Erstmals wurde die "Chronik" des Erfurter Blaufärbers Hans Krafft (1589-1665) in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts durch die kurzen Aufsätze des thüringischen Lehrers Hugo Jacob bekannt gemacht und in einzelnen Passagen auch auszugsweise publiziert.[1] Wenn dies in den folgenden Jahrzehnten kein größeres Echo in der historischen, auch in der lokalgeschichtlichen Erfurter Forschung fand, so war es in mangelndem Interesse an den Niederschriften von Zeitzeugen jenseits der "großen Politik" begründet. Das in Privatbesitz befindliche Manuskript Kraffts[2] fand zunächst keine weitere Aufmerksamkeit. Erst seit den Neunzigerjahren des 20. Jahrhunderts geriet der Text wieder ins Blickfeld der Geschichtsforschung. Dies ist aus dem seit dieser Zeit zunehmenden Interesse der Öffentlichkeit wie der Geschichtsforschung an Fragen der Alltagsgeschichte und der Historischen Anthropologie zu erklären. Im Zusammenhang hiermit entstand auch eine neue Aufmerksamkeit für die historischen Handlungen, Wahrnehmungsweisen und Erfahrungen einzelner Menschen, vor allem aber solcher aus den Unter- und Mittelschichten. Sehr bald richtete sich das Interesse verstärkt auf die Quellengruppe der so genannten "Selbstzeugnisse". Hierbei handelt es sich um Texte von großer Vielfalt und nicht notwendig autobiographischen Charakters, in denen einzelne Personen ihre Wahrnehmungen von der sie umgebenden Welt und deren Ereignissen sowie ihre eigenen Handlungen, Erfahrungen und Empfindungen selbst schriftlich aufzeichneten.[3]
Im Kontext dieses neuen historischen und geschichtswissenschaftlichen Interesses an Selbstzeugnissen haben auch die Aufzeichnungen des Hans Krafft einen beträchtlichen Quellenwert. Sie sind das Selbstzeugnis eines relativ gebildeten und schreibkundigen Handwerkers und vereinigen die Merkmale einer Familienchronik und einer Stadtchronik. Wie ihre Vererbung und ihr Gebrauch im 17. Jahrhundert[4] deutlich machen, dürften sie zunächst als Hauschronik für die Rezeption innerhalb der Familie geschrieben worden sein. Aber die Krafftsche Handschrift weist zusätzlich zu diesen Merkmalen einer Familienchronik zugleich die Merkmale einer Stadtchronik auf. Sie steht damit, wie Jörg Schmidt herausgestellt hat, auch im Kontext der Erfurter Stadtchroniktradition[5]. Der Vorbildcharakter der zeitgenössischen Chronistik für Krafft ergibt sich auch durch einen direkten Benutzer-Hinweis im Text selbst, der direkt und indirekt auf die 1590 publizierte „Querfurtische Chronica" des Cyriacus Spangenberg verweist[6].
Am unmittelbarsten für den Leser tritt die Person Kraffts in den familiengeschichtlichen Teilen des Werks in Erscheinung. Sie bilden die Einleitung und den Abschluss des Chronik-Textes[7]. Es ist in diesen Teilen, die Hugo Jacob bereits 1938 wörtlich publiziert und zum Teil kommentiert hat[8], dass der Verfasser durch die häufige Wiederholung der Worte „Ich" und „mein" bzw. „meine" in der Darstellung einzelner familienbezogener Ereignisse auch eine besondere Nähe zu seiner Person herstellt. Sein „Ich" wird im Chronik-Text nur familienbezogen dargestellt. Allerdings macht dies keineswegs die gesamte Darstellung seines Selbst als Person aus. Wesentliche Teile seiner Selbstdarstellung im Text der Chronik sind vielmehr mit seinem Wirken und seinen Einstellungen als politischer Bürger der Stadt Erfurt und als lutherischer Protestant verbunden.
Wir erfahren aus den Familienchronikteilen keineswegs nur die bloßen Daten der Heiraten, Geburten- und Sterbefälle einer Erfurter Handwerkerfamilie in der Ausnahmesituation der Kriegs- und Pestzeiten des Dreißigjährigen Krieges sowie deren Patenschaftsbeziehungen. In den verschiedenen schriftlichen Verarbeitungsweisen, mit denen diese existenziellen und sozial bedeutsamen Ereignisse jeweils festgehalten werden, wird unverkennbar emotionale Betroffenheit spürbar. Diese hat zwar durchaus formelhaften Charakter und wird insbesondere durch Gebetsformeln aus Anlass der dargestellten Todesfälle der Frauen und Kinder Hans Kraffts zum Ausdruck gebracht[9]. Doch entbehrt sie nicht der personenbezogenen, individuellen Intensität. Von besonderer Intensität ist die Darstellung der Geburt, Taufe, der Krankheiten und des Sterbens der ersten Tochter Catharina und des Sterbens der schwangeren zweiten Frau Elisabeth und mehrer anderer Kinder in der Pestepidemie von 1626. Bemerkenswert für die Auswirkungen dieser Pest- Krise auf die Wahrnehmungsweise des Hans Krafft erscheint auch, dass sich in den Geburtseinträgen für die Kinder nach dem Jahr 1626 regelmäßig astrologische Hinweise finden[10]. Sie werden erst seit dieser Zeit zum festen Bestandteil der Geburtsnotizen.
Sozialgeschichtlich besonders interessant sind die vom Schreiber gemachten Angaben über die Trauzeugen seiner 4 Eheschließungen und die Paten seiner Kinder sowie die Patenschaften, die er selbst und seine Ehefrauen eingingen. Sie geben Aufschlüsse über die sozialen Beziehungsnetze des Hans Krafft und die Einbettung seiner Familie in die Erfurter Gesellschaft seiner Zeit. Kraffts soziale Beziehungen waren demnach keineswegs auf die Welt des Zunfthandwerks beschränkt, wenn sie auch hierin eine gewisse Verankerung hatten. Er unterhielt darüber hinaus Beziehungen zu Universitätsangehörigen, zu evangelischen Pfarrern sowie zu einzelnen Mitgliedern der Ratselite[11]. Hans Krafft gehörte demnach deutlich zum gehobenen Bürgertum der Stadt unterhalb des Kreises der Ratselite. Besonders bemerkenswert erscheint der zweifache Ansatz Kraffts in der Darstellung seines Lebenslaufs. Diese erfolgt zunächst aus beruflicher, dann aus familiärer Perspektive, wobei die familiäre Perspektive und Tradition[12] durchaus im Mittelpunkt steht an. Über die knappe Erwähnung seiner Lehrzeit und die Erlangung des Meisterrechts hinaus finden sich in der gesamten Chronik keine Hinweise auf die berufliche Tätigkeit Hans Kraffts.
Sehr viel komplexer als die Aufzeichnungen zur Familienchronik ist der Stadtchronik-Teil des Manuskripts. Er macht mit seiner Darstellung in Form zahlreicher, unterschiedlich ausführlicher chronikalischer Notizen zur Geschichte der Stadt den Hauptteil des Textes aus[13]. In ihm wird zwar auf die Verflechtung Erfurts in die große politische Ereignisgeschichte der Lebenszeit des Autors, insbesondere in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und der darauf folgenden Jahre Bezug genommen, zuweilen in durchaus personbezogener Färbung. Schon bald nach seinem Ende im Jahr 1648 wird der „langwierige 30 jährige deutsche Krieg" von Krafft in einem Eintrag für das Jahr 1652 als Epocheneinschnitt hervorgehoben[14]. Dem Blaufärber Krafft erscheint in diesem Zusammenhang[15] als besonders bedeutsam, dass der Krieg den Waidanbau verhindert habe und damit die zentrale wirtschaftliche Aktivität der Stadt zum Erliegen brachte.
Bemerkenswert erscheint jedoch zugleich, dass der historische Horizont Kraffts weit über diese Orientierung auf die Geschichte seiner Zeit hinausgeht. Die Geschichte Erfurts wird von ihm in charakteristische Bezüge zur mittelalterlichen Reichs- und Kaisergeschichte gestellt. In indirektem, aber zugleich deutlichem Bezug zu den Ereignissen seiner Zeit und der Gefährdung der Unabhängigkeit des Erfurter Stadtregiments durch die Ansprüche der kurmainzischen Oberherrschaft nach 1648 wird die mittelalterliche Geschichte Erfurts in den von Krafft herausgestellten Ereignissen vor allem als eine der erfolgreichen Widerständigkeit der Stadt und ihrer Bürger gegen regionale Fürstenwillkür im Bündnis mit den Kaisern und Königen des deutschen Reiches dargestellt.
Doch die Orientierung auf die Vorgänge der großen Geschichte ist keineswegs die dominierende Perspektive des der Stadt- Chronik gewidmeten Teils des Krafftschen Texts. Als charakteristisch erscheint vielmehr, dass in ihm die Ereignisse der kleinen Geschichte lokaler und alltäglicher Begebenheiten sehr viel zahlreicher und ausführlicher aufgezeichnet sind. Auch das systematische Interesse des Autors an der Gliederung des von ihm dargestellten Stoffes wird bei ihm besonders in Bezug auf die Vorgänge der "kleinen Geschichte" sichtbar. Vor allem sie wollte er über das unvollendete Register seines Werks bündeln und erschließen[16]. Diese Vorgänge erscheinen für den Autor vor allem dann als notierenswert, wenn sie einen die alltägliche, von Gott und der Obrigkeit gesetzte Ordnung störenden Ausnahmecharakter haben und diese Ordnung z. B. als Verbrechen, Selbsttötungsfälle, als Hungersnöte, Unwetter oder Feuersbrünste stören, in Frage stellen oder außer Kraft setzen.
Auffällig ist, dass sich Krafft bei der genauen Datierung zeitgeschichtlicher Groß-Ereignisse, wie z. B. des von ihm persönlich erlebten Einzugs Gustav Adolfs in Erfurt, irrt. Gleichwohl zeigt er sich von diesen Ereignissen im stärkstem Maße persönlich betroffen. Für das Jahr 1648 berichtet Krafft z. B. von Unruhen unter dem "gemeinen Mann" aufgrund der fehlenden Vereidigungspflicht für Ratspersonen. Wenn er in diesem Zusammenhang schreibt: "So sind wir vier Tage auf dem Rathaus gewesen, bevor der Rat darauf eingehen wollte"[17] stellt er sich zugleich als eine politisch beteiligte Person dar, die sich als Bürger in höchstem Grad der Erfurter Politik verpflichtet fühlt und sich selbst als Träger oder zumindest als Augenzeuge von Widerstand und als Mitbeteiltiger bei politischen Entscheidungsprozessen sieht. Zwischen persönlicher Betroffenheit, Reflexion und Bürgerengagement bewegen sich auch die schriftlichen Reaktionen Kraffts auf weitere Maßnahmen des Rates, die seiner Erwartungshaltung widersprechen. So beklagt er anlässlich der Hungersnot von 1639 betroffen den Geiz der „Obersten und Reichen" und die durch sie verschuldete mangelnde Preis- und Verteilungsgerechtigkeit: "Sieh, was der leidige Geiz nicht tut, wo bleibet die brüderliche Liebe, dass sie das Korn netzen (horten), Wein und Bier verfälschen, die ganze Welt ist voller Diebe, so dass die Teuerung des Eigennützigen, die alles vertreibt und verzehrt, sogar als Gemeinnutz angeführt wird"[18].
Von einer unbeteiligten Objektivität als bloßer Chronist kann auch im konfessionellen Bereich nicht die Rede sein, wenn Krafft etwa die von König Gustav Adolf gewonnen Schlacht bei Breitenfeld 1631 "Mit Gottes Hilfe" gewonnen sieht und besonders herausstellt, dass die Dankesfeier von "meinem Schwager" verrichtet wurde. Anlässlich der Dienstverpflichtungen für den Mainzer Erzbischof hielt er genau fest, wann "wir" in "unserer Kirch" für den Stadtherrn beten mussten. Durch die häufige Verwendung des pluralen „wir" in der Darstellung seiner Person ordnet sich Krafft einem Handlungskollektiv politischer und protestantischer Bürger zu. Von ihm sieht er seine politische und religiöse Persona innerhalb der Stadtgemeinde in stärksten Maße bestimmt.
Auffällig ist auch der Raumbezug seiner Eintragungen. Die chronikalischen Notizen Kraffts umkreisen hierbei ein relativ enges Feld von topographischen Eckpunkten, deren Grenzen zunächst durch das Stadt- und Landgebiet Erfurts bestimmt sind: Ein neugebautes Tor, das Rathaus oder die Erfurter Kirchen sind bei Krafft nicht nur öffentliche Handlungsräume, sondern in höchstem Maße auch Symbolträger, die mit emotionalen Werten erfüllt sind und damit zur auf den Stadtraum bezogenen Identität des Verfassers beitragen. Der Baum im Garten des Barfüsserklosters dient ihm als Erinnerungspunkt für die Grabstätte seiner ersten Frau. Krafft konstruiert sich so sein eigenes topographisches, aber auch chronikalisches Bild der Stadt. Dies zeigt sich im zweiten chronikalischen Teil des Werkes in einer starken Durchsetzung mit Informationen zur Erfurter Geschichte, die weit ins Mittelalter zurückreichen. Als Ergebnis eines Vergleichs mit der zeitgenössischen Erfurter Chronistik stellte Jörg Schmidt in seinen Untersuchungen fest, dass es wohl keine unmittelbare Vorlage gab[19] – vielleicht wurden die Nachrichten aus zweiter, dritter Hand, etwa aus einer Kompilation für den Schulgebrauch exzerpiert, die es bereits seit dem Spätmittelalter (auch in deutscher Übersetzung) gab.
Als besonders interessant erscheint der von Krafft unternommene, aber dann nicht konsequent durchgeführte Versuch, sein Werk durch ein Register erschließbar zu machen sowie ansatzweise sachlich zu gliedern. Er könnte der Chroniktradition entnommen sein, denn diese Organisationsprinzipien historischen Stoffes hatten bereits seit den spätmittelalterlichen Stadtchroniken wichtige Funktionen. In frühneuzeitlichen Familienchroniken bzw. Selbstzeugnissen ist die Verwendung eines Registers dagegen seltener anzutreffen, sie ist jedoch keineswegs singulär. Die erste historiographische Notiz beschreibt nicht eine Erfurter Gründungsgeschichte, sondern den Zug König Rudolfs I. gemeinsam mit den Erfurtern gegen thüringische Fürsten 1289/90. Warum stellt Krafft in seiner Chronik gerade dieses Ereignis heraus? Die Erfurter werden hier als Ordnungshüter der Reichsgeschichte dargestellt, die in den besonderen Schutz des Reichsoberhauptes genommen werden, den der königliche Auftrag an die Erfurter, den Frieden in Thüringen zu erhalten, nachdrücklich unterstreicht. Es liegt nahe, diese Darstellung großer Geschichte, denen ähnliche folgen, gleichsam als historischen Kontrast in Zusammenhang mit den vergeblichen Bestrebungen Erfurts während und auch noch nach dem Westfälischen Frieden zu bringen, sich von der Mainzer Stadtherrschaft zu befreien und eine freie Reichsstadt zu werden. Dieses Beispiel zeigt zugleich, dass der besondere "historische" Wert der Chronik wohl weniger in der korrekten Darstellung der Ereignisgeschichte der Stadt als im Zugang zu suchen ist, den sie zum Geschichtsbewusstsein eines einfachen Erfurter Bürgers aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges bietet.
Die zahlreichen von Krafft dargestellten Brandkatastrophen und Gerichtsfälle sind keineswegs Bestandteile der großen Ereignisgeschichte, sie zeigen aber die besondere Aufmerksamkeit des Verfassers für die Bedrohungen der von ihm als Leitbild akzeptierten städtischen Ordnung. Der Verfasser hält z. B. die Ursachen der häufigen Brände fest, die Chronik kann so gewissermaßen auch als eine Art Instrument stadtbürgerlicher Katastrophenvorbeugung gelesen werden kann: Krafft inventarisiert gleichsam die besonders gefährdeten Örtlichkeiten und zeigt Schwächen bzw. Stärken der Erfurter Schutzmaßnahmen auf: 1610 wäre z. B. ein Geselle in seinem Bett fast verbrannt, „wenn der Wächter nicht fleißig gewacht hätte".[20]
[1] Hugo Jacob, Eine bisher unbekannte Erfurter und Thüringer handschriftliche Chronik aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in: Das Thüringer Fähnlein 7. 1938, S. 185-187; Ders., Ein Erfurter Familienschicksal in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in: Die Thüringer Sippe 5. 1938, S. 98-108. Vgl. auch [W. Tröge], Eine unbekannte handschriftliche Erfurter Chronik aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in: Thüringer Heimatspiegel (Bauernspiegel) 8,2. 1931, S. 289 f; Hugo Jacob, Gustav Adolf in Erfurt ..., ebda. 10, 2. 1933, S. 57.
[2] Siehe hierzu die Anmerkungen zur Überlieferungsgeschichte von Eva Locher.
[3] S. hierzu auch die Definition der Herausgeber der im Boehlau Verlag Köln/Wien/ Weimar erscheinenden Publikationsreihe "Selbstzeugnisse der Neuzeit" (Alf Lüdtke, Hans Medick, Jan Peters, Claudia Ulbrich, Winfried Schulze), die den einzelnen Publikationen der Reihe jeweils vorangestellt ist, in der es u. a. heißt: "Selbstzeugnisse sind Aufzeichnungen, die individuelle und auf das "Selbst" bezogene Beobachtungen und Erfahrungen zusammenhängend zum Ausdruck bringen". Abgedruckt z. B. in der exemplarischen Edition eines Textes aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges: Fabian Brändle und Dominik Sieber (Hg.), Augustin Güntzer, Kleines Biechlin von meinem ganzen Leben. Die Autobiographie eines Elsäßer Kannengießers aus dem 17. Jahrhundert (Selbstzeugnisse der Neuzeit 8), Köln/Weimar/Wien 2002. Ein wichtiger Bezugspunkt für die Beschäftigung mit Selbstzeugnissen des 17. Jahrhunderts sind die Arbeiten Benigna von Krusenstjerns, vor allem Dies., Was sind Selbstzeugnisse? Begriffskritische und quellenkundliche Überlegungen anhand von Beispielen des 17. Jahrhunderts, in: Historische Anthropologie 3. 1994, S. 462-471 und Dies., Selbstzeugnisse der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Beschreibendes Verzeichnis (Selbstzeugnisse der Neuzeit 6), Berlin 1997, s. ebda. S. 144 f. auch die Beschreibung der Chronik des Hans Krafft.
[4] S. hierzu die Beschreibung der Handschrift.
[5] Jörg Schmidt, Die Erfurter Chronik des Hans Krafft und ihre Bedeutung für die historische Überlieferung der Stadt, in: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte 52. 1998, S. 195-215. Dieser Aufsatz beruht auf der Magisterarbeit des Verfassers, die 1996 u. d. T. "Die Krafftsche Chronik und ihr Platz in der Erfurter Stadtgeschichte" unter der Betreuung von Professor Wieland Held an der Universität Leipzig vorgelegt wurde.
[6] Bl. 83v, vgl. auch Bl. 84v.
[7] Bl. 1r – Bl. 10v und Bl. 235v – Bl. 236v. Vgl. auch die Registereinträge auf Bl. 221r, in denen Krafft jeweils unter Hinzufügung des Possessivpronomens "mein" auf sein Alter, seine 4 Ehefrauen und einige seiner Kinder verweist.
[8] Jacob, Ein Erfurter Familienschicksal.
[9] Auf die Bedeutung des unterschiedlichen Gebrauchs von Gebetsformeln bei Todesfällen als Indiz für die emotionale Betroffenheit der angehörigen Personen hat Benigna von Krusenstjern hingewiesen. S. Dies., Seliges Sterben und böser Tod. Tod und Sterben in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, in: Dies. und Hans Medick (Hg.), Zwischen Alltag und Katastrophe. Der Dreißigjährige Krieg aus der Nahe, Göttingen 1999, S. 469-496, hier S. 471f.
[10] Der erste entsprechende Eintrag findet sich unter dem 24.12.1627, Bl. 7v, vgl. Bl. 9r, Bl. 9v, Bl. 10r u. ö.
[11] S. hiezu auch die Angaben bei Jacob, Ein Erfurter Familienschicksal, S. 103 ff; S. 106.
[12] Auffällig ist, daß sich der Verfasser gleich zu Beginn der Chronik in der Darstellung seiner eigenen Geburt (Bl. 1v) zumindest auf die ältere Familienüberlieferung der Zeit von Kraffts Eltern bezieht. Denn er berichtet über seine eigene Geburt (mit genauer Zeitangabe, Angabe des Paten, und einer charakteristischen Gebetsformel) in derselben Form, in der er später über die Geburt seiner eigenen Kinder berichtet.
[13] Ab Bl. 11v – Bl. 190r und Bl. 198v – Bl. 236v.
[19] Schmidt, Die Erfurter Chronik des Hans Krafft.