Namensform: Zrinski Namensform: Serini Namensform: Cerini | [31.1.1599 - 18.12. 1626] Er gehörte einem ungarischen Adelsgeschlecht mit großen Besitzungen auf der Murinsel (zwischen Drau und Mur) und in Kroatien (Burg Ozalj) an, war Banus (Stellvertreter des Königs) von Kroatien und Dalmation 1622 − 1626. 1623 Übertritt zum Katholizismus. Er wurde bekannt als Feldherr, der gegen die Türken in vielen Kämpfen antrat. 1626 nahm Zrinski mit einem Regiment aus 5 Kompanien leichter kroatischer Reiterei am Dreissigjährigen Krieg teil. Er starb im Militärlager bei Pressburg (heute Bratislava, Slowakei). Angeblich wurde er wegen seiner Meinungsverschiedenheiten mit Albrecht von Wallenstein vergiftet. | 44, 44 |
Gieselmann, N; Rittmeister | [ - ] 1635 Rittmeister im Regiment Brossard. | 131, 131, 131 |
Glaß, N; Amtsschösser | [ - ] Amtsschösser zu Gehren, Vater des KornettsGlaß. | 92 |
Glaß, N; Kornett | [ - 1632] Kornett unter ObristJohann Riese, 1632 bei einem Überfall erschossen. | 92, 94 |
Goltz, Christoph Heinrich von der; Obrist | [Januar 1600 - 9.9.1643] Sohn von Joachim von der Goltz zu Cürtow, Kleinmellen [Mielenko Drawskie (Klein Mellen), Ortsteil von Drawsko Pomorskie/Polen] und Welschenburg [Oleszno (Welschenburg), Ortsteil von Drawsko Pomorskie], verheiratet seit 1587 mit Elisabeth von Manteuffel [1569 − 1629], 1634 schwedischer Obristenleutnant und Obrist, ehemaliger Kommandant von Lüneburg, dann auf dem Eichsfeld eingesetzt, verheiratet seit Ende September 1636 mit Barbara Elisabeth von Pfuel (− 29.02.1672), Januar 1637 - Mai 1640 Kommandant von Erfurt, mit Patent vom 28.3.1639 von Johan Banér als Statthalter der „schwedischen Provinz“ Thüringen eingesetzt, am 9.9.1643 in der Damitzer Heide gefallen, begraben in St. Marien, Stettin. BERG, Regulating war, S. 60f. | 154, 163, 174, 174, 178, 178, 181, 189, 206, 216, 217, 217, 219, 223, 223, 227, 227, 228, 229, 242 |
Gonzaga di Mantua Annibale de; Principe, Obrist | [1602 - 2.8.1668] Kaiserlicher Obrist, seit 1636 verheiratet mit Hedwig Marie von Sachsen-Lauenburg [7.8.1597 − 29.8.1644]. Obrist seit 1634, wurde Gonzaga 1640 Kommandant der Stadt Wien, 1643 Obrist der Stadtwache Wien, 1644 . Generalfeld-, Land- und Hauszeugmeister, 1660 General der Artillerie, Feldmarschall und Geheimer Rat, 1666 Hofkriegsratspräsident. | 337, 345 |
Gonzaga di Mantua Camillo; Marchese, Generalwachtmeister | [1600 - 1658] Kaiserlicher Generalwachtmeister, 1639 unter Piccolomini an den Kämpfen um Thionville beteiligt, am 26.4.1640 Generalfeldwachtmeister, Ende September 1640 Beteiligung an dem Sturm auf Höxter, Teilnahme an dem verlorenen Gefecht Lamboys gegen die Franzosen, Weimarer und Hessen-Kasselischen am 17.1.1642 bei Kempen. | 337, 345 |
Götz, Johann von; Graf, Feldmarschall | [1599 - 6.3.1645] Kurbayerischer und kaiserlicher Feldmarschall, stand ab 1615 in Diensten der böhmischen Stände und ab 1619 unter Ernst von Mansfeld, 1626 am 25.4.1626 Teilnahme an der Schlacht an der Dessauer Brücke und kaiserlicher Obristleutnant, Obrist und Statthalter von Rügen, dann Generalwachtmeister, Götz galt als hart und gewissenlos, wie etwa bei der Einnahme von Cottbus 1631. 1632 Erhebung zum Freiherrn, Nachfolge des inhaftierten und später hingerichteten Hans Ulrich von Schaffgotsch in Schlesien, am 13.5.1634 Niederlage bei Liegnitz gegen die Schweden, Dezember 1634 - Januar 1635 glücklose Belagerung Würzburgs. Von Götz war Günstling von Matthias Gallas, er wurde 1635 in den Grafenstand erhoben, nachdem er zum Katholizismus konvertiert war. Am 26.1.1636 zum kurbayerischen Feldmarschall (in der Nachfolge Gronsfelds) ernannt und vertrieb Landgraf Wilhelm von Hessen aus Westfalen. 1637 entsetzte er Leipzig und schloss mit Hatzfeld Banér bei Torgau ein, den er anschließend nach Pommern verfolgte. Am 2.12.1638, nach der verlorenen Schlacht bei Wittenweier am 9.8.1638, verhaftet und bis zum 17.8.1640 inhaftiert. Ab 1640 kaiserlicher Feldmarschall, erhielt von Götz 1643 das Kommando der kaiserlichen Armee in Schlesien und kämpfte 1644 gegen den Fürsten Sigismund von Rákóczi in Ungarn und Siebenbürgen. Als Torstensson in Böhmen einfiel, wurde er dorthin abgezogen. Er fiel in der Schlacht bei Jankau. | 183 |
Götze, Claus; Bürger | [ - ] Bürger von Horba. | 121 |
Grabbe, Arvid Graf; Obristleutnant | [ - ] Obristleutnant Grabbe führte ab 1630 finnische Musketiere aus Aboland. 1632 hatte er an der Schlacht bei Lützen teilgenommen und lag von 1632 − 1635 während der schwedischen Zwischenregierung in Franken als Stadtkommandant in Erfurt. Am 1.7.1634 wurde zwischen Erfurt und den Schweden ein Vertrag geschlossen, dass die Garnison in eine städtische umgewandelt werden und neben den 4 städtischen Kompanien nur eine schwedische Kompanie zurückbleiben sollte. Nach dem Prager Frieden (1635) musste er die Garnison räumen. | 134 |
Graß, Heinrich Namensform: Graas Namensform: Graass Namensform: Groß | [ - ] Kaiserlicher Generalauditor. | 337 |
Großen, N; Obrist Namensform: Goressen | [ - ] Dänischer Obrist (1623). Im Theatrum Europaeum Bd. 1 S. 740 "Goressen"genannt. | 21 |
Günther XLII. von Schwarzburg-Sondershausen; Graf | [7.9.1570 - 7.1.1643] Ältester Sohn Johann Günthers I., Bruder von Anton Heinrich, Christian Günther I. und Johann Günther II. von Schwarzburg-Sondershausen. Er blieb unverheiratet. | 51 |
Gustaf Gustafsson af Vasaborg; Graf, Heerführer | [24.5.1616 - 25.10.1653] Illegitimer Sohn Gustav II. Adolfs von Schweden aus dessen Verbindung mit Margaretha Kabeljau. Unter Bernhard von Sachsen-Weimar wurde er vor dem belagerten Chemnitz verletzt. ReichskanzlerOxenstierna, als Vormund Gustafs, wandte sich an Königin-Witwe Maria Eleonore, die ihren Stiefsohn dem damaligen Feldmarschall im Niedersächsischen Reichskreis, Knyphausen empfahl. Nachdem Gustaf im September 1634 an der Belagerung Nördlingens teilgenommen hatte, wurde er im Oktober von Johan Banér in das Stift Bremen geschickt. Nach dem Prager Frieden 1635 führte er sechs Reiterregimenter in das kurmainzische Eichsfeld, wo er der Krone Schweden huldigen und viele Orte ausplündern ließ. Als er Anfang 1636 mit seinem Regiment nach Westfalen zurückkehren wollte, ließ dies Banér nicht zu, weil das Regiment zu schwach gewesen sei und die Offiziere sich dem langen Marsch widersetzten. | 136 |
Gustav II. Adolf von Schweden; König | [19.12.1594 - 16.11.1632] Regierte 1611 − 1632. Am 26.12.1611 Mündigkeitserklärung durch die Stände, 1611 − 1613 Krieg gegen Dänemark, am 1.11.1612 "Königsversprechen"Gustav Adolfs, Berufung Axel Oxenstiernas zum Reichskanzler, 1614 − 1617 Krieg gegen Russland, am 27.2.1617 Siegfrieden zu Stolbovo, am 26.8.1617 Verkündung eines Annexionsprogramms vor dem Reichstag zu Örebro durch Gustav Adolf, am 12.10.1617 Krönung im Dom zu Uppsala, 1621 − 1629 Krieg gegen Polen, am 15.9.1621 Eroberung Rigas, am 18.2.1622 Verkündung neuer Annexionsziele vor den Ständen, am 7.1.1626 Sieg über das polnische Heer bei Wallhof in Kurland, September 1629 Waffenstillstand von Altmark mit Polen, am 4.7.1630 Landung auf Usedom, am 7.9.1631 Sieg bei Breitenfeld, am 15.4.1632 Sieg bei Rain am Lech (Tod Tillys), am 17.2.1632 Einnahme Münchens. Wallensteins zweites Generalat führte zum Abzug aus München. September 1632 vergeblicher Sturm auf Wallensteins Lager bei Zirndorf/Alte Veste. Gustav Adolf fiel in der Schlacht bei Lützen. Zur Armee Gustav Adolfs: Trotz des Anteils an ausländischen Söldnern (ca. 85 %; 1625 soll Banérs Armee bereits aus über 90 % Nichtschweden bestanden haben) meist als "schwedisch-finnische Armee" bezeichnet. Eine Unterscheidung zwischen der "Royal-Armee", die von Gustav II. Adolf selbst geführt wurde, und den von den Feldmarschällen seiner Konföderierten geführten bastanten Armeen erscheint jedoch überflüssig. Nach ENGLUND, Die Verwüstung Deutschlands S. 76, waren 1630 bereits jeder 10. Schwede und jeder 5. Finne desertiert. Nach LUNDKVIST, Schwedische Kriegsfinanzierung S. 384, betrug der Mannschaftsbestand (nach altem Stil) im Juni 1630 38.100, Sept. 1631 22.900, Dez. 1631 83.200, Febr./März 1632 108.500, Nov. 1632 149.200 Mann; das war die größte paneuropäische Armee vor Napoleon. Zu den Verlusten LINDEGREN, Frauenland und Soldatenleben S. 145: "Grob gerechnet kann man behaupten, daß in der ganzen Periode von 1620 bis 1720 ca. 75 % aller Todesfälle auf Krankheiten und andere Entbehrungen zurückzuführen sind. Ca. zehn Prozent starben in Kriegsgefangenschaft. Die restlichen 15 Prozent fielen bei Kampfhandlungen. Ungefähr ein Drittel dieser direkt kampfbezogenen Todesfälle geschah im übrigen im Zusammenhang mit Belagerungen. Große Feldschlachten und kleinere Gefechte forderten im allgemeinen nicht besonders viele Todesopfer, vergleicht man sie mit dem Alltag des Krieges. [...] Die Zahl der toten Soldaten kann total auf 1,7 Millionen geschätzt werden. Von diesen starben gut eine Viertel Million im Feld oder infolge von Kampfhandlungen; gut eineinviertel Millionen fielen dem 'Alltag des Krieges' zum Opfer". | 5, 70, 76, 76, 82, 87, 87, 88, 88, 88, 89, 90, 98, 100, 100, 100, 101, 101, 101, 102, 103, 106, 113 |
Gustav II. Adolf von Schweden; König (Armee) | (zur Person siehe oben) | 77, 89, 95, 101, 101, 102, 172 |
Hanau, Augustin von; Obrist | [ - ] Zunächst kursächsischer Rittmeister und Obrist, später kaiserlicher Obrist (seit 1645) und Generalwachtmeister. September 1641 Niederlage gegen Torsten Stålhandske, am 25.1.1642 in Schweidnitz Gefangennahme durch die Schweden, Teilnahme an der 2. Schlacht von Breitenfeld am 2.11.1642, am 29.9.1646 Niederlage gegen den schwedischen Generalmajor Arvid von Wittenberg. | 144, 195 |
Hanau, Augustin von; Obrist (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 160 |
Hartmann, Adam; Bürger | [ - ] Bürger von Singen. | 121 |
Hatzfeldt zu Gleichen, Melchior Friedrich Gottfried von; Freiherr, Feldmarschall | [20.10.1593 - 9.1.1658] Bruder des Würzburger Bischofs Franz von Hatzfeldt und für den geistlichen Stand bestimmt, Feldmarschall-Leutnant, Generalfeldzeugmeister und Feldmarschall. Am 6.8.1623 Teilnahme am Kampf bei Stadtlohn, 1625 Wechsel ins Heer Wallensteins als Obristleutnant unter Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg, 1627 Teilnahme am Feldzug gegen die Dänen, 1629 Marsch nach Mantua, am 17.9.1631 Teilnahme an der Schlacht bei Breitenfeld, 1632 Obrist und Kommandeur eines eigenen Regiments, 1633 Beförderung zum Feldmarschallleutnant, 1634 wurde er Generalfeldzeugmeister und 1635 Feldmarschall wegen der Verdienste um die Eroberung Kaiserslauterns, am 4.10.1636 Niederlage in der Schlacht bei Wittstock gegen Johan Banér als militärischer Ratgeber Johann Georgs I. von Sachsen, 1637 Venichtungsfeldzug in Sachsen, am 17.10.1638 Sieg bei Vlotho über Ruprecht von der Pfalz, 1639 Belehnung mit der Herrschaft Gleichen (Thüringen) durch den Kurfürsten von Mainz (diese Belehnung zwang Johan Banér 1640 zur Aufhebung der Belagerung Leipzigs), 1641 Erwerb der Herrschaft Trachenberg in Schlesien aus dem Besitz des hingerichteten Wallenstein-Anhängers Hans Ulrich von Schaffgotsch, Kommandeur der kaiserlichen Armee in Westfalen, 1641 Eintritt in kurbayerische Dienste wegen Differenzen mit Matthias Gallas, am 24.11.1643 Erfolg in der Schlacht bei Tuttlingen über die Franzosen unter Josias von Ranzau, 1644/1645 Ernennung zum Kommandeur der kaiserlichen Hauptarmee, am 6.3.1645 Gefangennahme in der Schlacht bei Jankau. Am 30.8.1657 zum kaiserlichen Heerführer gegen die Schweden in Polen ernannt, eroberte Hatzfeldt Krakau. | 109, 142, 147 |
Hatzfeldt zu Gleichen, Melchior Friedrich Gottfried von; Freiherr, Feldmarschall (Armee) | (zur Person siehe oben) | 299 |
Hatzfeldt, Franz von ; Fürstbischof | [1596 - 1642] Fürstbischof von Würzburg (1631) und Bamberg (1633). Der Domherr in Würzburg und Bamberg war am 7.8.1631 zum Nachfolger Adolfs von Ehrenberg gewählt worden und hatte bereits im Bamberger Dienst politisch-diplomatische Erfahrungen sammeln können. In der Wahlkapitulation wurde von ihm eine strikt gegenreformatorische Politik gefordert, was von ihm auch eingehalten wurde. Bereits zwei Monate nach Regierungsantritt musste er jedoch vor vor den heranrückenden Schweden fliehen. Erst Mitte Dezember 1634 konnte er wieder zurückkehren. Bereits im Sommer 1633 war er auch in Bamberg zum Nachfolger Johann Georgs II. Fuchs von Dornheim gewählt worden. Dabei sollte wohl ein gemeinsames Vorgehen den Bernhard von Weimar beide Nachbarstifte in ihrem Kampf vereinen. Die Erneuerung der Regierung und Verwaltung der Stifte konnte jedoch erst mit erheblicher Verzögerung erfolgen. Das bisherige militante gegenreformatorische Vorgehen wurde aber nach dem Prager Frieden eingestellt. 1636 sollte er in kaiserlichem Auftrag sowohl Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel zum Anschluss an den Prager Frieden bewegen als auch die Politik Habsburgs auf dem geplanten Kölner Friedenskongress vertreten. Auch der Reichstag zu Regensburg 1640/41 verlief für Hatzfeldt enttäuschend, der Sondierungen Maximilians I. von Bayern über einen Sonderfrieden mit Frankreich unterstützt hatte. | 77, 123 |
Hatzfeldt, Franz von ; Fürstbischof () | (zur Person siehe oben) | 77 |
Haugardt, N; Rittmeister | [ - ] Rittmeister im Regiment Johann II. von Mérode. | 55 |
Haugwitz von Biskupice, Andreas von; Obrist Namensform: Haubitz von Biskupice Namensform: Heubitz von Biskupice | [ - 26.4.1639] schwedischer Rittmeister im Regiment Lorenz von Hofkichen, am 6.9.1634 in der Schlacht bei Nördlingen in Gefangenschaft geraten und nach Wien verbracht, kursächsischer Obristleutnant bzw. Obrist. Am 9.9.1637 rückte er mit seinem Dragoner-Regiment in Kindelbrück ein, lag dort 29 Wochen, zerstörte 60 Häuser und einen Turm auf der Mauer, bis er wegen des Verpflegungsnotstand fortzog. Vom 7.7. bis 1.8.1638 war er mit seinem Dragoner-Regiment in Bad Langensalza einquartiert. März/April 1639 Ernennung zum Kommandanten von Freiberg und erfolgreiche Verteidigung der Stadt gegen die Angriffe Johan Banérs. | 175 |
Heinemann, Hans; Bürger | [ - ] Bürger von Allendorf. | 121 |
Heinrichsson, Carl; Leutnant | [ - ] Schwedischer Leutnant im Regiment Adam Pfuel, 1642 Obristleutnant, in Naumburg einquartiert. | 212 |
Henne, Hans; Wirt Namensform: Heine Namensform: Johann | [ - ] Wirt zum "Schwarzen Adler"in Rudolstadt. | 212 |
Henning, Lorenz von; Dr., Hofrat, Oberhauptmann Namensform: Laurentius | [19.9.1602 - 1681] Erbsass zu Rudolstadt, geadelt mit Zusatz „auf Schönhof“, Erneuerungsdiplom vom 18.2.1660, Verwalter von Günther XLII., Graf von Schwarzburg-Sondershausen; Hofrat in Rudolstadt, Oberhauptmann der Grafschaft Gleichen und der Herrschaften Blankenhain und Kranichfeld; kaiserlicher Rat und Pfalzgraf, Berater von Albert Anton und Aemilie Antonie, Gesandter des Obersächsischen Kreises. | 119, 182, 214 |
Hepburn of Athelstaneford, John; Sir, Obrist Namensform: Hebron of Athelstaneford Namensform: Hébron of Athelstaneford Namensform: Heburn of Athelstaneford Namensform: Hepburne of Athelstaneford Namensform: Jean | [1598 - 8.7.1636] Hepburn, überzeugter Katholik, kämpfte 1620 im Regiment Andrew 7. Lord Gray für Elisabeth Stuart in Böhmen, im Juli 1622 unter Ernst von Mansfeld vor Bergen-op-Zoom, 1623 stand er in dänischen, 1625 war er Obrist eines Schotten-Regiments in schwedischen Diensten, 1629 führte er die abgedankten schottischen Regimenter Christians IV. zu Gustav II. Adolf, Teilnahme an der Schlacht bei Breitenfeld (7./17. 9.1631), Ende September 1631 in Schmalkalden einquartiert (WAGNER, Pforr, S. 108), nahm 1632 Donauwörth und zog mit Gustav II. Adolf in München ein, wo er als Stadtkommandant amtierte. Er verließ vor dem 3.9.1632 aus unbekannten Gründen den schwedischen Dienst, 1633 war er Kommandant der schottischen Pontius-Pilatus-Garde im Dienste Kardinal Richelieus, am 8.7.1636 fiel er als französischer maréchal de camp bei der Belagerung Savernes durch einen Musketenschuss in den Kopf. GRANT, Memoirs; MURDOCH (Hg.), SSNE, ID: 2660. | 21 |
Heßelbach, Barbara; Ehename: Heubel | [ - 17.7.1640] Ehefrau des Michael Heubel. | 43, 157 |
Heßelbach, Hanns Valentin; Kapitän | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Kapitän und Vater von Barbara Heubel. | 33 |
Heubel, Anna Maria; | [ - ] Tochter des Michael Heubel aus 1. Ehe. | 157 |
Heubel, Michael senior; Weber, Bleicher | [Mai 1554 - 26.6.1635] Weber und Bleicher, Vater des Michael Heubel. | 43 |
Heusner von Wandersleben, Sigismund; Generalkriegskommissar | [17.4.1592 - 12.4.1645] Schwedischer, dann kaiserlicher Generalkriegskommissar. Um 1618 Anstellung als Geheimsekretär des Herzogs Johann Casimir von Sachsen-Coburg, dann bei Johann Ernst von Sachsen-Weimar. Am 3.11.1628 heiratete er Anna Maria, Tochter des sächsisch-weimarischen Rats und Rentmeisters Johannes Evander. Nach der Schlacht bei Breitenfeld am 17.9.1631 Tätigkeit als Rat im Dienst Herzog Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar, als „der Räumende“ Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“, 1631 − 1638 als schwedischer Generalkriegskommissar des Fränkischen Reichskreises, 1638 Eintritt in kaiserliche Dienste, Ernennung zum Residenten in Basel, Lindau und Konstanz, später auch in Magdeburg, am 25.5.1641 Ernennung zum kaiserlichen Generalkriegskommissar. | 150, 150, 151 |
Heybach, Hans von; Freireiter Spitzname: Der lange Hans | [ - ] Freireiter in schwedischen Diensten. Möglicherweise handelt es sich um den bei BEYER/ BIEREYE, Geschichte der Stadt Erfurt S. 568 erwähnten Hans Schmücke aus Tiefthal. | 256 |
Holtz zu Niederholz, Georg Friedrich von; Obristwachtmeister | [1.11.1597 - 10.8.1666] Teilnahme am Böhmischen Krieg und an den Kämpfen in der Unteren Pfalz im Regiment Baur von Eyseneck. Holtz stand als Obristwachtmeister erst in ligistischen, dann in württembergischen Diensten. Er ging in württembergische Dienste, als ihm Tilly 1630 erklärt hatte, dass er wegen seiner Konfession - Holtz war überzeugter Protestant - kein Avancement erwarten dürfe. 1633 erhielt er für seine Dienste in schwedischen Diensten als Donation das ellwangische Lehnsgut Leinzell (Oberamt Gemünden), die dann aber schließlich doch nicht erfolgte.Er wird als Generalquartiermeister erwähnt, der 1639 das ehemalige salzburgische Fußregiment Mortaigne übernommen hatte, später nach der Reorganisation der Armee nach der Werth'schen Revolte war er kurbayerischer Generalfeldzeugmeister und überzeugter Anhänger Maximilians I. von Bayern. Holtz scheint eine rühmliche Ausnahmeerscheinung hinsichtlich seiner Religiosität gewesen zu sein, wurde er doch in seiner Leichenpredigt als "eifriger, herzhafter, wohlgeübter Beter"bezeichnet. | 112 |
Horch, N; Rittmeister Namensform: Horcher | [ - ] Kaiserlicher Rittmeister unter Schönberg. | 49, 51 |
Horn von Marienborn, Gustav Evertsson; Freiherr, Obrist | [1614 - 27.2.1666] 1635 schwedischer Kapitän (unter Dodo von Knyphausen), unter Banér 1636/37 in Mühlhausen einquartiert [JORDAN, Mühlhausen, S. 90], 1640 Obrist, 1640 in den Grafschaften Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt einquartiert, 1647 Generalmajor der Kavallerie, 1653 Reichsrat, 1654 Generalgouverneur von Ingermanland und Kexholms län [in Karelien], 1656 General, 1657 − 1658 Generalgouverneur von Finnland, 1663 Feldmarschall und Generalgouverneur von Bremen und Verden. NORDISK FAMILJEBOK Bd. 11, 1909, S. 1118. | 257, 271 |
Horn zu Björneburg, Gustav Karlsson; Graf, Feldmarschall | [24.10.1592 - 20.5.1657] Schwiegersohn Axel Oxenstiernas, hatte in Jena, Tübingen und Rostock studiert und galt als integrer und nobler Offizier, schwedischer Feldmarschall (seit 1628). Am 17.9.1631 Teilnahme an der Schlacht bei Breitenfeld, am 9.3.1632 Niederlage gegen Tilly in Bamberg. In den folgenden beiden Jahren Kampf gegen Aldringen in Süddeutschland, Oberschwaben, im Breisgau und im Elsass. Vgl. auch EISELEIN, Geschichte, S. 174ff. Am 6.9.1634 in der Schlacht bei Nördlingen in Gefangenschaft geraten, blieb Horn auf Betreiben Maximilians I. von Bayern und wegen der Weigerung der schwedischen Regierung, die geforderte Summe zu seiner Auslösung aufzubringen, sieben Jahre in Ingolstadt und der Feste Burghausen in Haft. Am 24.3.1642 wurde er gegen Johann von Werth, Graf Hans Christoph von Puchheim und Lorenz von Hofkirchen ausgetauscht. Anschließend kehrte er nach Schweden zurück, wurde Oberbefehlshaber der Truppen in Südschweden, 1651 Militärgouverneur in Livland und Präsident des Kriegskollegiums, 1653 Reichsmarschall. NORDISK FAMILJEBOK Bd. 11, 1909, S. 1115 − 1116; HOFBERG Bd. 2, S. 518f. | 102 |
Hugo, Conrad; Stadtschreiber | [ - ] Stadtschreiber von Stadtilm. | 271 |
Hüpschenberger, N; Barbier | [ - ] Barbier in Rudolstadt, Vetter des schwedischen RittmeistersQuittschreiber. | 212, 225 |
Innhausen und Knyphausen, Dodo von; Freiherr, Feldmarschall | [2.7.1583 - 11.1.1636] Schwedischer Generalmajor und Feldmarschall. 1603 militärischer Dienst als Hauptmann unter Moritz von Oranien, 1613 als Obristleutnant im Dienst der Hansestädte, ab 1619 als General unter Christian von Braunschweig, 1622/1623 Teilnahme an den Schlachten bei Höchst, Fleurus und Stadtlohn, 1626 Dienst unter Ernst von Mansfeld, am 25.4. Gefangennahme an der Dessauer Brücke, anschließend Eintritt in dänische und englische Dienste: 1628 Aktivität im englischen Expeditionskorps vor La Rochelle, ab 1629 als Generalmajor in schwedischen Diensten, 1632 Teilnahme an den Schlachten bei der Alten Veste (bei Nürnberg) und Lützen, 1633 Beförderung zum Feldmarschall, Kommando an der Weser und am 8.7.1633 Sieg in der Schlacht bei Hessisch-Oldendorf, November 1635 Oberbefehl über die schwedischen Truppen in Westfalen. SATTLER, Reichsfreiherr Dodo zu Innhausen | 21 |
Isenburg-Büdingen-Offenbach, Wolfgang Heinrich I. von; Graf, Obrist Namensform: Wolf Heinrich I. | [21.10.1588 - 27.5.1638] 1615 in Diensten des Herzogs von Savoyen, 1616 unter den hanseatischen Hilfsvölkern für die Stadt Braunschweig, 1620 Kommando über ein Fähnlein des Wetterauer Grafenkollegiums. Teilnahme an der Schlacht bei Höchst am Main (10.6.1622), Obrist und Feldzeugmeister unter Christian von Braunschweig, bei Stadtlohn (6.8.1623) in Gefangenschaft geraten, Februar 1624 entlassen. Als schwedischer Obrist Teilnahme an der Schlacht bei Nördlingen (6.9.1634). Isenburg war Calvinist. CRECELIUS, Büdingen, Wolfgang Heinrich I. | 20, 31 |
Isolano, Goan Lodovico Hector von; Graf, General | [1586 - März 1640] Kroaten-General. Seit 1600 stand Isolano in kaiserlichen Diensten, 1618 war er in Ungarn und Böhmen eingesetzt, unter Wallenstein war er Obrist, am 25.4.1626 führte er die entscheidende Wendung im Kampf an der Dessauer Brücke herbei, 1632 wurde er zum kaiserlichen General der kroatischen Reiterei ernannt, Teilnahme an der Schlacht an der Alten Veste am 3.9.1632 und am 16.11.1632 an der Schlacht bei Lützen. Der Abt Veit Höser (1577 - 1634) von Oberaltaich bei Straubing; SIGL, Wallensteins Rache, S. 120 (4.12.1633): “Am Morgen sah ich den General der Kroaten, Isolani, aus der Messe kommen und über den Kirchplatz schreiten. Unser Held, ein Mann ohne Bart, kahlköpfig, trotzig wirkt sein ernstes Gesicht, grimmig und zum Fürchten ist sein Blick. Durch seine gigantische Statur überragt er alle und er übertrifft auch alle mit seiner Bärenkraft. Am Gurt trug er einen herkulischen Krummsäbel (acinace). Goldfäden glänzen am Gürtel. In der Rechten schwang er seinen silbernen Generalsstab. Nachmittags sah ihn noch einmal, wie er mit 36 Reiterfähnchen von Viechtach abzog und das zum großen Verdrusse seiner Soldaten. Als ich mich nach dem Grund für diesen Ärger erkundigte, sagte man mir, daß der General Isolani vom Generalissimo Friedländer unwiderruflich mit allen seinen zum Angriff auf die [von] Schweden herangeführten Truppen zurückbeordert worden sei und er den Befehl bekam, ins kaiserliche Lager zurückzukehren, obwohl der größte Teil gerade den Feind noch um Straubing herum verfolgte. Diese mußten von einem ausgeschickten Trompeter zurückgeblasen werden. Diese unüberlegte, plötzliche Abberufung zum unpassendsten Zeitpunkt soll es sein, was die Kroaten so erbitterte, zumal sie gerade unter einem guten Stern stünden und den Schweden endlich den Garaus machen könnten und sie ihnen gerne ihre Riesenbeute abgenommen hätten”. Vgl. auch WAGNER, Pforr, S. 129ff. Er erhielt reiche Schenkungen in Böhmen und war Mitunterzeichner des 1. Pilsener Revers, nach Wallensteins Ermordung bekam er neue Güterschenkungen (Böhmisch Aicha) und wurde in den Reichsgrafenstand erhoben. 1634 verantwortlich für die Zerstörung Suhls durch seine Kroaten; vgl. WERTHER, Chronik, S. 117ff. Isolano nahm an weiteren Operationen in Frankreich, Hessen, Pommern und am Rhein teil. HEß, Biographien, S. 88 − 91; BÜCHELER, Von Pappenheim zu Piccolomini, S. 103 − 122; HIRTENFELD, Oesterreichisches Militär-Konversazions-Lexikon, S. 380f. | 74, 75, 175 |
Jacobsson, Jacob; Major | [ - ] Schwedischer Major im Regiment Småland. | 116, 117 |
Jacques, N; Rittmeister | [ - ] Rittmeister im Regiment Johann II. von Mérode. | 55 |
Johann Ernst I. von Sachsen-Weimar; Herzog, General | [21.2.1594 - 14.12.1626] Seine Truppen wurden in der Schlacht beim Weißen Berg geschlagen, dänischer Generalfeldobrist und General der Kavallerie, 1626 Kämpfe in Westfalen und in Schlesien, plötzlicher Tod beim Vorstoß gegen Ungarn. HEERMANN, Beyträge; HEERMANN, Nachlese. | 21, 38 |
Johann Georg I. von Sachsen; Kurfürst | [5.3.1585 - 18.10.1656] Regierte 1611 − 1656, verheiratet mit Magdalena Sibylla von Preußen [1586 − 1659]; ESSEGERN, Fürstinnen. Nach der Verpfändung der Ober- und der Niederlausitz militärisches Eingreifen gegen Friedrich V. und die abtrünnigen Länder der böhmischen Krone, nach der Niederlage Friedrichs V. erfolgloses Eintreten für dessen Kurrechte. 1631 Scheitern des Versuchs, Kursachsen als Führungsmacht der protestantischen Reichsstände als dritte Kraft gegenüber der kaiserlich-ligistischen Seite und der schwedischen Partei zu etablieren, nach Tillys Einmarsch in Sachsen Anschluss an Schweden, nach der Schlacht bei Nördlingen und dem Prager Frieden 1635 Übertritt auf die kaiserliche Seite, 1645 Waffenstillstand mit Schweden und Frieden von Eilenburg. THOß, Sachsen; GOTTHARD, Johann Georg I.; BURKHARDT, Der Dreißigjährige Krieg und die sächsische Politik. | 17, 24, 24, 25, 65, 76, 118, 122, 133, 134, 134, 134, 135, 136, 171, 188, 188, 193, 195 |
Johann Georg I. von Sachsen; Kurfürst (Armee) | (zur Person siehe oben) | 25, 147, 195 |
Johann Philipp von Salm-Kyrburg in Möhringen; Rheingraf, Generalleutnant | [ - 28.2.1638 bei Rheinfelden gefallen] Johann Philipp, der Bruder Otto Ludwigs, seit 1634 verheiratet mit Gräfin Anna Juliane zu Erbach-Erbach [1614 – 1637], diente zunächst unter Christian von Braunschweig, später stand er als Obrist und Generalleutnant in weimarischen bzw. schwedischen Diensten. | 31 |
Juch, Herbord; Dr. jur. utr., Ratsherr | [ - 1673] Dr. jur. utr., im Rat Erfurts seit 1635, Ratsmeister 1656, 1666, 1669, 1672, Syndikus des Evangelischen Ministeriums, wohnhaft "Zum Esel", Johannesstr. 155. BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 275. | 166, 167 |
Kalbe, Paul; Bürger | [ - ] Bürger von Keilhau. | 121 |
Katharina Elisabeth von Schwarzburg-Sondershausen; Gräfin Ehename: Reuß von Plauen, Greiz und Kranichfeld; Herrin | [28.8.1617 - 17.1.1701] Tochter von Christian Günther I., Graf von Schwarzburg-Sondershausen. Seit dem 23.11.1642 Gemahlin Heinrichs II., Reuß J. L. Herr von Plauen, Greiz und Kranichfeld [14.8.1602 – 28.5.1670], als „die Abbrüchige“ Mitglied der „Tugendlichen Gesellschaft“; METZGER; SCHADE, Sprachgesellschaften, S. 624. | 47 |
Katharina Marie von Schwarzburg-Rudolstadt; Gräfin | [13.7.1585 - 19.1.1650] Schwester von Ludwig Günther I., Graf von Schwarzburg-Rudolstadt. | 41 |
Kinský von Vychnice und Tettau, Wilhelm; Graf Namensform: Vychnský ze Vchynic az Tetova Namensform: Vilém | [1574 - 25.2.1634] 1611 Oberstjägermeister des Königreichs Böhmen, 1618 einer der dreißig Direktoren, 1619 Teilnahme an der böhmischen Königswahl (Stimme für Johann Georg I. von Sachsen), nach der Niederschlagung des Aufstandes gelang es ihm seinen Besitz zu retten, 1628 auf Wallensteins Veranlassung zum Grafen erhoben. Veranlasst durch gegenreformatorische Maßnahmen in Böhmen und den schwindenden Einfluss seines Gönners Emigration nach Sachsen, während seine Güter von katholischen Amtleuten verwaltet wurden. Nach der Schlacht bei Breitenfeld Rückkehr nach Böhmen und Gefangennahme beim Einfall Kursachsens, "bequeme" Haft in Dresden. Kinský war in Dresden der Führer der zahlreichen böhmischen Emigranten in Dresden. Während Wallensteins 2. Generalat war er der Verbindungsmann Wallensteins zwischen schwedischen und französischen Diplomaten. | 105 |
Klitzing, Hans Kaspar von; Generalleutnant Namensform: Johann Kaspar | [um 1585 - 1644] Klitzing stand 1624 in schwedischen, ab 1632 in sächsischen Diensten, 1637 − 1638 Generalleutnant der kurbrandenburgischen Truppen, 1639 Generalleutnant und KriegsratGeorgs von Braunschweig-Lüneburg. | 305 |
Knorr, Caspar; Major, Quartiermeister | [ - ] Schwedischer Major und Quartiermeister. | 133 |
Koch, Michel; Trompeter | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Trompeter. | 56, 57, 57, 57, 58 |
Königsmarck, Hans Christoffer von; Graf, Generalmajor | [4.3.1600 - 2.3.1653] Schwedischer Obrist und Generalmajor. 1616 Anstellung als Page bei Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Lüneburg und Eintritt als Reiter in kaiserliche Kriegsdienste, 1630 Verabschiedung als Fähnrich bei Reformierung der Armee Wallensteins, 1631 Kapitän in schwedischen Diensten, 1633 Beförderung zum Major, 1634 zum Obristleutnant, 1636 zum Obristen, am 25.3.1640 zum Generalmajor als Lohn für die Werbung größerer Truppenformationen in Westfalen, im Januar 1645 zum Generalleutnant, am 17.5.1648 Sieg mit Turenne und Wrangel bei Zusmarshausen über die kaiserlich-kurbayerischen Truppen unter Holzappel und Gronsfeld, am 1.6.1648 Beförderung zum Feldmarschallleutnant, am 16.7.1648 erfolgreicher Angriff auf die Prager Kleinseite und Raub der berühmten "Silberbibel". Zusammen mit Carl Gustav Wrangel war von Königsmarck der erfolgreichste schwedische Kriegsgewinnler, am 26.3.1651 wurde er in den Grafenstand erhoben, am 10.4.1651 in den Reichsrat berufen und am 14.4.1655 in Stade zum Feldmarschall und Gouverneur des Herzogtums Bremen und Verden ernannt. Sein im Krieg erworbenes Vermögen soll 130.000 Rt. jährliche Rente abgeworfen haben, was einem Vermögen von mindestens 2.600.000 Rt. entsprochen haben müsste. Vgl. BACKHAUS, Wrangel, Königsmarck, Bielke, S. 116 − 128; FIEDLER, Verwaltung; WAGNER, Pforr. | 209, 209, 209, 210, 210, 210 |
Krahmer, Georg; Rittmeister | [ - ] Kaiserlicher Rittmeister im Regiment Augustin von Hanau. | 160 |
Krakau, Wolf Christoph von; Oberamtmann | [1593 - 1648] Schwarzburg-rudolstädtischer Oberamtmann und Stallmeister. | 55, 63, 63, 74, 79, 108, 119, 143, 170, 170, 171, 182, 185, 186, 186, 188, 189, 190, 191, 191, 191, 194, 215, 216, 217, 218, 218, 220, 220, 222, 251, 251, 251, 252, 254, 254, 257, 258, 260, 261, 262, 265, 277, 290, 290, [290b], 308, 318, 320, 320, 321, 321, 324, 325, 335, 361 |
Krantzfeldt, Real von; Baron, Obristleutnant | [ - ] Obristleutnant im Regiment Augustin von Hanau. | 144, 144, 145, 145 |
Kratzenstein, N von; Hofjungfer | [ - ] Hofjungfer bei der 2. Gemahlin Banérs. | 157, 157 |
Krockow, Joachim Ernst von; Generalwachtmeister | [1601 - 1646] Angeblich war das Geschlecht mit dem Deutschen Orden nach Preußen gekommen. Anscheinend von geringer Schulbildung, da er sehr bald in den Militärdienst ging. 1628 wird er noch als Rittmeister in Wolf von Mansfelds Leibkompanie in Esslingen erwähnt, war er bereits 1630 Obristleutnant. Als solcher musste er die Schanze Greifenhagen an die kaiserlichen Truppen übergeben. Kurz darauf übernahm er ein Kommando unter Gustav II. Adolf und wurde von diesem nach der Eroberung von Windsheim am 1.11.1631 zum Obristen befördert. 1633 übernahm er das Regiment des am 17.2.1633 verstorbenen Kochczitz. In diesem Jahr war er am 11.10. bei Heinrich Matthias von Thurns Niederlage bei Steinau erfolgreich, obwohl seine Soldaten einem Landesaufgebot entsprachen, ebenso dabei wie am 22.12.1634/ 1.1.1635 beim Sieg über Graf Hans Christoph von Puchheim. Angeblich rieb er 10 Fußkompanien und ein Kornett Kaiserliche auf dem Weg nach Frankfurt/Oder auf und erbeutete alle Fahnen.1635 war Krockow als Kommandant von Magdeburg und Halle tätig. Im selben Jahr, während einer Dienstreise nach Köthen im Juni (oder September) nahm ihn Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen als „den Wichtigen“ in die "Fruchtbringende Gesellschaft" auf. Noch im gleichen Jahr, beim Prager Frieden 1635, verbündete sich Krockow mit Axel Oxenstierna. Am 4.10.1636 nahm er an der Schlacht bei Wittstock teil. Nach der Schlacht erhielt Krockow, das Haupt der Opposition gegen Banér, endgültig seinen Abschied. 1641 unterstützte Krockow tatkräftig die Bildung einer kaiserlich-kursächsischen Armee unter dem Befehl des Hans Georg von Arnim-Boizenburg bzw. des Herzogs Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg. 1643 war er zum Generalwachtmeister in kaiserlichen Diensten aufgestiegen. In diesem Jahr missglückte ihm eine selbst geplante Diversion an die polnische Grenze und er musste sich unter erheblichen Verlusten - von 4.000 Mann kehrten nur 1.200 zurück - vor Königsmarck wieder zurückziehen. Nachdem Krockow vor dem Kriegskammergericht in Prag in einen erbitterten Abtausch von Anklagen und Gegenanklagen mit den ihm unterstellten Obristen verwickelt worden war, wurde ihm doch noch einmal ein Kommando übertragen. Krockow leistete sich allerdings weitere Fehlschläge, erhielt endlich seinen Abschied und trat in polnische Dienste, wo er schließlich im Sommer 1646 am Fieber starb, kurz bevor er erneut ins Feld reiten sollte, diesmal gegen die Türken. | 160 |
Lamboy, Wilhelm von; Freiherr, Graf, Generalwachtmeister Namensform: Guillaume de | [um 1590 - 12.12.1659] Kaiserlicher Obrist und Generalwachtmeister. Lamboy stammte aus spanisch-niederländischem Adel 1621 Beförderung zum kaiserlichen Obristen, am 16.11.1632 Teilnahme an der Schlacht bei Lützen, 1633 Teilnahme an Holks zweitem Einfall in Sachsen, März 1634 Ernennung zum Generalwachtmeister. 1634 erhielt er für seine Verdienste die Stadt Arnau [Hostinné, Bez. Trautenau]. Er nahm am 28.10.1634 Kulmbach ein, am 28.3.1635 die Veste Coburg und belagerte vergeblich Hanau vom Januar bis Juni 1636. Am 17.1.1642 verlor er bei bei Tönisvorst zwischen Krefeld und Kempen eine Schlacht gegen die Franzosen und ihre hessen-kasselischen Konföderierten und geriet dabei in Gefangenschaft, in der er sehr lange verblieb, weil Habsburg sich weigerte, die Auslösesumme zu erlegen. Seine Gefangenschaft hielten viele für einen Glücksfall für die kaiserliche Kriegsführung. Lamboy galt als sehr eigensinnig und als Günstling des Kurfürsten Ferdinand von Köln. Er kommandierte von 1646 − 1648 die kaiserlichen Truppen in Westfalen. Kaiserlichen Befehlen kam er 1647/1648 überhaupt nicht oder nur sehr zögerlich nach. Am 14.6.1648 verlor er gegen hessen-kasselische Truppen unter Johann von Geyso die Schlacht bei Wevelinghoven. Nach Kriegsende trat er in spanische Dienste. 1649 in den Grafenstand erhoben, starb er auf seinem aus den Kriegsgewinnen erworbenen Schloss Dimokur in Böhmen. HALLWICH, Lamboy. | 109 |
Langbein, Caspar; Bürger | [ - ] Bürger in Meura. | 121 |
Langenberger, N; Krämer | [ - ] Bürger und Krämer in Rudolstadt. | 305 |
Läuger, N; Bürger | [ - ] Bürger in Rudolstadt. | 212 |
Leiphold, Georg; Bürger Namensform: Leippold | [ - ] Bürger in Stadtilm. | 179, 180, 180, 181, 258 |
Leopold Wilhelm von Österreich; Erzherzog, General | [6.1.1614 - 20.12.1662] Bischof von Straßburg (1625 − 1662) und Passau (1625 − 1662), Erzbischof von Magdeburg (1629 − 1635), Olmütz (1637 − 1662), Breslau (1655 − 1662) und Halberstadt (1627 − 1648), Administrator von Hersfeld, Fürstabt von Murbach und Lüders, Hoch- und Deutschmeister (1641 − 1662), Generalstatthalter der Spanischen Niederlande (1646 − 1656), Oberbefehlshaber über die kaiserlichen Truppen und kaiserlicher Generalissimus (seit 1639). 1640 Siege über die schwedischen Truppen in Böhmen und Niedersachsen, Frühjahr 1641 militärische Erfolge in der Oberpfalz und Entsatz Regensburgs mit Rückzug Johan Banérs, am 2.11.1642 Niederlage in der zweiten Schlacht bei Breitenfeld und Niederlegung des Oberkommandos, 1645 neuerliche Ernennung zum kaiserlichen Oberbefehlshaber und Abgabe der Erzbistümer Magdeburg und Bremen, Spätherbst 1646 Ernennung zum Generalstatthalter der Spanischen Niederlande durch Philipp IV., am 30.1.1648 Frieden Spaniens mit der Republik der Vereinigten Niederlande, am 20.8.1648 Niederlage in der Schlacht bei Lens, am 21.1.1656 päpstliche Bestätigung der Wahl Leopold Wilhelms zum Bischof von Breslau 1655, 1656 Niederlegung des Amtes des Generalstatthalters. 1657 versuchten einflussreiche katholische Kreise, Leopold Wilhelm für eine Kaiserkandidatur zu gewinnen. SCHREIBER, Leopold Wilhelm; BRANDHUBER, Leopold Wilhelm; DEMEL, Leopold Wilhelm. | 274, 274, 275, 276, 277, 279, 279, 285, 286, 289, 327, 328, 338, 339, 344, 353, 361, 361, 362, 365, 366 |
Limburg-Styrum, Herr auf Wisch, Borculo und Bronckhorst, Hermann Otto I. von; Graf, Obrist | [13.7.1592 - 17.10.1644] Limburg-Styrum hatte unter Friedrich V. von der Pfalz gedient und stand dann als Obrist in den Diensten Christians von Braunschweig. Verheiratet mit Anna Margaretha Spieß von Büllesheim [um 1600 − 1659]. | 20 |
Linde, Lorenz von der; Obristleutnant Namensform: Linden | [ - ] Schwedischer Obristleutnant unter Slange, dann im Regiment des Kommandanten von Erfurt, Caspar Ermes, später Generalmajor. | 303, 342 |
Lobkowitz, Ferdinand von; Rittmeister | [ - ] Kaiserlicher Rittmeister. | 159 |
Longueville et d'Estouteville, de Neufchâtel et Valengin, Henri d' Orleans de; Herzog, Armeekommandeur | [27.4.1595 - 1.5.1663] Kommandeur der weimarischen Armee. Nachdem Longueville 1639 − 1640 als Kommandeur tätig gewesen war, wurde er 1645 zum Friedenskongress nach Münster abgeordnet. Im Februar 1648 kehrte er nach Frankreich zurück und wurde wegen der Beteiligung an der Fronde, der Widerstandsbewegung des Adels gegen Kardinal Mazarin, verhaftet, nach seiner Unterwerfung jedoch begnadigt. | 305, 305, 306, 306 |
Losy, Peter von; Freiherr, Obrist Namensform: Loosi Namensform: Laucy Namensform: Pál Namensform: Petrus | [ - ] Losy war kaiserlicher Kroaten-Obrist unter Isolano, nach dessen Tod diente er unter Pálffy. Er galt als tüchtiger, polyglotter Offizier. Losy hatte den "2. Pilsener Revers" vom 20. Februar 1634 mit unterschrieben. 1635 wurde er in Regensburg wegen der Teilnahme an Wallensteins "Verschwörung" zum Tode verurteilt, letztlich aber - wohl auf Fürsprache Isolanos - begnadigt. Möglicherweise gab es aber bei ihm kaum etwas zu konfiszieren. WALTHER, Ohne verschonung, S. 9ff., 14ff. | 287, 288, 288, [290b] |
Löwenstein-Scharffeneck, Georg Ludwig von; Graf | [25.1.1587 - 3.1.1633] Schwedischer Obrist und Kommandant in Erfurt. Zuerst in generalstaatischen Diensten, 1617 Eintritt in die Dienste Venedigs, 1622 Tätigkeit unter Peter Ernst II. von Mansfeld, in der Schlacht bei Stadtlohn (6.8.1623) in ligistische Gefangenschaft geraten, ab 9.5.1631 schwedischer Obrist und Kommandant in Erfurt. Teilnahme an der Schlacht bei Lützen am 16.11.1632 unter erheblichen Verlusten in seinem Regiment. Löwensteins Kavallerieregiment wurde 1633 in der Schlacht bei Pretzfeld vernichtet. Nachdem von Löwenstein-Scharfeneck an den Folgen einer Verletzung, die er sich beim Angriff auf Heiligenstadt zugezogen hatte, gestorben war, wurde er zunächst in Erfurt beigesetzt. Seine Witwe Elisabeth Juliane von Erbach heiratete in zweiter Ehe am 25.7.1636 Johan Banér. | 31 |
Luce, N; Obristleutnant Namensform: Lure | [ - ] Kaiserlicher Obristleutnant. Möglicherweise der bereits 1627 einlogierte, damalige Rittmeister des Regiments Mérode, Lucken de Navarra, FLEISCHER, Carl Günther, S. 91. | 109, 110 |
Ludwig Friedrich I. von Schwarzburg-Rudolstadt; Fürst | [15.10.1667 - 24.6.1718] Sohn des Albert Anton und der Aemiliane Juliane, der Stiefschwester der Aemilie Antonie, verheiratet seit 1691 mit Anna Sophia von Sachsen-Gotha, übernahm 1707 die Regierung. | 1, 1[a], 4, 6, 7, 8, 9, 9, 9 |
Ludwig Günther I. von Schwarzburg-Rudolstadt; Graf | [27.7.1581 - 4.11.1646] Cousin von Christian Günther I., Graf von Schwarzburg-Sondershausen. 1598 − 1600 Studium in Jena, 1601 − 1602 in Straßburg, 1602 − 1604 Kavalierstour durch Frankreich. Mitregent ab 1605, residierte 1605 − 1630 in Stadtilm; er überließ jedoch seinem Bruder Karl Günther die Regierung, um weiter reisen zu können. 1606 erneut in Frankreich, 1607 − 1608 in Spanien und Portugal (über diese Reise ist ein ausführliches Reisetagebuch erhalten). 1609 Reisen in England und Schottland, wo er auf Otto Friedrich Freiherr von Schönberg auf Wesel traf. Im Winter 1609/10 Rückkehr nach Rudolstadt. 1619 wurde er Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“. Am 10.11.1610 erhielt er bei der 1. Erbteilung Frankenhausen, 1624 wurde ihm Stadtilm zugesprochen. Als seine beiden Brüder Karl Günther 1630 und Albrecht Günther 1634 starben, regierte er allein in Rudolstadt. Als die Stadt Königsee mit der Stadtkirche am 3.11.1635 bis auf 10 Häuser abbrannte, ließ er das alte Wüllerslebische Schloss zur neuen Stadtkirche umbauen, die am 21.11.1638 vollendet und 1642 eingeweiht wurde. Am 4.11.1638 heiratete er Aemilia Antonia von Oldenburg-Delmenhorst. Er stiftete mehrere Kirchen und reformierte das Schulwesen. Ludwig Günther wurde schon zu Lebzeiten „der schwarzburgische Salomo“ genannt, er war Gründer der Rudolstädter Kirchenbibliothek und einer Hofkapelle. APFELSTEDT, Heimathskunde, S. 116f. | 4, 5, 39, 39, 47, 47, 47, 48, 49, 109, 115, 120, 122, 123, 131, 131, 132, 141, 141, 142, 143, 146, 146, 165, 168, 170, 171, 172, 172, 178, 182, 185, 186, 187, 187, 188, 189, 190, 190, 191, 192, 194, 195, 205, 206, 210, 213, 217, 218, 221, 221, 221, 222, 224, 224, 224, 226, 230, 230, 231, 233, 235, 236, 237, 238, 241, 241, 242[a], 243, 243, 245, 245, 248, 248, 248, 248, 249, 249, 250, 250, 250, 250, 252, 252, 253, 254, 254, 255, 255, 255, 259, 262, 262, 265, 265, 266, 274, 277, 278, 278, 279, 279, 279, 279, 280, 280, 280, 281, 281, 282, 282, 282, 283, 283, 283, 283, 283, 284, 284, 284, 285, 285, 286, 286, 287, 287, 288, 288, 289, [290b], [290b], 294[a], 297, 299, 301, 302, 303, 304, 305, 308, 308, 308, 308, 308, 309, 309, 312, 313, 313, 313, 314, 314, 314, 319, 324, 327, 337, 338, 338, 339, 339, 340, 340, 341, 341, 341, 341, 342, 343, 343, 344, 344, 345, 346, 347, 355, 357, 360, 361, 361, 364 |
Ludwig Heinrich von Nassau(-Katzenelnbogen)-Dillenburg; Graf, Generalwachtmeister | [9.5.1594 - 12.7.1662] Graf 1623 − 1662, alleiniger Herrscher ab 26.6.1626, Fürst 1652, verheiratet seit 1615 mit Katharina Gräfin von Sayn-Wittgenstein. Am 1.12.1631 schwedischer Obrist der Infanterie, 1632 auch Obrist der Kavallerie: Nachdem ihm Schweden für beide Regimenter noch 453.998 Rt. schuldete, wurde er am 3.8.1635 kaiserlicher Obrist und Generalwachtmeister. Viele seiner Soldaten sollen wegen des Seitenwechsels desertiert sein. | 165, 166 |
Ludwig XIII. von Frankreich; König (Armee) | (zur Person siehe oben) | 5, 305 |
Maestro, Lorenzo del; Generalwachtmeister | [ - 4.10.1636] Kaiserlicher Obristleutnant, Obrist und GeneralwachtmeisterGeneralfeldwachtmeister (15.5.1627). 1626 hatten ihn seine eigenen meuternden Soldaten in Ungarn zusammen mit Schlick an Bethlen Gabor von Siebenbürgen ausgeliefert; ihre Auslösung verschlang 100.000 Rt. Del Maestro fiel in der Schlacht bei Wittstock.. | 61 |
Mansfeld, Ernst II. von; Graf | [um 1580 - 29.11.1626] Der klassische "Kondottiere" des Dreißigjährigen Krieges, unehelicher Sohn des kaiserlichen Statthalters von Luxemburg, 1603 angeblich durch Erzherzog Matthias zum Regimentskommandeur ernannt, wahrscheinliche Teilnahme am Jülich-Kleveschen Erbfolgekrieg und am Gradiskaner-Krieg, 1607 durch Erzherzog Albrecht aus Luxemburg ausgewiesen, 1610 Freikorps-Führer im Dienste der protestantischen Union, 1618 unter dem Herzog von Savoyen Marsch nach Böhmen, 20.8.1618 General der Artillerie der böhmischen Stände, 10.6.1619 Niederlage bei Záblat gegen Bucquoy, an der Schlacht am Weißen Berg nahm er wegen angeblich ausstehender Soldzahlung nicht teil. 16.11. 1620 Generalfeldmarschall unter Friedrich V. von der Pfalz, nach Ende seiner böhmischen Aktivitäten Rückzug in die Obere Pfalz und dann Einfall in das Bistum Speyer, am 27.4.1622 schlug er Tilly bei Wiesloch, trat dann mit Christian von Braunschweig in holländische Dienste, schlug die Spanier unter Córdoba bei Fleurus, zog dann zum Plündern durch Ostfriesland, stand 1623 eine Zeitlang in französischen Diensten, um sich dann zur Anwerbung und Beschaffung von Geld nach England aufzusetzen. Mit dieser Armee operierte er zunächst in den Niederlanden, um dann zu Christian IV. von Dänemark zu stoßen. Am 25.4.1626 wurde er an der Dessauer Elbbrücke geschlagen, floh vor Wallenstein zunächst nach Schlesien, Böhmen und Ungarn. Seine übriggebliebenen Truppen trat er an Johann Ernst von Sachsen-Weimar ab und zog nach Dalmatien, wo er selbst sein Sterben noch inszeniert haben soll, indem er im Harnisch aufrecht stehend, von zwei Mann gestützt, gestorben sein soll. | 31, 31, 32, 35, 35 |
Mansloh, Jost von; Junker Namensform: Mandelsloh | [ - ] Junker. | 149 |
Mark, N; Amtsverwalter Namensform: Mack | [ - ] Amtsverwalter in Schwarzburg. | 365 |
Marschalk, Hans Wilhelm von; Stallmeister Namensform: Marschall | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Stallmeister, Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Taugliche“. | 243, 278, 308 |
Marschalk, Ludwig Ernst; Oberaufseher Namensform: Marschall | [ - ] Herr auf Herrengosserstädt, Erbmarschall in Thüringen, kursächsischer Rat und Oberaufseher von Henneberg. Im September 1631 war er mit seiner Familie in die Reichsstadt Nürnberg geflüchtet. Die Grafschaft Henneberg gehörte 1631 zu den von den Truppendurchzügen und Einquartierungen am schlimmsten betroffenen Territorien. An das Aufbringen der Kontribution nach Erfurt war kaum zu denken, das Rentamt in Schleusingen verfügte über keine Mittel. Die Landstände wurden bewogen, innerhalb der nächsten zwei Monate 2.500 Rt. aufbringen zu wollen. Ein weiterer schwerer Schlag wurde nach Marschalks Bericht der Grafschaft im Okober 1634 durch den Einbruch der Truppen Isolanis versetzt. Zwar hatte sich herausgestellt, dass Marschalk und Isolani seit einer gemeinsamen Italienreise miteinander bekannt waren, doch konnte der schwer gichtkranke Marschalk Schhleusingen nicht vor den Bedrückungen durch die Kroaten des Kroaten-Obristen Fórgach de Gymes bewahren; REINHARD, Sammlung, S. 344ff.; KNESCHKE, Adels-Lexicon Bd. 5, S. 141. | 134, 135 |
Marten, N; Rittmeister | [ - ] Schwedischer Rittmeister. | 238, 239 |
Maximilian I. von Bayern; Herzog | [17.4.1573 - 27.9.1651] Der glaubenseifrige Katholik studierte 1587 − 1591 Jura an der Jesuitenuniversität Ingolstadt und wurde 1591 von seinem Vater Wilhelm V. an der Regierung des Herzogtums Bayern beteiligt, die er 1598 übernahm. Es gelang ihm die Sanierung des zerrütteten Staatshaushalts. Ab 1612 regierte er ohne die Landstände und machte das Herzogtum zu einem der bestverwalteten Territorien im Reich. Maximilian gilt mit der Eroberung und Einverleibung Donauwörths 1607 bis 1609 und der Gründung der Liga 1609 als der Protagonist gegenreformatorischer Bestrebungen im Reich. Da Ferdinand II. angesichts des Böhmischen Aufstandes auf die Hilfe Maximilians angewiesen war, wurde Maximilian im Münchner Vertrag (8.10.1619) das Verfügungsrecht über das reorganisierte Ligaheer und der Ersatz seiner Kriegskosten zugesagt. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurde die Obere Pfalz und mit spanischer Unterstützung die Rheinpfalz erobert. 1621 erhielt er gegen den Willen Spaniens noch geheim, 1623 öffentlich die pfälzische Kurwürde und als Ersatz für seine Kriegskosten 1628 die rechtsrheinische Untere und die Obere Pfalz, die er zwangsrekatholisierte. Das ihm verpfändete Oberösterreich, in dem er mit seinen Truppen einen großen Bauernaufstand niederschlagen ließ, gab er an den Kaiser zurück. Zwischen 1623 und 1629 agierte das Liga-Heer unter Tilly erfolgreich in Norddeutschland. 1630 konnte er auf dem Kurfürstentag zu Regensburg die Entlassung seines Gegners Wallenstein und die Reduzierung der kaiserlichen Armee durchsetzen. Nach dem Kriegseintritt Schwedens vermochte er allerdings deren Invasion in Bayern sowie die Besetzung Münchens und die Plünderung seiner Kunstschätze nicht verhindern. Seine Residenz nahm er für zwei Jahre in Braunau am Inn. Wallenstein konnte die schwedischen Truppen zum Abzug zwingen. Sondierungen Maximilians I. über einen Sonderfrieden mit Frankreich brachten keinen Erfolg. Nach weiteren Einfällen der schwedisch-französischen Konföderierten in seine Erblande schloss er 1647 einen Separatfrieden mit Schweden und Frankreich, der allerdings schon im September dieses Jahres unter dem Eindruck der Werth'schen Meuterei und des Drucks der Wiener Verwandtschaft aufgehoben wurde und der für Bayern 1648 einen erneuten verheerenden Einfall französischer und schwedischer Truppen bedeutete, bis der von Maximilian I. forcierte Westfälische Frieden geschlossen werden konnte, der ihn in seinem Besitz bestätigte. | 138 |
Meggau, Jacques von; Obrist Namensform: Johann | [ - ] Dänischer Obrist (1623). | 21 |
Meiser, N; Amtmann | [ - ] Gräflich hohenlohischer (?) Amtmann zu Kranichfeld. | 57 |
Melander von Holzappel, Peter; Graf, Generalleutnant | [8.2.1585 - 17.5.1648] Hessen-kasselischer Generalleutnant und kaiserlicher Feldmarschall, 1615 im Dienste Venedigs, 1620 in der Schweiz, 1625 erneut in Venedig, dann in französischen Diensten, am 7.7.1633 Sieg bei Hessisch-Oldendorf mit Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg und Knyphausen über Johann II. von Mérode und Gronsfeld, 1633 − 1640 Aktivität als hessen-kasselischer Generalleutnant, diplomatische Tätigkeit für Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, 1641 Erhebung in den Reichsgrafenstand, 1642 Eintritt in kaiserliche Dienste, nach Matthias Gallas' Tod 1647 Ernennung zum Feldmarschall. Neben Alexander von Velen war Melander einer der größten Kriegsgewinnler auf deutscher Seite. GEISTHARDT, Peter Melander; KELLER, Drangsale, S. 194f.; KNESCHKE, Adels-Lexicon Bd. 4, S. 458f. | 305 |
Mérode-Waroux, Johann II. von; Graf, Generalfeldzeugmeister | [1584 oder um 1589 - 10.7.1633] Wallonischer Adliger, Teilnahme an der Schlacht am Weißen Berg, 1622 Reichsgraf, 1625 unter Wallenstein Teilnahme an den Feldzügen nach Holstein, Mérodes Regiment genoss selbst im ligistischen Lager einen ausgesprochen schlechten Ruf. Es bestand angeblich aus lauter Wallonen; nach Ansicht des Grafen Albig von Sulz sei bei ihnen „gantz kein Rgt. zu halten“. 1626 waren allein 9000 im Stift Lüttich geworbene Söldner unter seinem Befehl nach Süddeutschland gezogen. 1629 Sicherung des Alpenübergangs für den Mantuanischen Erfolgekrieg, Obrist, 1631 Generalwachtmeister und 1632 Generalfeldzeugmeister. 1632 deckte er Wallensteins Abzug nach der Schlacht von Lützen. Er selbst galt als gewiefter Erpresser. 1632 soll er in Osterode 10.000 Rt. erpresst haben; GÜNTHER, Harz, S. 379. In der Hauptkriegskostenrechnung (Bayerisches Hauptstaatsarchiv München Dreißigjähriger Krieg Akten 77, fol. 149) erschienen als Kontributionsbeitrag Osterodes für 1632 ganze 4.500 fl.; somit verblieb ein enormer Gewinn für ihn. Zur Plünderung und Verwüstung Blankenburgs durch Mérode vgl. GÜNTHER, Harz, S. 759f.HALLWICH, Gestalten aus Wallenstein's Lager I; RICHARDSON, Geschichte; BEYER, Merode. In der Schlacht bei Hessisch Oldendorf am 8.7.1633, deren Verlust hauptsächlich ihm zuzurechnen ist, wurde er tödlich verwundet und starb zwei Tage später. | 55, 55, 59 |
Mérode-Waroux, Johann II. von; Graf, Generalfeldzeugmeister (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 64, 111 |
Metzold, Benjamin; Magister, Pfarrer | [ - ] Magister und Pfarrer in Stadtilm. | 42 |
Metzold, N; Amme Ehename: Walder | [ - ] Tochter des MagistersBenjamin Metzold und Amme von Albert Anton Graf von Schwarzburg-Rudolstadt. | 42 |
Mey, Johann; Hauptmann Namensform: Meyer | [ - Dezember 1628] Kaiserlicher Hauptmann unter Johann II. von Mérode, stammte aus Frankenhausen. | 56, 57, 57 |
Meyer, N; Bürgermeister | [ - ] Bürgermeister in Blankenburg. | 239 |
Mohr, Johann | [30.4.1572 - 10.3.1642] Handelsmann in Erfurt bei St. Bartholomäus. 1606 Unterkämmerer, 1617 Ungelder, 1622 und 1627 Kämmerer, 1636 und 1638 Ratsmeister; wohnhaft "Zum Roten Bären", Anger 42. BAUER, Erfurter Personalschriften, Nr. 570. | 182, 220, 222, 223, 227 |
Möner, N; Bürgermeister Namensform: Meyer | [ - ] Rittmeister im Regiment Brossard. | 130, 131 |
Möring, N; Bürger Namensform: Moring | [ - ] Bürger in Volkstedt. | 244 |
Mörsberg und Beffort, Georg von; Freiherr | [vor 1594 - 1648] 1612 − 1620 am Stuttgarter Hof, verheiratet seit 1619 mit Dorothea Susanne [1590 - 1638], Tochter von Volrad von Gleichen-Kranichfeld-Ehrenstein-Blankenhain [− 1627] und der Gräfin Dorothea von Hanau-Münzenberg [1556 − 1638]. Obervogt von Hornberg 1623 − 1626, 1626 aus württembergischen Diensten geschieden und nach Thüringen übersiedelt. Unterkranichfeld [Kr. Weimar] war 1631 an die Grafen von Mörsberg gefallen. | 324, 325 |
Mosicau, Wolf Christoph von; Jägermeister | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Jägermeister. | 48 |
Moßbach, N; Bürger | [ - ] Bürger in Allendorf. | 42 |
Müller von Lauffenthal, Caspar; Generalkriegskommissar | [ - ] Schwedischer (General-)Kriegskommissar unter FeldmarschallJohan Banér. | 151, 155, 156, 156, 158 |
Müller, N; | [ - ] Tochter des Nicol Müller. | 269 |
Müller, Nicol; Bürgermeister | [ - ] Bürgermeister von Stadtilm. | 257, 258, 269 |
Müste, N; Verwalter | [ - ] Verwalter in Remda. | 322, 335 |
N, N von; Ehename: Mansloh | [ - ] Frau des JunkersJost von Man[del]sloh. | 149 |
N, N; Ehename: Riese | [ - ] Ehefrau des ObristenJohann Riese. | 92 |
N, N; Ehename: Ruck | [ - ] Gattin des kaiserlichen GeneralquartiermeistersHubald Ruck, stammte aus Holland. | 285 |
N, N; Adjutant | [ - ] AdjutantLeopold Wilhelms. | 328, 354 |
N, N; Amtsschösser | [ - ] Amtsschösser von Leutenberg. | 363 |
N, N; Auditor | [ - ] Kaiserlicher Auditor. | 354, 359 |
N, N; Büchsenschmied | [ - ] Büchsenschmied in Rudolstadt. | 330, 334 |
N, N; Controlleur | [ - ] Kaiserlicher Controlleur. | 272, 274, 274, 275 |
N, N; Diener | [ - ] Diener des Michael Heubel. | 93, 96, 97, 97 |
N, N; Diener | [ - 1632] Diener des Jost von Watzdorf auf Weitzberga, 1632 von Kroaten erschossen. | 95 |
N, N; Diener | [ - ] Diener Bredas. | 351 |
N, N; Fähnrich | [ - ] Fähnrich aus Hof. | 92 |
N, N; Generalprofosleutnant | [ - ] Kaiserlicher Generalprofosleutnant. | 291, 292, 294[a], 339, 339, 359, 361, 362, 365 |
N, N; Generalquartiermeisterleutnant | [ - ] Kaiserlicher Generalquartiermeisterleutnant. | 343[a] |
N, N; Graf, Offizier | [ - ] Kaiserlicher Offizier und Graf. | 345 |
N, N; Hausfrau | [ - ] Bewohnerin des Papiermacher-Hauses in Blankenburg. | 209 |
N, N; Jäger | [ - ] Jäger des Freiherrn von Mörsberg. | 325 |
N, N; Kapitän | [ - ] Schwedischer Kapitän unter Goltz. | 179 |
N, N; Korporal | [ - ] Kaiserlicher Korporal. | 336, 336, 336, 347, 349, 349, 349, 350, 351, 362 |
N, N; Küchenmeister | [ - ] Kaiserlicher Küchenmeister. | 296, 297, 297, 299 |
N, N; Leutnant | [ - ] Kaiserlicher Leutnant. | 354, 365, 365 |
N, N; Leutnant | [ - ] Kaiserlicher Leutnant unter Breda. | 325[a], 326, 326 |
N, N; Obristleutnant | [ - ] Kaiserlicher Obristleutnant. | 353 |
N, N; Offizier | [ - 1632] Offizier aus Coburg. | 92 |
N, N; Offizier | [ - ] Kaiserlicher Offizier. | 321 |
N, N; Offizier | [ - ] Kaiserlicher Offizier. | 361, 362 |
N, N; Offizier | [ - ] Kaiserlicher Offizier. | 354 |
N, N; Profos | [ - ] Kaiserlicher Profos. | 347, 350 |
N, N; Proviantmeister | [ - ] Kaiserlicher Proviantmeister. | 277, 286, 289 |
N, N; Reiter | [ - 1628] Wallonischer Reiter des Regiments Johann II. von Mérode. | 59, 59, 60, 60 |
N, N; Reiter | [ - 1632] Reiter aus Schleiz. | 92 |
N, N; Reiter | [ - 1632] Reiter aus Schleiz. | 92 |
N, N; Reiter | [ - ] Reiter im Dienst des Moritz von Schönfeld. | 95 |
N, N; Rittmeister | [ - ] Rittmeister im Regiment Adam von Pfuel. | 211, 212 |
N, N; Rittmeister | [ - ] Kaiserlicher Rittmeister. | 331, 331, 331, 332, 332, 332, 334 |
N, N; Rittmeister | [ - ] Kaiserlicher Rittmeister. | 352, 352, 352, 352, 353, 353, 354, 354, 361, 361 |
N, N; Scharfrichter | [ - ] Schwarzburg-rudolstädtischer Scharfrichter (1640). | 322 |
N, N; Schreiber | [ - ] Schreiber bei Michael Heubel. | 234 |
N, N; Schreiner | [ - ] Schreiner in Oberilm. | 41 |
N, N; Schwertfeger | [ - ] Schwertfeger in Gotha. | 99, 99 |
N, N; Sekretär | [ - ] Sekretär bei Stadion. | 354, 356, 357, 358, 358, 359, 363 |
N, N; Soldat | [ - 1640] Kaiserlicher Soldat, bei der Plünderung Rudolstadts erschossen. | 325 |
N, N; Soldat | [ - ] Kaiserlicher Soldat, bei der Plünderung Rudolstadts erschossen. | 325[a] |
N, N; Superintendent | [ - ] Superintendent in Schwarza. | 272 |
N, N; Wirt | [ - ] Wirt in Saalfeld. | 350, 350 |
Neuhoff, Heinrich; Hofrat | [ - ] Dr., schwarzburg-rudolstädter Hofrat. | 82, 98 |
Nürnberger, Laurentius; Dr. jur. utr., Rektor | [1563 - 17.12.1634] Dr. jur. utr., Besuch der Universitäten Strassburg, Tübingen und Basel, Reisen in Italien und Österreich, 1596 Pappenheim’scher Rat und Amtmann in Gräfenthal, 1601 gräflich gleichischer Kanzler in Ohrdruf, ca. 1612 − 1634 Stadtsyndikus in Erfurt, 1622 Rektor der Universität, Oberratsmeister 1628, 1633, wohnhaft "Zur großen Speerstange" (Anger 12); BAUER, Erfurter Ratsherren Nr. 452; BAUER, Erfurter Personalschriften Nr. 616. | 152 |
Oberhaupt, Johann Heinrich; Stallmeister Namensform: Offeney Namensform: Obenhaupt Namensform: Hans Heinrich | [1604 - ] illegitimer Sohn des Anton Heinrich von Schwarzburg-Sondershausen [6./7.11.1571 - 10.8.1638] und seiner Geliebten Offenyi (Offeney), schwarzburgischer und honsteinischer Stallmeister zu Sondershausen, 16.7.1641 geadelt als „von Schwarzenfeld“; 1651 Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Versuchte“. KNESCHKE, Adels-Lexicon, Bd. 8, S. 395. | 186 |
Ossa zu Dahl, Wolf Rudolf von; Freiherr, Feldmarschallleutnant | [1574 - 1642 oder 1647] verheiratet mit Elisabeth von Meerscheid, gen. "Hillesheim". Kaiserlicher Obristleutnant, Obrist, Generalkriegskommissar und Feldmarschallleutnant. Ossas Geschlecht stammte aus Sachsen, erwarb aber während seiner Dienstzeit umfangreiche Güter im Elsass, 1632 Generalkriegskommissar im Rang eines Generalwachtmeisters unter Johann Graf von Aldringen, 1633 Kommissar in Vorderösterreich, auf Veranlassung der Erzherzogin Claudia de' Medici abgezogen, im September 1634 Feldmarschallleutnant. Sein schlechtes Verhältnis zu Aldringen und abgefangene Briefe führten nach Wallensteins Exekution zu seiner Verhaftung, er wurde jedoch bald als unschuldig wieder freigelassen. 1635 wurden ihm 50.000 fl. Gnadengelder angewiesen, auch wurde er im Zusammenhang mit dem Prager Frieden aktiv. 1636 zum Feldmarschall befördert, konnte jedoch wegen seiner angegriffenen Gesundheit nicht mehr aktiv werden. Nach 1637 scheint er nicht mehr tätig gewesen zu sein. | 63, 63 |
Oxenstierna von Södermore, Axel Gustafsson; Graf, Reichskanzler | [16.7.1583 - 7.9.1654] Schwedischer Reichskanzler. Oxenstierna gehörte einem der ältesten Adelsgeschlechter Schwedens an. Nach dem Studium des Staatsrechts und der Theologie in Rostock, Wittenberg und Jena im Spätsommer 1604 Eintritt in den Staatsdienst bei Karl IX. von Schweden, Ende 1605 Ernennung zum entlohnten Staatsbeamten, am 10.10.1606 Abreise als Sondergesandter nach Mecklenburg, am 18.3.1607 Rückkehr nach Stockholm, Juni 1609 Ernennung zum Reichsrat, am 6.1.1612 zum Reichskanzler Gustav Adolfs von Schweden, Ende Oktober 1626 zum Generalgouverneur Schwedens in Preußen. Oxenstierna trat für eine umfassende Mitverantwortung des Adels ein, die allerdings nur durch ein starkes Königtum gesichert war. Er wandelte den Reichsrat von einem nur vorübergehend eingeberufenen Gremium zur ständigen Regierung um, die unter seinem Einfluss die Politik Gustav Adolfs zumeist unterstützte. Auch der Reichstag, die Versammlung der Stände, wurde von Oxenstierna reformiert. Er sicherte den Einfluss des Königs und des Adels gegenüber der Bauernschaft, die durch immer neue Steuern diese neue Politik finanzieren musste. 1629 konnte er mit Polen den Frieden von Altmark abschliessen, der Schwedens Eingreifen in den Dreißigjährigen Krieg erst ermöglichte. Nach dem Sieg bei Breitenfeld wurde Oxenstierna Bevollmächtigter der schwedischen Krone am Rhein, am 22.1.1632 kam er in Frankfurt am Main am Hofe Gustav Adolfs an. Am 5.12.1632 übermittelte Oxenstierna die neue "Regierungsform" Schwedens an den Reichsrat, am 12.1.1633 wurde er bevollmächtigter Legat Schwedens im Heiligen Römischen Reich und Befehlshaber der dort stationierten Heere Schwedens, am 14.3.1633 Mitglied der Vormundschaftsregierung Königin Christinas, April 1633 Direktor des Heilbronner Bundes. Am 29.7.1634 bestätigte der schwedische Reichstag die neue "Regierungsform". Nach der Schlacht bei Nördlingen löste sich der Heilbronner Bund wieder auf, was im April 1635 zu dem Treffen Oxenstiernas mit Richelieu in Compiègne führte. 1636 wurde er Leiter der Vormundschaftsregierung für Christina. Nach dem Regierungsantritt Christinas schwand sein politischer Einfluss. Am 20.11.1645 wurde er in den Grafenstand erhoben, am 24. 9.1650 bejahte er die Erbmonarchie in Schweden. Oxenstierna, der im Laufe dieses Krieges zu einem der größten Gutsbesitzer Schwedens geworden war gilt als der intelligenteste Politiker seiner Epoche. Vgl. allgemein WETTERBERG, Kanslern. ENGLUND, Die Verwüstung Deutschlands S. 138, charakterisiert Oxenstierna prägnant als "humorlos, gelehrt, willensstark, arrogant, intelligent, ausgestattet mit einem phantastischen Gedächtnis, unerschöpflicher Energie und einem verblüffenden Organisationsvermögen". GOETZE, Politik; FINDEISEN, Oxenstierna; ZIRR, Oxenstierna. | 100 |
Pálffy, Andras; Graf, Obrist Namensform: Balfi | [ - ] Kaiserlicher Obrist, Inhaber und Kommandeur eines ungarischen Kroatenregiments, dessen Stärke bis zum Ende des Krieges in der Aufklärung lag. | 275, 290, [290a], [290b], 300 |
Pappenheim, Gottfried Heinrich von; Graf, Feldmarschall | [29.5.1594 - 17.11.1632] Kurbayerischer und kaiserlicher Feldmarschall. 1619 Beförderung zum Rittmeister, 1620 zum Obristleutnant, am 8.11.1620 schwere Verwundung in der Schlacht am Weißen Berg, 1622 Beförderung zum Obristen, Ende März 1623 Ritterschlag durch Ferdinand II., 21.9.1625 Sieg bei Vercia über französische und venezianische Truppen, am 9.11.1626 Niederschlagung des oberösterreichischen Bauernaufstandes bei Eferding, am 12.11.1626 Sieg bei Vöcklabruck, am 28.8.1627 Beginn der Belagerung Wolfenbüttels, das am 18.12.1627 kapitulierte, am 19.5.1628 Erhebung in den Reichsgrafenstand und Ernennung zum Generalfeldzeugmeister der ligistischen Truppen, am 3.1.1629 zum General der Artillerie, am 10.11.1630 Ernennung zum kurbayerischen Feldmarschall durch Maximilian I. von Bayern, am 8.5.1631 Ernennung zum kaiserlichen Feldmarschall, am 20.5.1631 Erstürmung Magdeburgs, am 17.9.1631 vergebliche Kürassierattacken Pappenheims bei Breitenfeld. Am 16.11.1631 plädierte Ferdinand von Köln für ein selbstständiges Kommando Pappenheims in Norddeutschland, am 14.1.1632 Entsatz der Magdeburger Garnison gegen Johan Báner, am 17.8.1632 Misserfolg vor dem von spanischen Truppen belagerten Maastricht, am 6.11.1632 Vereinigung mit Wallenstein bei Wurzen, am 13.11.1632 Abmarsch Pappenheims nach Halle, am 15.11.1632 Notruf Wallensteins an Pappenheim, am 16.11.1632 tödliche Verwundung in der Schlacht bei Lützen. | 67, 68, 68, 70 |
Perwast, Ludwig; Obristleutnant Namensform: Pervast Namensform: Lodovico | [ - ] 1633 stand er noch als Obristleutnant von 5 Kompanien im Regiment Isolano, 1634 erhielt er auf Empfehlung Aldringens das Regiment des 1633 gefallenen Obristen Lukas Hrastowacky, mit dem er auch an der Schlacht bei Nördlingen teilnahm. Vgl. KALTENBAECK, Der Einzug Kaiser Leopold’s I., S. 66. | 175 |
Peyerle von Perleberg, Johann Leonhard; Oberkriegskommissar | [ - ] Kaiserlicher (Ober-) Kriegskommissar. | 171 |
Pfuel, Adam von; Generalleutnant | [1604 - 1659] Schwedischer Obrist, Generalmajor, Generalfeldzeugmeister und Generalleutnant. Das Geschlecht besaß ausgedehnte Besitzungen an der Grenze von Barnim und Lebus, das nach ihm sogenannte „Pfuelenland“. Von Pfuel war Page bei Gustav II. Adolf von Schweden, begleitete diesen nach Deutschland. Teilnahme an der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf, wo er John Hepburns ehemaliges „Grünes Regiment“ unter Herzog Wilhelm IV. von Weimar kommandierte. In der Schlacht bei Lützen am 6.11.1632 führte er sein eigenes Regiment. Er brachte nach der Schlacht bei Lützen die Leiche des Königs mit 400 Reitern des Regiments Småland (LORENZ, Grimma, S. 641 Anm. ***) von Weißenfels nach Wolgast, von wo sie nach Stockholm eingeschifft wurde. Vgl. KITZIG, Leichenzug. Seine Schwester heiratete Johan Banér, was seinen Aufstieg beförderte. Er wurde schwedischer Obrist, nahm am 5./6.9.1634 an der Schlacht bei Nördlingen teil, wurde Generalmajor und dann Generalfeldzeugmeister. 1634 zog er als Kommandeur eines Regiments selbstständig nach Thüringen und deckte die Flanke des Heeres. Später führte er die Avantgarde des schwedischen Heeres an und brannte angeblich 800 böhmische Dörfer nieder. Nach Johan Banérs Tod schlug von Pfuel 1641 die Schlacht bei Wolfenbüttel. Er war Anhänger der sogenannten „Dritten Partei“, einer Friedenspartei, die sich gegen Schweden und Frankreich als Invasoren richtete. Da ihm Torstensson und auch Lilliehöök im Kommando vorgezogen wurden, nahm er 1642 seinen Abschied. Zudem soll Schweden ihm eine hohe Pension gezahlt haben, um ihn vom Übertritt in kaiserliche Dienste abzuhalten. Er starb als schwedischer General und. LORENTZEN, Die schwedische Armee, S. 100f. | 211, 211, 217, 219, 221, 222, 230, 230, 231, 231, 231, 234, 235, 236, 236, 236, 236, 241, 241, 242, 248, 248, 248, 249, 249, 252, 253, 255, 311, 313, 314, 314 |
Pfuel, Adam von; Generalleutnant (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 241 |
Piccolomini von Amalfi, Ottavio; Fürst, Herzog, Feldmarschall | [11.11.1599 - 11.8.1656] Kaiserlicher Feldmarschall. Teilnahme am Böhmischen Krieg, unter Pappenheim Dienst als Obristleutnant, 1627 wurde Piccolomini Kommandant der Leibgarde Wallensteins, Teilnahme am Mantuanischen Erbfolgekrieg und am 16.11.1632 an der Schlacht bei Lützen, Piccolomini war Mitunterzeichner des 1. Pilsener Revers und Hauptakteur bei der Verschwörung gegen Wallenstein, danach erhielt er reiche Schenkungen in Böhmen, er war kaiserlicher Feldmarschall in der Schlacht von Nördlingen am 5./6.9.1634, es folgten Kämpfe in Lothringen, am 7.6.1639 Sieg über die französische Armee unter Feuquières bei Diedenhofen (Thionville) und Ernennung zum kaiserlichen Geheimen Rat bzw. zum Herzog von Amalfi durch Philipp IV. von Spanien, am 5.9.1639 Ernennung zum Befehlshaber der kaiserlichen Hauptarmee in Böhmen. Nach mehreren Niederlagen und der Katastrophe Piccolominis und Erzherzog Leopold Wilhelms gegen Torstensson in der Schlacht bei Breitenfeld am 2.11.1642 legte er den Oberbefehl nieder, 1644 war er erneut bei den Kämpfen der Spanier in den Niederlanden aktiv, am 26.5.1648 Ernennung zum Generalleutnant, Einsatz als Prinzipalgesandter bei den Nürnberger Verhandlungen zur Umsetzung des Westfälischen Friedens (Mai 1649 − Juli 1650), 1650 Erhebung in den Reichsfürstenstand. BARKER, Piccolomini, S. 322 − 369; WOLTZ, Piccolomini, S. 93–145. | 242[a], 245, 247, 280, 281, 283, 283, 284, 284, 284, 285, 285, 287, 288, 289, 291, 292, 294, 327, 329, 330, 339, 344 |
Piccolomini von Amalfi, Ottavio; Fürst, Herzog, Feldmarschall (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 61 |
Pietipesky von Chiesch und Egerberg, Gottlob; Obristleutnant | [1602 - 30.4./10.5.1639] Schwedischer Obristleutnant im Regiment Goltz und Kommandant der Cyriaksburg. | 153, 227, 227, 228, 229, 242 |
Plettenberg, Hieronymus von; Rittmeister | [ - 1675 oder 1676] Kaiserlicher Rittmeister. | 47 |
Podewitz, Hans von; Rittmeister Namensform: Bodewitz | [ - ] Kaiserlicher Rittmeister. | 159 |
Praetorius, Hieronymus; Superintendent | [ - ] Von Herzog Ernst zu Sachsen-Weimar verordneter Superintendent in Würzburg. | 114 |
Puchheim, Adolf Erik von; Graf, Generalwachtmeister Namensform: Adolf Ehrentreich | [ - 27.10.1664] Kaiserlicher Obrist und Generalwachtmeister. Von Puchheim war kaiserlicher Konfiskationskommissar in der Wallenstein-Affäre und am 17.4.1639 am verlorenen gegangenen Gefecht gegen Johan Banér bei Chemnitz beteiligt. | 141, 143, 169 |
Quehl, N; Schösser | [ - ] Schösser von Stadtilm. | 266 |
Quittschreiber, N; Rittmeister | [ - ] Rittmeister unter Goltz, Rudolstädter Bürger und Barbier, unterschlug Gelder und wurde schließlich nach einer Verhandlung in Erfurt abgesetzt. | 212, 223, 224, 224, 225 |
Rajkovič, Nicola; Obrist | [ - 17.4.1644] Kroaten-Obrist in kaiserlichen Diensten. 1639/43 war er an verschiedenen Plünderungszügen im Erzgebirge und in Oberfranken beteiligt. Ende September 1640 sollte er unter dem Befehl Leopold Wilhelms an der Eroberung Höxters teilnehmen. Er fiel vor Zeitz in angetrunkenem Zustand im Kampf mit Reitern Königsmarcks. | 287, 288, 288, [290b] |
Rauch, Heinrich; Gastwirt | [ - ] Gastwirt in Rudolstadt. | 212 |
Rauch, N; Rittmeister, Freireiter Namensform: Rauh | [ - ] Rittmeister und Freireiter in schwedischen Diensten. | 256 |
Rauch, N; Rittmeister Namensform: Rauh | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Rittmeister. | 366 |
Reichenbach, Wolf; Schlosser | [ - ] Schlosser in Rudolstadt. | 244 |
Reitzsch, Christoph; Förster | [ - ] Förster in Hengelbach. | 59 |
Rembda, Nicol; Kammerdiener | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Kammerdiener; möglicherweise auch Nicol aus Remda [Kr. Rudolstadt]. | 278 |
Riese, Johann; Obrist | [ - 10.8.1632] Obristleutnant unter Johann Ernst von Sachsen-Weimar bei den Kämpfen in Schlesien und Ungarn 1626, dänischer, dann schwedisch-weimarischer Obrist, führte das „Rote Regiment“ zu Fuß, 1627 Kommandant der Festung Kosel in Schlesien. Er hatte 1628 das Kommando über den weimarischen Ausschuss übernommen, Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Schwarze“, gefallen während der Kämpfe um die Alte Veste bei Nürnberg. SODEN, Gustav Adolph I, S. 367. | 86, 86, 89, 89, 91, 91, 92 |
Rost, N; Diakon | [ - ] Diakon in Rudolstadt. | 320 |
Rostein, Friedrich von; Generalmajor Namensform: Rostien | [ - 16.11.1634] Sein Regiment mit 180 Berittenen gehörte zu den Truppen Wilhelms V. von Hessen-Kassel. Am 3.9.1632 wurde er bei den Kämpfen an der Alten Veste bei Zirndorf - dort kommandierte er als königlicher Stallmeister die Leibgarde Gustavs II. Adolf - durch einen Brustschuss verwundet, nahm aber am 16.11.1632 an der Schlacht bei Lützen teil. Nach Aussage des Chronisten Robert Monro soll er bereits Generalmajor gewesen sein. Im Januar 1634 stand er als Generalmajor unter dem Befehl Gustav Horns in Oberschwaben. In der Schlacht bei Nördlingen geriet er am 6.9.1634 in kaiserliche Gefangenschaft. Nach seiner Auslösung ging er nach Nürnberg und übernahm die Stelle Claus Hastvers. Nach schwerer Erkrankung verstarb er dort mittellos am 16.11.1634. SODEN, Gustav Adolph III, S. 120. | 88 |
Roth von Schreckenstein, Hans Christoph; Hofmeister Namensform: Roth von Schröckenstein | [ - ] Schwarzburg-rudolstädtischer Hofmeister und Patron Heubels. Er entstammte einem schwäbischen Reichsrittergeschlecht und begleitete Ludwig Günther I. von Schwarzburg-Rudolstadt 1609 auf seiner Reise durch England, Irland und Schottland. | 56, 78, 82, 100 |
Rothmaler, Johannes; Superintendent | [1601 - 1650] Dr. theol., Schwarzburger Superintendent. | 146 |
Ruck, Hubald; Generalquartiermeister Namensform: Rock | [ - 1640] Kaiserlicher Obrist und Generalquartiermeister, im Frühjahr 1640 in beiden Grafschaften Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt einquartiert, im September 1640 soll Rock nach Angaben Myslíks von Hyršov von Kroaten erschossen worden sein. | 280, 282, 282, 282, 283, 284, 299 |
Sachse, Johann Andreas; Major Namensform: Sachsen Namensform: Sachs | [ - ] Schwedischer Major unter Bernhard von Sachsen-Weimar. | 39 |
Sauerköbel, N; Rittmeister | [ - ] Rittmeister im Regiment Adam von Pfuel. | 212 |
Sayn-Wittgenstein-Homburg, Ernst zu; Graf, Obrist | [8.4.1599 - 20.3.1649] Schwedischer Obristleutnant (im Regiment Solms) und Obrist. | 31 |
Scheffel, Elias; Kanzler | [12.2.1572 - 17.4.1633] Studium in Jena 1591 − 1599 und Leipzig 1509 − 1603, 1606 Rat in der Kanzlei Frankenhausen, 1607 Vizekanzler, Leitung der Kanzlei und des Konsistoriums, 1613 Kanzleidirektor und Konsistorialvizepräsident, 1619/20 Gesandter am Hof in Dresden, Vertreter des Hauses Barby, 1630 − 1633 Kanzler und Konsistorialpräsident der Grafschaft Schwarzburg-Rudolstadt. HEß/ LANGHOF, Staatsbehörden in Schwarzburg-Rudolstadt S. 11. Verheiratet mit Susanne Maria Brömel, Tochter des Günther Brömel [1.2.1570 − 29.3.1649], Amtsschösser zu Schwarzburg. | 98 |
Scherff, Hans; | [ - ] ? | 198 |
Scherndörffer, N; Rittmeister | [ - ] Rittmeister im Regiment Augustin von Hanau. | 144, 144, 145 |
Schild, N; Obristleutnant Namensform: Schildt | [ - ] Kaiserlicher Obristleutnant. | 149 |
Schlammersdorf, Thomas Sigmund von; Obrist | [ - 6.2.1641 ?] 1620 Beförderung zum bayrischen Obristleutnant, 1626 Obristleutnant unter Johann Ernst von Sachsen-Weimar bei den Kämpfen in Schlesien und Ungarn, Ende 1630 zum schwedischen Obristen, , im Juni 1631 in Schmalkalden einlogiert (WAGNER, Pforr, S. 101), Oktober 1631 Anwerbung eines Regiments zu Fuß im Auftrag Wilhelms IV. im Raum Schwarzburg-Rudolstadt, im Januar wieder in die Schmalkaldener Amtsdörfer eingefallen (WAGNER, Pforr, S. 113). Nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 wurde von Schlammersdorf Kommandant in Lauingen, es folgten die Kapitulation vor den Kaiserlichen und der Rückzug nach Ulm. Bei der Eroberung von Schloss Wolgast am 10.12.1637 geriet er in kaiserliche Gefangenschaft. | 63 |
Schleinitz, Joachim von; General | [ - 11.7.1644] Sohn des Dietrich von Schleinitz. Kursächsischer Obristleutnant, Obrist und später General sowie seit 1639Kommandant von Leipzig. Wegen der Übergabe Leipzigs nach der Schlacht bei Breitenfeld am 2.11.1642 wurde von Schleinitz inhaftiert. Er starb im Arrest. | 132, 193 |
Schlick, Georg Friedrich von; Graf, Obrist | [ - 6.3.1642 bei Mansfeld gefallen] Schlick stand als Obrist/Obristleutnant eines Kavallerie-Regiments in kaiserlichen Diensten. Sein Regiment und sein Fußvolk waren wegen ihrer Grausamkeit gefürchtet. Er kämpfte unter Morzin, war an dessen Niederlage am 14.4.1639 bei Chemnitz beteiligt und fiel bei den Kämpfen um Schloss Mansfeld gegen Königsmarck. | 172 |
Schlick, N; Graf, Obristleutnant | [ - 10.3.1633] Dänischer, dann schwedischer Obristleutnant, gefallen am 10.3.1633 bei der blutigen Erstürmung von Neustadt a. d. Aisch. | 31 |
Schnups, N; Rittmeister | [ - ] Rittmeister im Regiment Adam von Pfuel. | 212 |
Schönberg auf Wesel, Otto Friedrich von; Freiherr, Generalfeldzeugmeister Namensform: Schönburg auf Wesel | [ - 17.9.1631] 1609 Reisen in Schottland und England und Bekanntschaft mit Ludwig Günther I. Graf von Schwarzburg-Rudolstadt, 1622 noch im würzburgischen Regiment Herzelles, das 1623 in ligistische Dienste übernommen wurde, bayerischer Kürassier-Obrist, ligistischer Generalfeldzeugmeister. Schönberg galt als Protégé Tillys und als Hitzkopf. Seine Reiter waren als „Press- und Fressreiter“ in den besetzten protestantischen Gebieten gefürchtet. HÄFNER, Die Herrschaft Schmalkalden, S. 272f.; WAGNER, Pforr, S. 97f.; STEINHAUSEN, Aufzeichnungen (1628/29). Von Schönberg fiel in der Schlacht bei Breitenfeld (17.9.1631), nach Leipzig überführt und in der damaligen Barfüßerkirche beigesetzt. | 49, 72, 73 |
Schönberg auf Wesel, Otto Friedrich von; Freiherr, Generalfeldzeugmeister Namensform: Schönburg auf Wesel (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 50 |
Schönfeld, Hans Friedrich von; Junker | [ - ] Junker. | 95, 95, 148 |
Schönfeld, Johann Nikolaus von; Junker | [ - ] Junker, schwarzburg-rudolstädter Verordneter. | 130, 144, 144, 186 |
Schönfeld, Johann Siegfried von; Rat, Oberhofrichter | [1576 - 1627] Schwarzburg-rudolstädter Rat und Oberhofrichter. | 111, 185 |
Schönfeld, Johann Theobald von; Junker | [1617 - 1658] Junker auf Großkochberg und Heilingen, Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Beruhigende“. | 328, 335 |
Schönfeld, Moritz von; Junker | [ - 1632] Junker, 1632 von Kroaten erschossen. | 95 |
Schröder, N; Goldschmied | [ - ] Goldschmied in Rudolstadt. Bei HEUBEL, Die Thüringer Heubel S. 34 Schröder genannt. | 325 |
Schwansbell, Christoph von; Obristleutnant Namensform: Schwantzbell | [ - ] Kaiserlicher Obristleutnant des Regiments Johann II. von Mérode. | 55, 55, 56, 56, 56, 58 |
Schweitzer, Nicol; Untermarschall | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Untermarschall. | 187, 318, 360, 361, 361, 361 |
Simon, Horius; Generalprofos | [ - ] Kaiserlicher Generalprofos. | 330, 332, 332, 336, 362, 362 |
Slange, Erik Karlsson; Generalmajor Namensform: Slang | [1600 - 2.11.1642] Schwedischer Generalmajor. Am 10.5.1632 Einzug mit Gustav II. Adolf von Schweden in das eroberte Landshut, am 4.10.1636 bei Wittstock zusammen mit Johan Banér Sieg über die Sachsen, Brandenburger und Kaiserlichen. Am 16.2.1639 schlug Slange zusammen mit Banér Hans Wolf von Salis, Ende 1639 nahm er an Banérs Verwüstungszug in Böhmen und 1640 in Sachsen teil, er deckte Banérs Rückzug von Regensburg durch die Verteidigung von Neunburg vorm Wald gegen Erzherzog Leopold Wilhelm und Piccolomini, 1642 wurde er gegen Montecuccoli und Pompeio ausgetauscht. Slange fiel in der zweiten Schlacht bei Breitenfeld. Er wurde am 15.12. in der Leipziger Nicolai-Kirche beigesetzt. | 310 |
Sommer, Aegidius; Sekretär | [ - ] Sekretär unter ObristleutnantPietipesky. | 229 |
Sommer, Matthes; Bürger | [ - ] Bürger von Schwarzburg. | 121 |
Sommer, Stephan; Krämer, Ratsherr | [ - ] Krämer und Ratsherr in Stadtilm. | 258, 270 |
Sötern, Philipp Christoph von; Erzbischof | [11.12.1567 - 7.2.1652] Der von Jesuiten erzogene Sötern war seit 1610 Bischof von Speyer, war überzeugter Anhänger der Liga und versuchte in seinem überwiegend protestantischen Bistum zu rekatholisieren. 1623 Erzbischof von Trier und damit einer der Kurfürsten. 1631 stellte er sich nach Auseinandersetzungen mit dem Domkapitel unter den Schutz Frankreichs und übergab diesen Philippsburg (1615 zur Festung ausgebaut, 1618 von den protestantischen Reichsständen geschleift, bis 1623 Uttenheim, 1623 Übertragung des Namens) und Ehrenbreitstein. 1632 verbündete sich Sötern mit Frankreich, 1635 von spanischen Truppen in Trier gefangen genommen und lange Jahre in Haft in den Spanischen Niederlanden und in Wien. 1645 wurde er unter der Voraussetzung, sich wieder an Habsburg anzunähern, freigelassen, nahm aber wieder Verhandlungen mit Frankreich auf. LAUER, Sötern. | 22 |
Sperreuter, Claus Dietrich von; Generalmajor Namensform: Sperreuth | [um 1600 - 9.1.1653] Schwedischer Obrist, lüneburgischer, hessischer und kaiserlicher Generalwachtmeister und Generalmajor. Teilnahme am Böhmischen Krieg, Eintritt in badische, 1621 in dänische Kriegsdienste, anschließend Dienst unter Ernst von Mansfeld, 1623 Eintritt in die schwedische Armee, 1628 Teilnahme als Major am Feldzug gegen Polen, 1631 wurde von Sperreuter schwedischer Obrist. Teilnahme an der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf am 3.9.1632. Die Willibaldsburg in Eichstätt erhielt er, damals in den Diensten Bernhards von Weimar, am 15.5.1633 per Akkord. Seine Misserfolge u. a. gegen Johann von Werth und der Verlust Eichstätts führten zu seinem Ausscheiden aus schwedischen Diensten. Später war er lüneburgischer, hessischer und zuletzt kaiserlicher Generalmajor sowie ab 1636 kaiserlicher Generalwachtmeister. Am 2.11.1642 nahm er an der 2. Schlacht bei Breitenfeld teil. Ab 1646 stand er in den Diensten Venedigs. LEISTIKOW, Obrist Speerreuth; SODEN, Gustav Adolph III, S. 480ff. Anm. | 170, 170, 171, 172, 174, 174 |
Spertmey, N; Obrist | [ - ] Angeblicher dänischer Obrist (1623 Im Theatrum Europaeum Bd. 1 S. 740 heißt es richtig "Sper/May", diese hat Heubel zu einem neuen Namen zusammengezogen. In Wirklichkeit handelte es sich um die Obristen Ernst Georg Sparr [Spaar] und Adolf von Mey, was auch durch den Kupferstich "Warhafft vnd eigentlicher Bericht / was massen Hertzog Christian von Braunschweig Armada den 6. Augusti 1623. im Stifft Münster auffs Häupt erlegt" (1623) [Germanisches Nationalmuseum Nürnberg HB 1780] bestätigt wird. | 21 |
Spilling, Valtin; Magister, Pfarrer | [ - ] Magister und Pfarrer zu Ilmenau. | 37 |
Sporck, Johann von; Freiherr, Generalwachtmeister | [um 1601 - 6.8.1679] Sohn leibeigener westfälischer Bauern, Obristwachtmeister (1636), kurbayerischer Obrist (1640) und Generalwachtmeister, bekannt als einer der wenigen, die Hexenprozesse im Heer veranlassten. Teilnahme an den Schlachten bei Tuttlingen am 24.11.1643 und bei Jankau am 6.3.1645, wo von Sporck in Gefangenschaft geriet. Er war Hauptbeteiligter an der Werthschen Revolte. 1647 − 1675 war er kaiserlicher Feldmarschall-Leutnant, Reichsgraf und General der Kavallerie und wurde in den Reichsfreiherrnstand erhoben. Nach dem Dreißigjährigen Krieg Teilnahme an Feldzügen in Polen, Siebenbürgen, am Oberrhein und in den Spanischen Niederlanden. Von Sporck war zusammen mit Holzappel (Melander) und Alexander von Velen einer der größten Kriegsgewinnler auf kaiserlicher Seite. | 166, 173 |
Stadion, Johann Kaspar von; Hofkriegsrat | [21.12.1567 - 21.11.1641] Von 1627 – nach dem Tode Erzherzog Maximilians - bis 1641 amtierte er als Hochmeister des Deutschen Ritter-Ordens. Er war kaiserlicher Hofkriegsrat und Berater Ferdinands II. und Ferdinands III. in militärischen Angelegenheiten. Sein Amt als kaiserlicher Restitutionskommissar legte er bald wegen Krankheit nieder. Stadion war einer der überzeugtesten Anhänger Habsburgs, Assistenzrat Ferdinands III., Bellizist, katholischer Hardliner, aber auch Gegner Maximilians I. von Bayern, der Stadions Einfluss auf die kaiserliche Kriegsführung kritisierte. Zudem war Stadion für die Auflösung der katholischen Liga-Armee eingetreten. DUNCKER, Stadion; SCHWEIGERD, Oesterreichs Helden, S. 816ff. | 337, 337, 338, 339, 340, 341, 343[a], 343[a], 344, 344, 349, 349, 349, 351, 354, 354, 356, 356, 356, 357, 363 |
Stålhandske, Torsten; Obrist, Generalmajor | [1594 - 1.5.1644] Schwedischer Obrist und Generalmajor, Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Verjüngernde“. Stålhandske war Page des Obristen Patrick Ruthven, 1629 Obristleutnant unter Tott, am 17.9.1631 nahm er an der Schlacht bei Breitenfeld teil, am 15.4.1632 Teilnahme als Obrist an der Schlacht bei Rain am Lech, am 3.9. an der Alten Veste bei Nürnberg und am 16.11.1632 bei Lützen. Stålhandske war Generalmajor der finnischen Reiterei. Er nahm an der 2. Schlacht bei Breitenfeld am 2.11.1642 teil und war auch noch im Schwedisch-Dänischen Krieg aktiv. Die von ihm in Dänemark beschlagnahmte Bibliothek des Århuser Bischofs Morten Madsen (1596 − 1643) mit 898 Bänden, die 1646 der Universität Turku übergeben wurden, dienten als Grundstock der neuen Universitätsbibliothek. Beigesetzt wurde er in einer Seitenkapelle des Doms in Turku. SYRJÖ, Stålhandske. | 178, 311, 314 |
Stechnitz, Georg Matthias von; Obrist | [ - ] Stechnitz stammte aus Finnland und stand 1632 als Obrist in schwedischen Diensten. Sein Reiterregiment bestand aus 4 Kornetten mit 80 Pferden und focht in der Schlacht bei Lützen am 16.11.1632 auf dem linken Flügel der 2. Linie zusammen mit französischen Hilfstruppen. Seine Truppen enthielten die Überreste von Jean de Hontas de Gassions Kompanie französischer Freiwilliger in schwedischen Diensten. | 148 |
Steinbach, Wolf Jaroslav von; Obrist | [ - ] Böhmischer Exulant, 1626 Major im Regiment Johann Riese, unter Johann Ernst von Sachsen-Weimar bei den Kämpfen in Schlesien und Ungarn 1626, dann schwedisch-weimarischer Hauptmann, Obristleutnant bzw. Obrist. Ende 1631 eingelagert im Eisenacher Gebiet. PETER, Eisenach, S. 10: „Die Mannschaften dieses Regiments beunruhigten durch ‚Infloenzien mit braviren, zanken, schelten, schießen und anderen tumultiren’ die Stadt aber so sehr, dass der Herzog Johann Ernst den Rat anwies, solches Benehmen nicht länger zu dulden“. Teilnahme an der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf am 3.9.1632. 1637 angeblich in kaiserliche Dienste getreten. | 151 |
Steinmetz, Ditterich; Bürger | [ - ] Bürger in Stadtilm. | 261 |
Thurn-Valsassina, Franz Bernhard von; Graf | [1595 - 14.10.1628] Graf Franz Bernhard von Thurn, seit 1619 verheiratet mit Maria Magdalena von Hardegg, war der Sohn des Grafen Heinrich Matthias von Thurn, des Oberhauptes der sogenannten böhmischen Aufständischen, die durch den "Prager Fenstersturz" das Signal zum Staatsstreich gegen das Haus Habsburg gaben und damit aus historischer Sicht den Anlass zum 30jährigen Krieg lieferten. Franz Bernhard kämpfte zunächst aktiv für die Interessen der böhmischen Stände und die seines neugewählten Königs Friedrich V. von der Pfalz. Als am 8.11.1620 in der Schlacht am Weißen Berg das böhmische Heer von den kaiserlichen Truppen unter Tilly vernichtend geschlagen und er am 12.9.1620 geächtet wurde, schloss sich Franz Bernhard mit 3.000 Mann Christian von Braunschweig an. Ab Februar 1622 war er in Glatz eingelagert, musste im Oktober vor kaiserlichen Truppen kapitulieren und zog in die Mark Brandenburg ab. In der Schlacht bei Stadtlohn (6.8.1623) wurde er schwer verwundet. 1623 wurde er der erste schwedische Generalmajor und führte der Krone Schweden ein neu geworbenes Regiment aus den Niederlanden zu. 1626 stand er im Kampf gegen Polen. 1627 wurde er bei Dirschau durch einen Schuss in den rechten Arm verwundet. 1627 wurden ihm verschiedene Güter unter der Grafschaft Pernau (Baltikum) von Gustav II Adolf doniert. Am 14.10.1628 starb er in Strasburg am Fleckfieber. | 20 |
Tiefenbach auf Mayerhofen, Rudolf von; Freiherr, Feldmarschall | [26.11.1582 - 4.3.1653] Kaiserlicher Obrist, Generalfeldwachtmeister (1619), Generalfeldzeugmeister (1619 und 1627) und Feldmarschall (1631). 1631 beendete er auf Grund mehrerer habsburgischer Niederlagen seinen Militärdienst, erhielt aber nach der Ermordung Wallensteins im Februar 1634 dessen Herrschaft Jičín. HALLWICH, Tiefenbach, S. 94 − 107. | 40, 67 |
Tieß, Christoph; Hofbarbierer | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Hofbarbierer. | 59, 59, 59, 59, 60, 60, 60 |
Tilly, Johann Tserclaes von; Graf, Generalleutnant | [1559 - 30.4.1632] Bayerischer Generalleutnant. Nach Besuch des Jesuiten-Kollegs von Chatelet spanische, lothringische und kaiserliche Kriegsdienste, u.a. im Kampf gegen die Osmanen. 1610 Beförderung zum bayerischen Generalleutnant und Aufbau der Liga-Armee, am 8.11.1620 Teilnahme an der Schlacht am Weißen Berg, weitere Erfolge im Böhmisch-Pfälzischen Krieg bei Wimpfen am 6.5.1622 und bei Höchst am 20.6.1622, darüber hinaus im Niedersächsisch-Dänischen Krieg bei Stadtlohn am 6.8.1623 und bei Lutter am Barenberge am 27.8.1626, Eroberung und Zerstörung Magdeburgs am 20.5.1631, nach Wallensteins Entlassung Niederlage in der Schlacht bei Breitenfeld am 17.9.1631. Nach der Schlacht bei Rain am Lech, in der Tilly tödlich verwundet wurde, drangen die Schweden nach Bayern vor. KAISER, Politik und Kriegführung; JUNKELMANN, Der Du gelehrt hast meine Hände den Krieg. | 20, 20, 24, 25, 25, 26, 27, 28, 29, 29, 31, 35, 53, 68, 70, 71, 76 |
Tilly, Johann Tserclaes von; Graf, Generalleutnant (Armee) | (zur Person siehe oben) | 29, 45 |
Torraß, N; Kapitän Namensform: Tarras | [ - ] Braunschweig-lüneburgischer Kapitän in schwedischen Diensten, 1641 Kommandant von Maßfeld, am 18.11. Übergabe Maßfelds an würzburgische Truppen und Unterstellung unter die Kaiserlichen. | 317, 318, 343[a] |
Torstensson zu Ortala und von Virestad, Lennart; Graf, Feldmarschall | [17.8.1603 - 7.4.1651] Einer der fähigsten schwedischen Heerführer, der durch die Schnelligkeit seiner Operationen berühmt wurde. 1618 Kammerknecht bei Gustav II. Adolf, 1621 Teilnahme an der Eroberung Rigas, 1624 Fähnrich, 1626 Kapitän, 1627 Obristleutnant, 1629 Obrist. Teilnahme an der Schlacht von Breitenfeld am 7./17.9.1631, Sommer 1632 General der Artillerie, 24.8.1632 Gefangennahme beim Sturm auf die Alte Veste bei Zirndorf und Inhaftierung mit schweren gesundheitlichen Schäden in der Festung Ingolstadt, März 1633 Auswechslung gegen Otto Friedrich Graf von Harrach, den Schwager Wallensteins. Dezember 1634 Reichszeugmeister, 1641 Reichsrat, Feldmarschall und Oberbefehlshaber der schwedischen Truppen auf Reichsboden, 2.11.1642 Sieg in der 2. Schlacht bei Breitenfeld, Herbst 1643 Marsch nach Dänemark, Januar 1645 erneuter Einfall in die kaiserlichen Erbländer und Vorstoß bis vor Wien, 6.3.1645 Sieg bei Jankau, September 1645 Rückzug nach der vergeblichen Belagerung Brünns, April 1646 Rückkehr nach Schweden, 1647 Erhebung zum Freiherrn und Grafen, Mai 1648 Generalgouverneur über Västergötland, Värmland, Dal und Halland. Vgl. TINGSTEN, Fältmarskalkarna Johan Baner och Lennart; HOLMBERG, Lennart Torstenson S. 13 ff. Vgl. TINGSTEN, Fältmarskalkarna Johan Baner; JOHANSSON, Lennart Torstensson; HOLMBERG, Lennart Torstensson, S. 13ff. | 249, 249, 249, 251, 251, 252, 252, 254, 254, 256, 256, 256, 259, 301, 301, 302, 303, 304, 309, 342 |
Trčka, Adam Erdmann; Graf Namensform: Trčka z Lípy | [ca. 1599 - 25.2.1634] Seit 1627 verheiratet mit Maximiliana von Harrach, einer Schwester der Gattin Wallensteins. 18.2.1628 Erhebung in den Reichsgrafenstand, 23.2.1630 Obrist, 19.10.1632 auf Vorschlag Wallensteins Feldmarschallleutnant, führte 1631 die Verhandlungen mit Arnim über einen separaten Waffenstillstand mit Sachsen. 1632 vorübergehend in schwedischer Gefangenschaft, Teilnahme an der Schlacht von Lützen, 1633 erneute Verhandlungen mit Arnim und Thurn. Am 25.2.1634 von ButlersDragonern mit Gewehrkolben erschlagen. | 105 |
Trosdern, Johann von; Rittmeister | [ - ] Bürger von Stadtilm, ehemaliger schwarzburg-rudolstädtischer Kommissar und Rittmeister im Regiment Augustin von Hanau. | 41, 144 |
Uhlfeldt, Franz von; Graf, Generalwachtmeister Namensform: Ulefeld Namensform: Ulfeld | [30.10.1601 - 14.7.1636] Kaiserlicher Obristleutnant, Obrist und Generalfeldwachtmeister (18.8.1635). Von Uhlfeldt, Obristleutnant im Regiment Holk und Teilnehmer an der Schlacht bei Lützen, erhielt 1633 von Wallenstein aus dem Regiment Bönninghausen, das sich in der Schlacht von Lützen nicht bewährt hatte, sechs Kompanien. Zudem kommandierte er Holks eigenes Regiment und nahm an dessen Verheerungsfeldzug gegen Sachsen teil. BRICKA (Hg.), Dansk biografisk Lexikon Bd. 18, S. 35f.; ARENDT, Wallensteins Faktotum. | 159 |
Unger, Friedrich; Obrist | [ - ] Erst kursächsischer, dann kaiserlicher Obrist, Obristwachtmeister und Kommandeur einer Freikompanie zu Pferd. Im Mai 1638 war Unger bei der Belagerung Erfurts eingesetzt, im März 1639 gelang es ihm, Johan Banérs Angriff auf Freiberg zu vereiteln. 1640/1641 Aktivität im Kleinkrieg gegen die Schweden, am 1.4.1643 Gefangennahme, 1645 Kampf gegen Lennart Torstensson Truppen während der sechzehnwöchigen Belagerung Brünns, 1647/1648 Teilnahme am letzten Feldzug des Dreißigjährigen Krieges. | 188, 189 |
Unger, N; Kornett | [ - ] Schwedischer Kornett unter Goltz. | 216 |
Velten, Hans; Trompeter | [ - ] Trompeter von Ludwig Günther I., Graf von Schwarzburg-Rudolstadt. | 123, 291, 299, 324 |
Virmond von und zu der Neersen und Anrath, Johann von; Freiherr, Generalfeldwachtmeister Namensform: Virmond von und zu der Nerß und Anrath | [7.7.1588 - 20.2.1632] Während seiner militärischen Ausbildung in den Spanischen Niederlanden offenbar mit seiner Gemahlin Johanna Maria von Flodorff vom Calvinismus zum Katholizismus konvertiert (sein Regiment wurde 1622 zusammengestellt und von Obristleutnant Juan Evangelista de las Cuevas befehligt); seit 1629 kurkölnischer und kaiserlicher Generalwachtmeister der Kavallerie, Obrister über ein Regiment hochdeutschen Fußvolks, auch Kurkölnischer Rat, Kämmerer und Gubernator der Residenzstadt Bonn, bereits 1621 wegen seiner Verdienste im Böhmischen Krieg in den Freiherrnstand erhoben, galt in Offizierskreisen als ebenso eingebildet wie unfähig und feige, 19.6. 1630 Generalfeldwachtmeister, kaiserlicher Kommandant von Rostock und Mecklenburg. Der in französischen Diensten stehende Obrist Ovelacker erschoss am 20.2.1632 nachmittags um 4 Uhr Virmond von der Neersen vor der Kölner Jesuitenkirche. | 45 |
Vitzthum von Eckstätt auf Kannawurf, Voigtstedt und Neu-Assenburg, Dam; Kriegskommissar, Generalmajor | [10.9.1595 - 21.3.1638] Kaiserlicher Kriegskommissar, Obrist, Generalwachtmeister, kursächsischer Generalmajor und Kommandant von Elbogen; Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Abhelfende“. Teilnahme an der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf am 3.9.1632 mit 10 Kompanien zu Fuß unter Wilhelm IV. von Weimar. Am 20.3.1638 wurde Vitzthum an der Warnemünder Schanze verwundet und starb tags darauf in Rostock. | 65 |
Vogel, Johann; Leutnant, Kriegskommissar | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Leutnant und Kriegskommissar. | 108 |
Vogler, N; Bürgermeister | [ - ] Bürgermeister in Stadtilm. | 258 |
Wallenstein, Albrecht Wenzel Eusebius von; Herzog, General Namensform: Waldstein | [24.9.1583 - 25.2.1634] Herzog von Friedland und Mecklenburg, Fürst von Sagan, genannt der "Friedländer". Wallenstein entstammte der wenig begüterten evangelischen Arnauer Linie des böhmischen Adelsgeschlechts der Waldstein (Valdštejn) und wurde auf Gut Hermsdorf (Heřmanice) in Nordböhmen geboren. Nach dem Tod des Vaters übersiedelte er 12 − jährig zu seinem Vormund Jindřich Slavata auf Schloss Koschumberg (Košumberk). Hier besuchte er ab 1595 die höhere Schule der Böhmischen Brüder zur Erziehung junger Adliger, ab 1597 das humanistische Gymnasium im schlesischen Goldberg (Złotoryja). Im Frühjahr 1597 kehrte er zurück, um im August 1599 die zur Reichsstadt Nürnberg gehörige Universität Altdorf zu besuchen. Nach einigen gewaltsamen Auseinandersetzungen entlassen, kehrte er im Februar 1600 nach Böhmen zurück. Die nächsten drei Jahre liegen noch heute im Dunklen, sicher ist, dass er die übliche große Kavalierstour junger Adliger unternahm, die ihn durch das Reich in die Niederlande, nach Frankreich und Italien führte, wo er wohl an der Universität Padua studierte. Umfassend scheint seine Bildung nicht gewesen zu sein, er schrieb jedoch gut Tschechisch und Deutsch, Spanisch las er fließend, in Französisch und Latein besaß er Kenntnisse, das Italienische beherrschte er gut, wie er auch italienische Kultur und Lebensstil stets bewunderte. 1602 nach Hause zurückgekehrt, begann er seine militärische Laufbahn 1604 in der kaiserlichen Armee unter der Führung Giorgio Bastas in Ungarn als Fähnrich des Fußvolks im Kampf gegen die Türken. Vor Kaschau (Kassa-Košice) wurde er anscheinend wegen seiner Bewährung im Kampf zum Hauptmann befördert. 1605 soll er nach eigenen Angaben an der "ungarischen Krankheit und Pest" erkrankt sein, möglicherweise auch bereits an der Syphilis, einer Berufskrankheit von Soldaten. Nach dem Frieden von Zsitva-Torok vom 11.11.1606, der die osmanische Herrschaft über einen Teil Ungarns anerkannte, scheint er zunächst den Wechsel auf den niederländischen Kriegsschauplatz auf spanischer Seite geplant zu haben, doch seine Konversion, angeblich veranlasst durch die Jesuiten von Olmütz (Olomouc), ebnete ihm im Frühjahr 1607 den Weg in den Hofdienst als Kämmerer des Erzherzogs Matthias, des späteren Kaisers Matthias. 1608 wurde er als Hauptmann im Fußregiment des Maximilian von Liechtenstein angenommen. Im Mai 1609 heiratete er - wie sein Horoskop es vorausgesagt hatte - die begüterte, etwa gleichaltrige Lukrezia Nekšova von Landek, die schon 1614 verstarb und deren Erbe ihn zu den reichsten Mitgliedern des mährischen Herrenstandes machte. Militärisch aktiv wurde er erst wieder im Friauler Krieg, als er dem späteren Kaiser Ferdinand II. 120 Kürassiere und 80 Fußsoldaten für 6 Monate zur Verfügung stellte, was ihn sicher 80.000 Gulden gekostet haben muss, aber Ferdinand II. zu Dank verpflichtete. Beim Ausbruch der "Böhmischen Rebellion"war er zwar Obrist der mährischen Stände, wechselte aber auf die habsburgische Seite: Am 30.4.1619 erstach er seinen eigenen Obristwachtmeister, brachte die mährische Kriegskasse von 96.000 Taler an sich und ließ seine Truppen in Richtung Wien marschieren. Reiter des Grafen Thurn bewogen die meisten jedoch zur Umkehr. Ferdinand gab schließlich die Kriegskasse und die Reste des Wallenstein-Regiments zurück, trotz aller üblen Nachrede blieb Wallenstein aber in seiner Gunst. Er kehrte erst nach Beendigung des Aufstandes nach Böhmen zurück und erwarb über 50 "Rebellengüter"zu Schleuderpreisen - die er wie seine eigenen bisherigen Güter ökonomisch geschickt verwalten ließ. Bei seiner Heirat 1623 mit Isabella Maria von Harrach, der Tochter des einflussreichen Karl Graf von Harrach, gehörte ihm bereits ein Viertel Böhmens. Am 2.1.1620 erhielt er sein zweites Obristenpatent, im August dieses Jahres avancierte er zum "Obristen von Prag". 1621 hatte Wallenstein dem Kaiser bereits enorme Summen geliehen, am 5.1.1622 wurde er deshalb mit Friedland und Reichenberg als "ewigen erblichen Lehen"belehnt. Im April 1623 konnte er die umfangreichen Smiřicky-Güter aus den Konfiskationen erwerben, im Juni 1623 wurde er zum Generalwachtmeister befördert und am 7.9.1623 zum Fürst von Friedland erhoben, das er zwei Tage später als erbliches Lehen erhielt. Die Erhebung zum Herzog von Friedland erfolgte am 13. Juni 1625, am 25.7.1625 erhielt er sein Patent als General und Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee. Er stellte in diesem Jahr ein Heer von 40.000 Mann auf - den Kriegstheoretikern und -praktikern der alten Schule galt ein Heer von 25.000 Mann gerade noch als führbar - , um in den Niedersächsisch-Dänischen Krieg eintreten zu können. Die Finanzierung in diesem "Krieg der Gulden"besorgte zunächst sein Bankier Hans de Witte, später sollte der Kaiser für die Kosten aufkommen. Dazu führte er ein Kontributions- und Steuersystem ein, das Spanien bereits bei den Kämpfen in den Niederlanden praktiziert hatte. Dabei wurde nach der Devise verfahren: "Der Krieg ernährt den Krieg." Dies hatte zur Folge, dass die Quartiere meist sehr schnell ruiniert waren und die Armee ständig in Bewegung sein musste. Am 25.4.1626 konnte Wallenstein den Söldnerführer Ernst von Mansfeld an der Dessauer Brücke schlagen und verfolgte ihn und seine Anhänger bis hinein nach Ungarn. 1627 erwarb er das schlesische Herzogtum Sagan und besetzte Mecklenburg und Pommern, am 16.2.1628 wurde er gegen den Widerstand der Reichsfürsten wegen der Vertreibung der angestammten Mecklenburger Herzöge zum Herzog von Mecklenburg, Friedland und Sagan erhoben. Am 21.4.1628 wurde er zum "General Obristen Feldhauptmann"und in Verfolgung des habsburgischen "Ostseeplans" und der damit beanspruchten Teilhabe am Dominium maris baltici, zum "General des Ozeanischen und Baltischen Meeres" ernannt, was zum Konflikt mit Schweden führen musste. Im selben Jahr scheiterte er allerdings mit der Belagerung Stralsunds, am 22.8.1628 gelang es ihm jedoch, Christian IV. von Dänemark bei Wolgast zu schlagen, dem er am 5.6.1629 noch einen milden Friedensschluss verschaffte. Nach diesem Lübecker Frieden schien der Krieg "ein Loch" bekommen zu haben, man schien diese riesige Armee nicht länger zu brauchen, über die ständig neue Klagen der Reichsstände und der betroffenen Landschaften beim Kaiser einliefen; auch die Rangerhöhungen Wallensteins waren den Ligaständen ein Dorn im Auge. Auf dem Regensburger Kurfürstentag musste der Kaiser in die Entlassung (am 13.8.1630) seines Feldherrn einwilligen und das Heer um drei Viertel reduzieren. Wallenstein, der auch gegen das kaiserliche Restitutionsedikt opponierte, musste im September 1630 den Freitod seines Bankiers Hans de Witte hinnehmen, der bisher das Wallensteinische System der Kriegsfinanzierung aufrecht erhalten hatte. Er zog sich auf seine böhmischen Güter zurück. Allerdings führte die Landung Gustav II. Adolfs - deren Bedeutung Ferdinand II. im Gegensatz zu Wallenstein völlig unterschätzte - und dessen Sieg bei Breitenfeld dazu, dass der Kaiser Wallenstein zur Rückkehr überredete. Dieser stellte erneut eine Armee auf, deren Finanzierung zum Teil mit spanischen Mitteln erfolgen sollte. Bis heute ist umstritten, welche Vollmachten der Kaiser seinem Generalissimus in den "Göllersdorfer Vereinbarungen"vom 13.4.1632 wirklich zugestehen musste. Wallenstein begann sein zweites Generalat mit der Befreiung Böhmens, führte einen sehr verlustreichen Ermattungskrieg an der Alten Veste bei Zirndorf und zog sich nach der Schlacht bei Lützen wieder nach Böhmen zurück. Wallenstein ging davon aus, die Schweden nicht durch weitere militärische Unternehmungen, sondern durch Verhandlungen aus dem Reich zu verdrängen, während man auf katholischer Seite von einem entscheidenden Schlag gegen die Schweden träumte. Sein Verhalten ließ auch immer mehr Störungen erkennen, die auf seine verschiedenen Krankheiten zurückgeführt werden, auch scheint sein fester Glaube an die Sterne durch seinen Hofastrologen Seni (Senno), der ihm von Gallas vermittelt worden war, noch mehr bestärkt worden sein. Seine treuesten Gefolgsleute Trčka, Kinský, Ilow, Bubna u. a., führten in seinem Auftrag Verhandlungen mit Kursachsen, Schweden, Bernhard von Sachsen-Weimar, den Franzosen und den exilierten böhmischen Adligen. Man misstraute diesen Angeboten, Gerüchte liefen um, Wallenstein plane einen Staatstreich, er wolle die Kurfürsten beim Kopf nehmen und König von Böhmen werden etc., sorgfältig von Piccolomini und seinen Handlangern ausgestreut und von den zahlreichen Gegnern Wallensteins am kaiserlichen, bayerischen und spanischen Hof gern aufgegriffen. Im 1. Pilsener Revers vom 12.1.1634 hatte Wallenstein versucht, seine Generäle und Obristen an sich zu binden, aber dieser Revers wurde zum Anlass genommen, ihn am 20.1.1634 abzusetzen und Gallas zum neuen Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee zu ernennen. Außerdem wurde der Befehl erteilt, Wallenstein tot oder lebendig zu ergreifen. Den 2. Pilsener Revers unterzeichneten nur noch die Hälfte seiner Generäle und Obristen, die andere Hälfte hatte sich längst abgesetzt. Piccolomini veranlasste letztlich die Durchführung seiner Exekution, während sich die eingeweihten Aldringen und Gallas im Hintergrund hielten. Die in Kenntnis der Absetzung ihres Feldherrn rebellierende Prager Garnison zwang Wallenstein und seine Gefolgsleute Trčka und Ilow zum Rückzug nach Eger, wo man wohl den Vorstoß Bernhards von Weimar erwarten wollte. Der Stadtkommandant von Eger, John Gordon, gewährte ihnen die Aufnahme, ließ sich aber von Butler und Leslie, denen Wallenstein immer noch vertraute, für den Anschlag auf Wallenstein gewinnen. Am Abend des 25.2.1634 töteten iro-schottische Söldner erst die im Schloss tagenden letzten Vertrauten Wallensteins. Er selbst wurde wenig später durch den Iren Deveroux mit einem Partisanenstich getötet, was vor allem in München und Madrid tiefe Befriedigung auslöste. Der angebliche Verrat Wallensteins konnte nie schlüssig bewiesen werden, während die Beteiligten an der Exekution ihre Belohnungen einforderten und bekamen. Das Mordzimmer wurde schon bald nach dem Tode des Generalissimus zu einem Anziehungspunkt für Besucher, wie der Landrichter Heubel in seinen "Begebenheiten"aus eigener Anschauung berichtet: HEUBEL, Begebenheiten S. 105. | 45, 45, 87, 87, 90, 105, 105 |
Walther, N; Superintendent | [ - ] Superintendent zu Gotha. | 114 |
Wangenheim, Friedrich Ludwig von; Kapitänleutnant | [ - ] Kaiserlicher Kapitänleutnant, vormals Stallmeister zu Arnstadt. | 232, 234, 235 |
Wangenheim, Jost Christoph von; Rittmeister | [1599 - 1634] Kaiserlicher Rittmeister. | 47, 48 |
Watzdorf, Jost von; Junker | [ - 1632] Junker auf Weitzberga. | 95 |
Watzdorf, N; Bürger | [ - ] Bürger in Saalfeld. | 283 |
Welsch[en], Andreas; Krämer | [ - ] Krämer zu Rudolstadt. | 321 |
Wendler, Joachim; Regimentsquartiermeister | [ - ] Schwedischer Regimentsquartiermeister unter GeneralmajorAdam von Pfuel. | 211, 212, 213, 213, 214, 215, 216, 219, 219, 223, 224, 225, 231, 232, 233, 233, 234, 234, 235, 235, 241 |
Werthern, Georg von; Freiherr | [ - 1636] Kursächsischer Rat und Herr auf Beichlingen, Frohndorf und Wasserthalheim, 1629 Oberhofrichter in Leipzig, 1630 Oberhauptmann in Thüringen. Werthern fungierte als Vermittler und Verbindungsmann Wilhelms IV. von Sachsen-Weimar und Johann Georg I. von Sachsen. 1634 verlieh ihm Johann Georg I. von Sachsen die Anwartschaft auf die Besitzungen der Schenken von Tautenburg, der Herren von Heilingen u. a. Angeblich wurden seine Besitzungen später von den Schweden deswegen verwüstet, weil er Johann Georg I. von Sachsen nicht vom Prager Frieden abgebracht habe. Entschädigung war für ihn und seine Brüder die Grafschaft Beichlingen. Bei seinem Tod soll er durch geschickte Heiraten mehr als 300.000 Reichstaler hinterlassen haben. Im Juli 1636 schrieb die sächsische Kurfürstin an ihren Mann über ihn: „ein vornehmer verständiger Mann, dem man seines Gleichen nicht viel im Land mit solchem hohem Verstand und Ingenium finden wird“. VEHSE, Sachsen, S. 181f.; WERTHERN, Geschichte | 189, 190, 190, 190, 191, 191, 191 |
Westphalen, Friedrich von; Obrist Namensform: Westphal | [1585 - 16.5.1635] Sohn des Paderborner Hofmeisters und Drosts zu Lichtenau, Heinrich von Westphalen, Vetter Wilhelms von Westphalen. Soll nach Aussage des Paderborner Kanzlers Dr. Konrad Wippermann von 1622, in Diensten Christians von Braunschweig gestanden haben. Später wurde er amnestiert und Obrist über ein kurmainzisches Regiment. sowie mainzischer Statthalter (Oberamtmann) auf dem Eichsfeld. Im Februar 1632 wurde er von Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar gefangen genommen, auf die Cyriaksburg gebracht und gegen 5000 Rt. ranzioniert. | 21 |
Wiblitz, N; Kapitänleutnant | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter (?) Kapitänleutnant. | 268 |
Wild zu Hohenlein, Hans Thomas; Obristleutnant | [ - 1638] Kursächsischer (?) Obristleutnant, ehemaliger Page Ludwig Günthers I. von Schwarzburg-Rudolstadt, hatte diesen auf dessen England, Irland- und Schottlandreise 1609/1610 begleitet. | 194 |
Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar; Herzog, Generalleutnant | [21.4.1598 - 27.5.1662] Regierte 1.10.1626 − 27.5.1662. Dänischer Obrist und schwedischer Generalleutnant. Am 8.11.1620 Kommandeur in der Schlacht am Weißen Berge, am 27.2.1622 Heerführer in der Armee Georg Friedrichs von Baden-Durlach, April 1622 Teilnahme an den Schlachten bei Wiesloch und Mingolsheim, am 6.6.1622 Teilnahme an der Schlacht bei Wimpfen, am 29. August 1622 Tod des Bruders Friedrich in der Schlacht von Fleurus, 1622 Entwurf eines "Deutschen Friedensbundes", Frühjahr 1623 Vereinigung mit Christian von Braunschweig in Niedersachsen, am 6.8.1623 Verwundung und Gefangennahme in der Schlacht bei Stadtlohn, am 14.12.1626 Tod des Bruders Johann Ernst, eines Feldherrn des Grafen Mansfeld, in Ungarn, am 26.2.1631 Teilnahme an der Eröffnung des Leipziger Konvents, am 2.5.1631 Offensivallianz mit Schweden, am 5.10.1631 Ernennung zum schwedischen Militärgouverneur von Thüringen, am 26.5.1632 Ernennung zum Generalleutnant der schwedischen Armee. Im Dezember 1632 schlug Wilhelm vor, ein Heer aus Hessen an die Weser gegen Gronsfeld zu führen (daher rührt seine Bekanntschaft mit Holzappel). Nachdem Wilhelm am 18. August 1635 dem Prager Frieden beigetreten war, lavierte er ständig zwischen Habsburg, Kursachsen, Schweden und Frankreich. Am 9.4.1640 Landesteilung in Sachsen-Weimar unter Wilhelm IV. und Sachsen-Eisenach bzw. Sachsen-Gotha für seine Brüder, Herbst 1646 Versuch, zwischen Georg II. von Hessen-Darmstadt und Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel zu vermitteln, Herbst 1647 Versuch, einen Waffenstillstand zwischen den Schwedischen und Kaiserlich-Bayerischen zu vermitteln. | 20, 30, 41, 76, 86, 108, 112, 119, 125, 125, 125, 126, 130, 131, 131, 134, 136, 156, 156, 156 |
Wilhelm V. von Hessen-Kassel; Landgraf, General | [24.2.1602 - 1.10.1637] Regierte 1627 − 1637. Wilhelm ging 1631 ein Bündnis mit Schweden ein und wurde zum General ernannt, im Gegenzug für umfangreiche Donationen. 1635 trat er wegen Nichterfüllung seiner Forderungen zunächst dem Prager Frieden bei. Im Juli 1636 schloss er ein Bündnis mit Frankreich und wurde in die Reichsacht erklärt, wodurch seine Länder in die Verwaltung Georgs II. von Hessen-Darmstadt übergingen. Wilhelm starb im Exil. ALTMANN, Landgraf Wilhelm V. | 41 |
Wilhelm V. von Hessen-Kassel; Landgraf, General (Regiment) | (zur Person siehe oben) | 5 |
Wittenberg von Debern und Neuburg, Arwid; Obrist, Reichszeugmeister | [1606 - 1657] Der aus einer alten niedersächsischen Familie stammende, nach Schweden eingewanderte Obrist und Reichszeugmeister Wittenberg stand seit 1622 in schwedischen Diensten. Zu seinem Aufenthalt in Marktredwitz Ende Dezember 1640/Januar 1641 vgl. BRAUN, Marktredwitz, S. 132ff., 137f. Wittenberg nahm an der Schlacht bei Jankau am 6.3.1645 teil, 1646 wurde er Kommandant der Armee in Schlesien und Mähren. STRYCK, Beiträge, S. 222. | 206, 311 |
Witzleben zu Liebenstein, Georg Melchior von; Obrist | [um 1596 - 1672] Schwedischer Major, Obristleutnant und Obrist, verheiratet mit Agnes von Wangenheim [ - 1690]. 1629 soll er noch Truppen in Gotha angeführt und sächsische Truppen geführt haben. Am 6.10.1630 geriet er als „Major“ bei Mandelkow durch eigene Unvorsichtigkeit in kaiserliche Gefangenschaft. In der 1. Schlacht bei Breitenfeld übernahm er als Obristleutnant das stark dezimierte Regiment des gefallenen Adolf Theodor von Efferen, gen. Hall. 1631 erhielt er durch Gustav II. Adolf die Kerpen’schen Güter und Angelroda, das jedoch auf schwarzburgischen Protest hin zurückgegeben werden musste. Er war an der Einnahme Mergentheims und an dem Zug gegen Heilbronn Weihnachten 1631 beteiligt. Weiter Teilnahme an der Schlacht um Bamberg (9.3.1632) – ab 14.4.1632 war er Obristleutnant des Leibregiments Gustav Horn – und an der Schlacht an der Alten Veste bei Zirndorf (3.9.1632). Witzleben nahm an Horns Zügen im süddeutschen Raum und Elsass teil und erhielt am 29.4. als Donation Heyda, Neusiß und Schmerfeld (1642 wohl wieder an Sachsen gefallen), alle im heutigen Ilm-Kreis gelegen. Zum Teil wird Witzleben für den katastrophalen Ausgang der Schlacht bei Nördlingen am 6.9.1634 verantwortlich gemacht. WITZLEBEN; WITZLEBEN, Geschichte I, S. 273f.; BARUDIO, Der Teutsche Krieg, S. 380. ENGERISSER, Von Kronach nach Nördlingen, S. 320. 1635 diente er mit seinem Regiment unter dem Befehl Bernhards von Weimar in der französischen Armee., muss dann aber die Armee verlassen haben. Im August 1636 wird er als unter Feldmarschall Aexander Leslie of Leven stehend erwähnt, nahm aber nicht an der Schlacht bei Wittstock teil. Erst im Februar 1637 zog er als Obrist unter Banérs Befehl von der Belagerung Leipzigs ab. Ende Juli 1638 nahm er unter dessen Kommando an der Vertreibung Gallas’ aus Pommern teil. Am 28.2.1639 [a. St.] unternahm er einen missglückten Überfall auf Greußen, im April waren seine Truppen in Zeitz einquartiert. Er zog dann mit Banér nach Böhmen und wurde von dort durch Erzherzog Leopold Wilhelm wieder vertrieben. Angeblich soll er im März 1640 – zu dieser Zeit war er mit seinem Regiment in Eisenach aufgetaucht – wegen der schlechten Versorgungslage seine schwedischen Dienste aufgekündigt haben. Theatrum Europaeum Band 4, S. 360f.: "Als Gen. Bannier in und umb Zwickau ankommen / musten seine Generals-Personen und Obristen bey armen Handwercksleuthen vorlieb nehmen : doch fiele es diesen über die massen beschwerlich / solche Personen zu speisen : es muste aber aus der Noth eine Tugend gemacht / und über die Möglichkeit hergeschaffet werden : Es war gar schwer Brod und Getränck umbs Gelt zu bekommen : Fourage und Habern / wie auch etwas von andern Früchten / konnte man vom Land und dem Adel haben / es mangelte aber an dem Mahlwerck. Die Pferde waren auf diesem marchiren sehr erhungert und abgeritten / auch verlohren / und kalten ungeschlachten Wetters halben noch zur Zeit kein Graß zu hoffen. Zweien Obriste / Rise [N. Rieß] / und der von Wetzleben / hatten solcher Gestalt keine Lust mehr zu dienen / sondern resignirten". Mitunterzeichner der sogenannten "Allianze" vom 20./30.5.1641, einer Loyalitätserklärung deutscher Offiziere, nach Banérs Tod verfasst; im Juni 1641 Teilnahme an der Schlacht bei Wolfenbüttel, ab 1642 als Privatmann auf Liebenstein lebend. Sächsischer Kammerherr und Kriegsrat, 1658 Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ als „der Schnelle“. WITZLEBEN; WITZLEBEN, Geschichte I, S. 261ff. [Frdl. Hinweise v. Th. Kossert] | 82, 83, 83, 83, 84, 84 |
Wolframsdorf, Rudolf Georg von; Obrist Namensform: Ramsdorf Namensform: Wolffersdorf | [ - ] Kursächsischer und kaiserlicher Obrist. 1631/32 Kommandant in Eger; im Januar 1637 in schwedische Gefangenschaft geraten, 1639 in der Wetterau eingelagert, 1640 Teilnahme an den Kämpfen in Böhmen, 1641 an dem Treffen bei Wolfenbüttel, im Mai 1642 in Jena nachgewiesen und in Rudolstadt von schwedischen Truppen aus Erfurt überfallen, wobei seine Frau Anna Sidonia mit Schmuck im Wert von 8.000 Rt. in Gefangenschaft geriet, Teilnahme an der 2. Schlacht bei Breitenfeld am 2.11.1642, 1644 in Schlesien und 1645 in Böhmen eingesetzt. | 147, 193 |
Wüllersleben, Caspar von; Junker | [ - ] Junker in Stadtilm. | 79 |
Wurmb, N von; Hofjunker Namensform: Worm | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Hofjunker. | 186, 209, 210, 365 |
Zießer, N; Hofjunker | [ - ] Schwarzburg-rudolstädter Hofjunker. | 153 |